Facebook (Psychologie, Psyche)

Facebook-Psychologie

Medienpsychologie

News und Forschungsartikel, die sich mit dem Einfluss von Facebook auf unsere Psyche/Psychologie beschäftigen. Facebook ist ein soziales Netzwerk, welches 2012 über eine Milliarde, im 2. Quartal 2018 2,23 Milliarden registrierte Nutzer hatte.

Facebook: Die Statusmeldungen mancher geben Aufschluss über deren Persönlichkeit

24.05.2015 Psychologen der Brunel Universität London analysierten Facebook Benutzer, um den Einfluss von Persönlichkeitseigenschaften und Motiven beim Posten bestimmter Status-Updates zu untersuchen.

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Es wurden die Daten von 555 Facebook-Usern gesammelt, die an einer Online-Befragung zu den ‘Big Five’ Persönlichkeitseigenschaften – Extraversion, Neurotizismus, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit – sowie den Charakeristika Selbstwertgefühl und Narzissmus, teilgenommen hatten.

Die Forschungsarbeit fand heraus:

  • Teilnehmer mit niedrigem Selbstwertgefühl posteten häufiger Statusaktualisierungen über den gegenwärtigen Beziehungspartner.
  • Narzissten aktualisierten häufiger ihre Erfolge, was von ihrem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bestätigung von der Facebook-Gemeinde motiviert wurde. Diese Aktualisierungen erhielten auch mehr ‘Likes’ und Kommentare, was darauf deutet, dass die Prahlerei der Narzissten durch die von ihnen ersehnte Aufmerksamkeit verstärkt werden kann.
  • Narzissten schrieben auch mehr Statusaktualisierungen über ihre Ernährung und sportlichen Aktivitäten, was nahe legt, dass sie Facebook benutzen, um über die Anstrengungen zu berichten, die sie für ihre physische Erscheinung aufwenden.
  • Gewissenhaftigkeit war mit häufigeren Status-Update zu den eigenen Kindern verbunden.

Soziale Integration und Ausgrenzung

Psychologiedozentin Dr. Tara Marshall sagte dazu in der Zeitschrift Personality and Individual Differences: “Es scheint wenig überraschend zu sein, dass die Facebook Statusaktualisierungen die Persönlichkeitseigenschaften der Leute widerspiegeln. Es ist jedoch wichtig, zu verstehen, warum sie über bestimmte Themen auf Facebook schreiben, denn ihre Status-Updates werden unterschiedlich mit ‘Likes’ und Kommentaren belohnt.

Personen, die mehr Likes und Kommentare erhalten, erfahren eher die Vorteile sozialer Integration, während diejenigen, die keine erhalten, sich ausgegrenzt fühlen.

Obwohl die Ergebnisse zeigen, dass Narzissten prahlen, zahlt es sich für sie aus, denn sie bekommen mehr Likes und Kommentare zu ihren Statusaktualisierungen. Es könnte aber auch sein, dass ihre Facebook Freunde höflich Unterstützung anbieten, während sie im Geheimen eine Abneigung gegen solche egotistischen Zurschaustellungen haben.

Es könnte einigen helfen, wenn sie eine größere Sensibilisierung dabei entwickeln würden, wie die Status-Updates von den Freunden wahrgenommen werden, denn dann könnten sie Themen vermeiden, die eher verärgern oder belästigen als dass sie unterhalten, sagte sie.

Das Forscherteam sagte, dass weitere Studien die Reaktionen auf bestimmte Statusthemen untersuchen sollten; wie sympathisch die erscheinen, die sie veröffentlichen; und ob bestimmte Themen ein größeres Risiko beinhalten, ‘entfreundet’ zu werden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Brunel Universität London, Personality and Individual Differences; Mai 2015

Positive Statusmitteilungen rufen eher Freude als Neid hervor

15.06.2015 Forscher des Leibniz-Instituts für Wissensmedien haben in 2 Forschungsarbeiten untersucht, welche Emotionen durch positive Facebook-Statusaktualisierungen hervorgerufen werden.

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Bild: Gerd Altmann

Viele Medien haben davor gewarnt, dass die überwiegend positiven Posts auf Facebook eher Neid hervorrufen würden. Die Forscherinnen Ruoyun Lin und Sonja Utz unteruchten in einer Online-Umfrage und einem Experiment, ob dem tatsächlich so ist.

