Zur Psychologie der Sexualstraftat

Sexualstaftaten / Sexualstraftäter (Psychologie)

Rechtspsychologie – Kriminalpsychologie

News/Forschung zur Psyche von Sexualstaftätern bzw. zur Psychologie, die sich mit der mentalen Situation eines Sexualstraftäters zum Tatzeitpunkt (davor und danach) beschäftigt – zum Zwecke der Vorbeugung und Aufklärung.

Das Mobilitätsdreieck: Die Mobilitätsmuster von Sexualstraftätern, die Rolle von individuellen und Umgebungsfaktoren

02.11.2019 Eine in Sexual Abuse veröffentlichte psychologische Forschungsarbeit untersuchte außerfamiliäre sexuelle Angriffe und ihre räumliche Mobilität.

Mobility Crime Triangles: Räumliche Mobilität bei sexuellen Übergriffen

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Bild: pixabay

Stefano Caneppele und Julien Chopin von der Universität Lausanne, Schweiz, analysierten einen nationalen Datensatz (N = 1.447) außerfamiliärer sexueller Übergriffe und deren Mobilität. Räumliche Informationen über das Haus des Täters, das Haus des Opfers und den Tatort wurden zu Mobilitätsdreiecken (mobility crime triangles) zusammengefasst.

Distance Decay Function

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Angriffe in die Kategorien Gesamtmobilität (42,78%) und Tätermobilität (33,10%) fallen. Die Befunde zeigen auch die Gültigkeit der Distance Decay Function (je weiter Täter / Opfer voneinander entfernt wohnen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für eine Straftat) mit über 50% der Aggressionen, die innerhalb von 3 km um das Haus des Täters herum auftreten.

Die Analyse ergab nicht, dass es Pufferzonen gibt, wahrscheinlich aufgrund der Bekanntschaft zwischen einigen der Täter und ihren Opfern, schreiben die Wissenschaftler.

Mobilitätsmuster und Modus Operandi

Die psychologischen Befunde deuten darauf hin, dass Umgebungsrisikofaktoren wichtiger als individuelle bei der Erklärung der Unterschiede zwischen den Mobilitätsmustern bei sexuellen Übergriffen sind.

Die Täter scheinen ihre Mobilitätsmuster und ihren Modus Operandi (Art des Handelns, der Durchführung) entsprechend den Umgebungsbedingungen anzupassen. Häufig wählen Täter ihr eigenes oder das Haus ihres Opfers als sichere Umgebung für sexuelle Übergriffe.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Sex Abuse. 2019 Oct;31(7):812-836. doi: 10.1177/1079063218784558. Epub 2018 Jul 2.

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