Persönlichkeit und Mortalität (Sterblichkeit)
Persönlichkeitspsychologie
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Persönlichkeitsmerkmale, die mit dem Sterblichkeitsrisiko in Verbindung stehen
22.11.2018 Persönlichkeitsmerkmale, die bereits in den Teenagerjahren offensichtlich sind, können mit einem erhöhten oder verringerten Sterblichkeitsrisiko (Mortalität) etwa 50 Jahre später verbunden sein legt eine im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlichte Studie nahe.
Frühere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Persönlichkeitseigenschaften in der Lebensmitte die Wahrscheinlichkeit eines früheren oder späteren Todes bzw. eines längeren Lebens vorhersagen können.
Beobachtungsstudie über knapp 50 Jahre
Die aktuelle Forschungsarbeit von Benjamin P Chapman von der Universität Rochester und Kollegen untersuchte die Persönlichkeit der Probanden im Alter von 13 bis 18 Jahren mit Hilfe von psychologischen Tests und Fragebogen.
Bild: Gerd Altmann
Erfasst wurden Bildungsabschluss und Berufe der Familienangehörigen, Einkommen, Wohnen und Eigentum sowie 10 Persönlichkeitsmerkmale: Gelassenheit / Ausgeglichenheit, soziale Sensibilität (Empathie und Sensibilität für die Gefühle anderer Menschen), Impulsivität, Führungsqualitäten (Verantwortung und Selbstbestimmung), Vitalität (energetische Disposition), Selbstvertrauen, Ordnungsliebe (Präferenz für Organisation und Ordnung), Sozialität (kontaktfreudige Disposition), Kultur (intellektuelle Neugier) und reife Persönlichkeit (zielorientiert).
Diese Eigenschaften wurden anschließend auf die aktuellen „Big 5“-Dimensionen abgebildet, die zur Beschreibung der Persönlichkeit verwendet werden: Freundlichkeit, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit und Neurotizismus.
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Die endgültige Analyse umfasste 26.845 Teilnehmer von 1.171 der ursprünglichen Schulen, für die es vollständige Daten gab und deren Aufzeichnungen bis 2009 über den National Death Index verfolgt wurden.
Vitalität, Empathie, Gelassenheit, Ordnungsliebe, intellektuelle Neugier, Reife und Impulsivität
Während des Beobachtungszeitraums, der durchschnittlich fast 48 Jahre dauerte, starben etwas mehr als 13 Prozent der Teilnehmer.
Die Analyse ergab, dass höhere Werte für Vitalität, Empathie, Gelassenheit / Ausgeglichenheit, Ordnungsliebe, intellektuelle Neugier und Reife, sowie ein niedrigerer Wert für Impulsivität im Jugendalter mit einem geringeren relativen Sterblichkeitsrisiko in den darauffolgenden fünfzig Jahren verbunden waren.
Die Berücksichtigung von Ethnizität und familiärem Hintergrund änderte wenig an den beobachteten Zusammenhängen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und der Langlebigkeit.
Nachdem alle potenziellen Einflussfaktoren berücksichtigt worden waren, zeigte die Analyse, dass jede 1-Punkt-Änderung (vom erwarteten Durchschnitt) des Persönlichkeitsmerkmals mit einem Anstieg oder Rückgang des relativen Sterberisikos um 5 bis 7 Prozent über den durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 48 Jahren verbunden war.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Epidemiology & Community Health, DOI: 10.1136/jech-2018-211076
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