Dazu sollten die Teilnehmer die letzten vier Statusupdates in ihrer Facebook-Chronik beurteilen. Es zeigte sich, dass die Facebook-Teilnehmer tatsächlich eher froh als missgünstig waren, wenn ihre Freunde positive Mitteilungen veröffentlichten.

Dabei konnte auch eine Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt werden: Je positiver die Mitteilung, desto größer war die Freude oder aber auch die Missgunst.

Abhängigkeit von der Beziehungsstärke

Abhängig war die Emotion auch von dem Beziehungsgrad:

“Kam der Beitrag von einem nahestehenden Freund und nicht von einem losen Bekannten, empfanden die Befragten ein höheres Maß an Freude bzw. an gutartigem, motivierendem Neid”, erklärte Ruoyun Lin in Computers in Human Behavior.

Facebooknutzer mit wenig Selbstwertgefühl zeigten eher Neid; dies war unabhängig von der Beziehungsintensität zum Absender der Mitteilung.

Die Forscherinnen konnten aber folgendes nicht ausschließen: Die Resultate zum Beziehungsgrad könnten z.B. auch dadurch beeinflusst werden, dass “enge Freunde andere Inhalte als Bekannte (oder der Facebook-Algorithmus wählt andere Inhalte aus)” wählten.

Experiment

Deshalb wurde in einem Experiment allen Facebook-Teilnehmern dasselbe Urlaubsbild gezeigt. Es sollte in diesem Experiment auch zwischen bösartigem und gutartigem Neid differenziert werden.

Die Teilnehmer sollten sich bei dem Foto vorstellen, dass es entweder von einer nahestehenden Person, einem Bekannten oder einer emotional sehr unwichtigen Person käme.

Auch in dieser Studie überwog die Freude, und wenn Neid empfunden wurde, dann gutartiger. Die Emotion war auch hier abhängig von der Beziehungsnähe: Je intensiver die Beziehung, desto größer die Emotion.

Bösartiger Neid trat nur bei chronischen Neidern auf, die aber immer neidisch reagieren: in der Offline-Welt oder auf Facebook; bei einer Mitteilung des guten Freundes oder einer relativ unbekannten Person.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Leibniz-Institut für Wissensmedien, Computers in Human Behavior; Juni 2015

Fördert Facebook eher Empathie oder Egozentrik?

Es wird angenommen, dass das Wachstum der sozialen Netze im Internet die Natur unserer sozialen Beziehungen und wie wir uns präsentieren und wahrnehmen verändert hat. Aber Experten sind sich uneins, ob soziale Medien wie Facebook uns eher egozentrischer (selbstbezogener, selbstzentrierter) oder empathischer (mitfühlender gegenüber anderen) machen.

Ein neue Studie von Tracy Alloway, University of North Florida, untersuchte die Beziehung zwischen erwachsenen Facebook Benutzern im Alter zwischen 18 und 50 und fand eine bunte Mischung: einige Facebook-Features sind eher mit Egozentrik, andere eher mit Empathie verbunden.

Alloway und ihr Team befragten mehr als 400 Personen nach ihren Facebook Verhalten, z.B. wie viele Stunden pro Tag sie auf Facebook verbrachten, und wie oft sie ihren Status aktualisierten. Sie baten die Teilnehmer auch darum, ihr Profilbild zu bewerten: fanden sie sich physisch attraktiv, cool, schön und modisch?

Die Teilnehmer der in Social Networking veröffentlichten Studie waren überwiegend alleinstehend, nutzten Facebook im Durchschnitt zwei Stunden pro Tag und hatten etwa 500 männliche/weibliche Freunde. Die meisten Teilnehmer (89,5%) hatten ein Bild von sich als Profilfoto. Der Narzissmus der Teilnehmer wurde durch einen Standardfragebogen eingeschätzt.

Narzissmus

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Bild: Narziss von Caravaggio

Bei den Männern zeigten nur deren Profilbildbewertungen ein Vorhersagepotential für Narzissmus. Bei den Frauen sagten sowohl deren Profilbewertungen als auch die Häufigkeit ihrer Statusaktualisierungen etwas über ihren Narzissmus aus.

