Kreativität (Psychologie) – Kreativitätsforschung III

Kreativität (Psychologie) – Kreativitätsforschung

Persönlichkeitspsychologie

Pausen können kreativer machen

01.09.2016 Sich eine Auszeit von einem Problem nehmen, kann helfen, kreativere Lösungen zu erreichen laut einer auf einem Meeting der British Psychological Society im Fachbereich der kognitiven Psychologie in Barcelona vorgestellten Studie der Edinburgh Napier Universität.

Die Wissenschaftler stellten 100 Versuchsteilnehmern die Aufgabe, sich ungewöhnliche Möglichkeiten für den Gebrauch eines vertrauten Gegenstands auszudenken; ein Test, der die Fähigkeit misst, sich originelle, kreative Ideen einfallen zu lassen.

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Bild: Arturas Serapinas

Flüssigkeit, Flexibilität und Originalität

Diese Aufgabe wurde hinsichtlich der Flüssigkeit (fluency – Gesamtzahl der Ideen), Flexibilität (Zahl der Ideen-Typen) und Originalität (wie kreativ und ungewöhnlich die Ideen waren) bewertet.

75 der Teilnehmer sollten ihre Arbeit für fünf Minuten unterbrechen, um eine alternative, irrelevante Aufgabe zu machen.

Inkubation

Die Idee hinter dieser Unterbrechung oder Inkubationsphase war, dass den Gedanken des Teilnehmers erlaubt wurde zu wandern, wodurch mehr und kreativere Ideen erzeugt werden sollten; was durch vorherige Studien herausgefunden wurde.

Inkubation bezeichnet in der Psychologie und Psychoanalyse – aus der Fünf-Phasen-Theorie zur kreativen Problemlösung – eine Phase der latenten Wirkung psychischer Prozesse, in der man ein Problem nicht weiter bewusst bearbeitet.

Als die Ergebnisse analysiert wurden, fand die Studienautorin Lindsey Carruthers, dass es keine Unterschiede bei Flüssigkeit, Flexibilität oder Originalität zwischen den Gruppen (zwischen denen, die eine Pause machten, und denen, die keine machten) gab.

Originalität

Jedoch gab es eine deutliche Zunahme im Verhältnis von originellen Ideen, die nach der Pause erzeugt wurden, und 62% der Post-Pausen-Ideen gehörten zu neuen Flexibilitätskategorien.

Dazu befragt, sagten 61 Prozent der Teilnehmer, dass sie sich weiter Gedanken über Lösungen zur Kreativitätsaufgabe während ihrer Pausen gemacht hätten, und eher nicht ihren Geist hatten wandern lassen.

Das bedeutet, dass sie nicht wirklich eine Inkubation durchmachten, wie frühere Forschungsarbeiten berichtet hatten, dennoch in der Lage waren, proportional mehr originelle Ideen zu erzeugen.

Arbeitspause vorteilhaft für Ideenfindung

Carruthers sagte: Obwohl die Rohwerte der Kreativitätstests zu Flüssigkeit, Flexibilität und Originalität nicht zunahmen, waren ein hoher Prozentsatz der Post-Inkubationsideen aus neuen Kategorien, und die Konzentration der originellen Ideen war bedeutsam höher als bei der Prä-Inkubation.

Das zeigt, dass eine Arbeitspause bei der Problembearbeitung von Vorteil sein kann, und wenn man mit einem Problem konfrontiert wird, die ersten Lösungen nicht immer die kreativsten sein müssen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: British Psychological Society, Edinburgh Napier Universität; August 2016

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