News und Forschungsartikel, die sich mit dem Einfluss von Facebook auf unsere Psyche/Psychologie beschäftigen.
- Facebook: Schlecht für Menschen mit wenig Selbstbewusstsein
- Emotionale Ansteckung über Facebook?
- Weitere News-/Forschungsartikel
Facebook: Schlecht für Menschen mit wenig Selbstbewusstsein
Facebook zu benutzen, kann schlecht für Menschen mit niedrigem Selbstbewusstsein sein, sagt eine Studie.
Menschen mit wenig Selbstbewusstsein
Kanadische Forscher fanden heraus, dass Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl ihre Facebook Freunde mit negativen Details über ihr Leben überschwemmen, was sie weniger sympathisch macht.
Die Befunde, herausgegeben online am 7. Februar in der Zeitschrift Psychological Science, waren unerwartet, laut Forschern.
Viele Personen mit niedrigem Selbstwert sind unbequem, wenn sie ihre Gedanken und Gefühle von Angesicht zu Angesicht mitteilen, aber Facebook ermöglicht es ihnen, dieses indirekt zu tun, erklärte Autorin Amanda Forest, Graduierte der Psychologie an der Universität von Waterloo in Ontario.
Facebook: Beziehungen stärken ?
„Wir hatten diese Idee, dass Facebook ein wirklich fantastischer Ort sein könnte, damit die Leute ihre Beziehungen stärken“, sagte Forest in einer Zeitschriftenpressemitteilung.
Jedoch, während Personen mit niedriger Selbstachtung sich sicherer fühlen können, persönliche Mitteilungen auf Facebook zu machen, kann es ihnen tatsächlich sozialen Schaden zufügen.
„Wenn Sie mit jemandem persönlich reden und Sie sagen etwas, können Sie einen Hinweis darauf bekommen, ob diese Person es mag, was Sie ihr erzählen; ob sie es leid ist, Ihre negativen Einstellungen zu hören“, sagte Forest.
Negative Reaktionen auf Facebook
Aber, wenn Menschen eine negative Reaktion auf eine Veröffentlichung auf Facebook erhalten, tendieren sie dazu, es für sich zu behalten.
„Auf Facebook sieht man meist nicht die richtigen Reaktionen“, sagte Forest.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychological Science, Februar 2012
Emotionale Ansteckung über Facebook?
Eine aktuelle Forschungsstudie zeigt, dass über soziale Netzwerke – wie Facebook – offenbarte Emotionen die Stimmungen von anderen beeinflussen können – und das auch auf positive Weise.
Die Forscher entdeckten, dass es auf Facebook sehr viel mehr positive als negative Emotionen gibt und sie widerlegten die Annahme, dass das Lesen positiver Beiträge von Freunden uns irgendwie negativ beeinflusst.
Für die Studie analysierten Sozialwissenschaftler der Cornell Universität, der University of California, San Francisco und Facebook wie Emotionen sich unter den Benutzern von sozialen Online-Netzen ausbreiten können.
Emotionale Ansteckung
Die Forscher analysierten die Häufigkeit der entweder positiven oder negativen Geschichten, die im News-Feed zufällig ausgewählter Nutzer (689.003) erschienen, und stellten fest, dass Emotionen sowohl negativ als auch positiv „emotional anstecken“ konnten.
Die Nutzer, deren Newsfeed experimentell weniger positive Meldungen der anderen bekamen, benutzten in ihren Status-Updates (Selbstmitteilungen) auch mehr negative Wörter, sagte Jeff Hancock vom Cornells Social Media Lab. Wurden die negativen News in der Chronik verringert, benutzten die User dagegen mehr positive Wörter in ihren Status-Updates.
Frühere Studien hatten bereits „emotionale Ansteckung“ außerhalb des Internets gezeigt: auf einen fröhlichen Menschen zu treffen kann z.B. für Fröhlichkeit bei einem selbst sorgen; wohingegen die Auseinandersetzung mit einem Griesgram schlechtere Stimmung hervorbringt.
Aber diese „Ansteckung“ resultiert aus der Erfahrung mit einer Interaktion, nicht durch den Kontakt mit einer Emotion. Daher fragten sich die Forscher, ob emotionsbeladener Text tatsächlich die Stimmung verändern kann. Und sie wollten überprüfen, ob die Fröhlichkeit anderer deprimierend wirken kann, weil sie einen sozialen Vergleichseffekt produziert.
Der emotionale Ausdruck
Dazu analysierten die Forscher den Inhalt von Beiträgen auf Facebook; den tatsächlichen Inhalt sahen sich die Wissenschaftler natürlich nicht an. Sie zählten lediglich das Auftreten von positiven und negativen Wörtern in mehr als drei Millionen Posts mit insgesamt 122 Millionen Wörtern.
Sie berichten, dass vier Millionen dieser Wörter „positiv“ und 1,8 Millionen „negativ“ waren.
Hancock sagte, dass der emotionale Ausdruck der Nutzer auf Facebook die emotionalen Ausdrucksformen ihrer Freunde vorhersagen konnte, selbst noch Tage später.
„Wir beobachteten auch einen Entzugseffekt: Nutzer, die weniger emotionale Beiträge in ihrem Newsfeed vorgesetzt bekamen, zeigten an den folgenden Tagen auch insgesamt weniger Emotionen in ihren eigenen Beiträgen“, sagte Hancock.
Diese Beobachtung und die Tatsache, dass die Benutzer positivere Emotionen auf die positiven Gefühlsäußerungen ihrer Freunde zeigten, steht im Kontrast zu den Theorien, die von negativen Auswirkungen positiver Beiträge durch Freunde ausgehen, fügte er hinzu.
„Tatsächlich geschieht dies eher, wenn die Leute weniger positive Nachrichten ihrer Freunde erhalten.“
„Online-Nachrichten beeinflussen unsere Emotionen, und sie können so auch unser Offlineverhalten auf vielerlei Weise beeinflussen“, sagte Hancock.
Quelle: Cornell Universität, Proceedings of the National Academy of Science, Social Science
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