Narzisstische Personen haben eine übertriebene Ansicht hinsichtlich ihrer Attraktivität und wollen sie mit der ‘Welt’ teilen. Das Profilbild ist der greifbarste Aspekt der Online-Selbstpräsentation eines Benutzers, was es zu einem Prüfstein für Narzissten macht, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

“Jeder Narziss braucht einen reflektierenden Spiegel. Wie bei Narziss, der in den See starrt, um seine Schönheit zu bewundern, sind soziale Netze wie Facebook unser moderner See geworden”, sagte Alloway.

Unterschiede zwischen Mann und Frau

Die Studie zeigte auch, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab.

Während Männer – laut Test – narzisstischer auf Facebook waren, bewerteten narzisstische Frauen ihre Profilbilder als physisch attraktiver, schöner und cooler.

Frauen änderten ihr Profilbild (mindestens einmal alle zwei Monate) auch öfter als Männer (einmal alle drei Monate).

Dies kann bedeuten, dass narzisstische Frauen Facebook eher als einen reflektierenden Spiegel verwenden (als narzisstische Männer dies tun).

Jedoch bemerkte Alloway, dass viele andere Facebook-Aktivitäten nicht mit Narzissmus verbunden waren.
“Die Anzahl der Freunde, die sie hatten, selbst wie oft sie Fotos von sich posteten, war nicht mit narzisstischen Tendenzen verbunden”, sagte sie.

“Diese Muster besagen: während Facebook ein Werkzeug für Narzissten sein kann, ist es doch mehr als nur ein reflektierender See.”

Mitgefühl / Perspektivenübernahme

Außerdem zeigten die Befunde an, dass einige Facebook-Aktivitäten, z.B. Chatten, mit Empathie-Aspekten verbunden waren: so wie ein besseres Abschneiden bei der Perspektivenübernahme – der Fähigkeit, sich in die Position/Situation eines anderen zu versetzen (bei Männern, Frauen erzielten hier weniger Punkte).

Das Fotofeature in Facebook stand auch mit einer verbesserten Fähigkeit bei Männern und Frauen im Zusammenhang, sich in fiktive Situationen hineinzuversetzen.

Aber nur bei Frauen wurde festgestellt, dass das Anschauen von Videos mit dem Ausmaß verbunden war, mit dem sie sich mit der Verzweiflung anderer identifizieren konnten.

Die Studie schließt, dass einige Facebook-Aktivitäten – wie Chatten – einige Aspekte des Einfühlungsvermögens fördern.

Obwohl das Fotofeature mit Narzissmus verbunden war, zeigen die meisten Befunde, dass soziale Netzwerke in erster Linie ein gutes Tool zur Herstellung und Aufrechterhaltung von Kontakten/Verbindungen sind, als dass sie ein Werkzeug zur Selbstdarstellung sind.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of North Florida/Social Networking, Juli 2014

Studie zur Psychologie der Facebook-Likes

03.05.2017 Laut einer vorläufigen auf der jährlichen Konferenz der British Psychological Society in Brighton vorgestellten Studie der Universität South Wales heben die ‘Likes’ auf sozialen Netzwerken wie Facebook nicht das psychische Wohlbefinden der Empfänger, und verbessern auch nicht die Stimmung, wenn man betrübt ist.

Studienautor Dr. Martin Graff vom Fachbereich Psychologie befragte insgesamt 340 Teilnehmer über die sozialen Plattformen Twitter und Facebook mit Hilfe von Persönlichkeitsfragebögen. Die Befragten sollten auch zu 25 Aussagen Stellung beziehen, die erfassen sollten, ob der/die Befragte es wertschätzte, in den sozialen Medien durch Likes bestätigt zu werden.

Die Statements waren zum Beispiel: ‘Die Aufmerksamkeit, die ich über die sozialen Medien bekomme, tun mir gut’ oder ‘Ich würde die Beliebtheit von jemandem einschätzen, abhängig davon, wieviel Likes er/sie bekommt’.

Geringe Selbstachtung

Die Analyse zeigte, dass Teilnehmer, die darauf aus waren, mehr bzw. viele Likes zu bekommen (z.B. indem sie andere darum baten oder sie bezahlten), mit größerer Wahrscheinlichkeit eine geringere Selbstachtung hatten und weniger vertrauensvoll erschienen.

Das Gleiche traf auf diejenigen zu, die ihre Beiträge oder ein Bild von sich löschten, wenn sie nicht genug Likes erhielten.

Facebook-Likes verbessern nicht das psychische Wohlbefinden

Die Ergebnisse zeigten auch, dass ‘geliked’ werden nicht wirklich das psychische Wohlbefinden der Empfänger der Likes verbesserte; sie fühlten sich nicht besser ‘in ihrer Haut’ und konnten auch nicht davon profitieren, wenn ihre Stimmung unten war.

Graff sagte: Die Proliferation (Wucherung) des Gebrauchs sozialer Medien hat zu genereller Besorgnis über die Effekte auf unsere psychische Verfassung geführt. Obwohl dies eine relativ kleine Skala-Studie ist, zeigen die Ergebnisse, dass die Art und Weise, wie wir mit sozialen Medien interagieren, beeinflussen kann, wie wir uns fühlen – und dies nicht immer positiv, schloss er.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität South Wales, British Psychological Society; Mai 2017

Soziale Online-Unterstützung und psychisches Wohlbefinden

11.03.2018 Eine im Fachblatt Journal of Media Psychology veröffentlichte Studie untersuchte das Verhältnis zwischen der Nutzung von Social-Network-Sites (insbesondere Facebook), der Online-Sozialunterstützung und dem psychischen Wohlbefinden.

Dr. Sonja Utz von der Universität Tübingen und Kollegen beobachteten niederländische Nutzer von sozialen Netzwerken über einen längerfristigen Zeitraum (2013 bis 2017) und untersuchten die Auswirkungen verschiedener sozialer Medien.

Soziale Unterstützung

Die Befunde zeigen, dass Facebook vor allem zur Freundschaftspflege aufgesucht wird, wobei auf diesem Netzwerk nicht nur “illusorische Freundschaften” gepflegt werden. Denn der Umgang mit den “virtuellen Freunden” bietet den Facebookanwendern auch konkrete psychologische und soziale Vorteile, schreiben die Wissenschaftler.

So berichteten die Facebook-Befragten eher als Nichtnutzer, sie hätten online soziale Unterstützung erhalten.

Die Menge der sozialen Unterstützung hing davon ab, wie sehr die Nutzer danach fragten – je mehr sie fragten, desto mehr erhielten sie.

Langfristig führte dies zu einem sich verstärkenden Effekt. Waren Facebook-User schon mal sozial unterstützt worden, baten sie später (nach einem halben Jahr) auch eher ihre Facebookfreunde um Hilfe.

Stress / psychisches Wohlbefinden

Die Nutzung des sozialen Freunde-Netzwerks über eine längere Zeit war auch nicht mit mehr Stress oder einem geringeren psychologischen Wohlbefinden (Lebenszufriedenheit) verbunden.

Die in früheren Studien gezeigte Verknüpfung zwischen der Facebooknutzung und dem psychischen Wohlbefinden konnte die aktuelle psychologische Forschungsarbeit also nicht bestätigen.

Allerdings steigerte die erhaltene soziale Unterstützung nicht automatisch die Lebenszufriedenheit.

LinkedIn

Ein Nebenergebnis der Studie zeigte, dass Business-Netzwerke wie LinkedIn den Nutzern scheinbar Informationsvorteile im beruflichen Kontext brachten, wobei eine aktive Netzwerknutzung und Aufbau des sozialen Netzes besonders wichtig seien.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Tübingen; Journal of Media Psychology – http://econtent.hogrefe.com/doi/full/10.1027/1864-1105/a000222

Psychologische Auswirkungen durch den täglichen (unbeabsichtigen) sozialen Ausschluss

27.09.2018 Social Media Websites – vor allem Facebook – präsentieren ihren Nutzern oft Informationen ihrer sozialen Ausgrenzung laut einer in der Fachzeitschrift Social Science Computer Review veröffentlichten Studie.

Die kurzfristigen psychologischen Auswirkungen dieser Beiträge erzeugen negative Emotionen in der Psyche der Nutzer, die sie lesen, und können Gedankenprozesse so beeinflussen, dass die Nutzer anfälliger für Werbebotschaften werden, sagen die Wissenschaftler.

Unbeabsichtigte soziale Ausgrenzung

Besonders beunruhigend ist, dass die in den Posts vorhandene soziale Ausgrenzung nicht beabsichtigt ist. Die Benutzer geben keine Informationen über soziale Ausschlüsse gefühllos an ihre Freunde weiter.

Social Media Seiten stellen jedoch per Design die meisten Informationen eines Freundes den anderen zur Verfügung und die Folgen, die sich aus der Interpretation dieser Botschaften ergeben, sind bedeutsam.

In Anbetracht der Zeit, die manche Menschen online in sozialen Netzwerken verbringen, ist es wichtig, die Auswirkungen der sozialen Ausgrenzung im Internet zu untersuchen, schreiben Jessica M. Covert vom Fachbereich Psychologie der Universität Buffalo und Kollegen.

Auf den ersten Blick erscheinen die Beiträge im Zentrum der Studie harmlos. Nutzer öffnen Facebook, um den Austausch unter Freunden zu sehen, die sie unbeabsichtigt ausgeschlossen haben.

Das passiert die ganze Zeit. Stimmt’s?

Schlechtes Gefühl für die Psyche

Ja, sagt Koautor Michael Stefanone vom Fachbereich für Kommunikation. “Es ist mir neulich Abend passiert. Ich sehe, dass meine Freunde etwas tun, während ich zu Hause sitze. Es war nicht verheerend für meine Psyche, aber es gab dann einen Moment, in dem ich mich schlecht fühlte.”

Der Punkt ist, sagt Stefanone, dass die Botschaften so interpretiert werden können, dass sich die Menschen ausgeschlossen fühlen. Und dieses Gefühl, so harmlos es auch erscheinen mag, ist nicht leicht zu ignorieren.

Soziale Ausgrenzung, auch wenn sie trivial erscheinen mag, ist eine der stärksten Sanktionen, die Menschen gegen andere anwenden können, und sie kann schädliche psychologische Auswirkungen haben, sagt Stefanone.

Wenn Benutzer diese Ausschlusssignale von Freunden sehen, die sie nicht wirklich ausgeschlossen haben, aber es so interpretieren, fühlen sie sich schlecht.

Selbstregulation des Gehirns

An diesem Punkt sollte die Selbstregulation des Gehirns ansetzen, so Stefanone.

Diese Selbstregulation mildert schnell die negativen Gefühle, die sich aus der Interpretation ergeben können, aber Selbstregulation verbraucht mentale Ressourcen, die intelligentes Denken hemmen.

Hemmung intelligenten Denkens

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Bild: Gerd Altmann

Wenn die Nutzer aufgrund dessen, was sie auf Facebook lesen, mit der Selbstregulation beschäftigt sind, reduziert dies so sehr ihr intelligentes Denken, das sie offener für Versuche werden, die sie zu etwas überreden wollen.

Das gesamte Geschäftsmodell von Facebook basiert auf Werbung. Es ist nichts anderes als eine Werbemaschine, sagt Stefanone. Angesichts der jährlichen Werbeeinnahmen von Facebook denke ich, dass man darüber sprechen sollte, dass eine regelmäßige, gutartige und gemeinsame Nutzung dieser Plattform zu einer kurzfristigen Hemmung des intelligenten Denkens führen kann.

Anfälliger für Werbung

Für die Studie entwickelten Covert und Stefanone Szenarien, die typische Interaktionen auf Facebook widerspiegeln sollten, und 194 Personen nahmen an einem Experiment teil, das die Exposition gegenüber sozialer Ausgrenzung sicherstellte.

Die Forscher präsentierten einer Gruppe ein Szenario mit zwei guten Freunden, bei dem einer dieser Freunde Informationen ausgetauscht hatte, die den Teilnehmer ausschlossen. Die andere Gruppe sah einen Feed, der keine Informationen über soziale Ausgrenzung enthielt.

Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die Informationen über soziale Ausgrenzung unter Einbeziehung ihrer engen Freunde ausgesetzt waren, stärkere negative Emotionen hatten als die Kontrollgruppe.

Facebook & Co. haben nicht unser Bestes im Sinn

Sie zeigten auch die Tendenz, größere mentale Ressourcen für das Verständnis ihrer sozialen Netzwerke aufzuwenden, was sie besonders empfänglich für Reize wie Werbung machte.

Stefanone schreibt, das Wichtigste, woran wir uns alle erinnern müssen, ist, dass wir sorgfältig über unsere Beziehung zu diesen Unternehmen und diesen sozialen Netzwerkplattformen nachdenken. Facebook & Co. haben nicht unser Bestes im Sinn.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Social Science Computer Review (2018). DOI: 10.1177/0894439318795128

Forschungsartikel, News

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