- Spirituelle, religiöse Erfahrungen aktivieren Belohnungszentren im Gehirn
- Wo das Gehirn spirituelle Erfahrungen verarbeitet
- Glaube, Religiosität und das Gehirn
- Religionspsychologie
Spirituelle, religiöse Erfahrungen aktivieren Belohnungszentren im Gehirn
29.11.2016 Laut einer im Fachblatt Social Neuroscience veröffentlichten Studie der Universität Utah aktivieren religiöse und spirituelle Erfahrungen die Belohnungsnetzwerke im Gehirn – und zwar auf die gleiche Weise wie Drogen, Spielen (Wetten), Musik, Liebe und Sex.
Die Forscher wollten herausfinden, welche Gehirnnetze bei der Repräsentation spiritueller Gefühle beteiligt sind.
Bild: OpenClipart-Vectors
Dazu untersuchten sie mit Hilfe von fMRT die Gehirne von 19 frommen Mormonen (7 Frauen), während sie eine Umgebung schufen, in der die Teilnehmer ‚den Geist fühlten‘. Die gläubigen Teilnehmer hörten/sahen Stimuli, die spirituelle Gefühle auslösten: wie z.B. Zitate aus dem Buch Mormon, von der Kirche produzierte Videos mit biblischen Szenen.
Die Wissenschaftler ließen die Teilnehmer ihre Gefühle beschreiben, während sie stimuliert und gescannt wurden.
Nucleus accumbens
Anhand der MRT-Scans konnten die Forscher feststellen, dass starke spirituelle Gefühle reproduzierbar mit der Aktivierung des Nucleus accumbens einhergingen – eine wichtige Gehirnregion im Netzwerk Belohnung.
Die Maximalaktivität erschien ungefähr 1-3 Sekunden bevor die Teilnehmer einen Knopf drückten, mit dem sie signalisierten, dass sie ein sehr starkes religiöses Gefühl hatten. Zu diesem Zeitpunkt schlugen auch ihre Herzen schneller und ihre Atmung wurde tiefer.
Zusätzlich zu den Belohnungsnetzen des Gehirns, waren spirituelle Gefühle auch mit dem mittleren präfrontalen Kortex verknüpft – eine komplexe Gehirnregion, die bei Bewertungen, Urteilen und moralischen Denken aktiviert wird. Außerdem aktivierten religiöse Gefühle auch Gehirngebiete, die mit der gerichteten Aufmerksamkeit verbunden sind.
Laut den Autoren Michael Ferguson und Jeff Anderson unterscheiden sich diese Muster im Gehirn im Vergleich zu meditativen und contemplativen Praktiken fernöstlicher Religionen, und bedürfen weiterer Erforschung.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Utah, Social Neuroscience – DOI: 10.1080/17470919.2016.1257437; Nov. 2016
Wo das Gehirn spirituelle Erfahrungen verarbeitet
02.06.2018 Eine in der Fachzeitschrift Cerebral Cortex veröffentlichte Studie hat eine mögliche neurobiologische Heimat für spirituelle Erfahrungen identifiziert – für das Gefühl der Verbindung zu etwas Größerem als man selbst.
Der parietale Cortex
Die Aktivität im parietalen Cortex (Rinde des Scheitellappens), einem Bereich des Gehirns, der an der Wahrnehmung von einem selbst und anderen sowie an der Aufmerksamkeitsverarbeitung beteiligt ist, scheint ein gemeinsames Element bei Personen zu sein, die eine Reihe von spirituellen Erfahrungen gemacht haben.
Bild: Scheitellappen (gelb markiert)
Spirituelle Erfahrungen können religiöser Natur sein oder nicht, wie das Gefühl des Einsseins mit der Natur oder die Selbstlosigkeit bei Sportveranstaltungen, schreiben die Forscher der Universität Yale und dem Spirituality Mind Body Institute an der Columbia Universität.
Sie befragten 27 junge Erwachsene, um Informationen über vergangene stressige und entspannende Erfahrungen, sowie ihre spirituellen Erfahrungen zu sammeln.
Die Testpersonen wurden dann fMRT-Scans (Magnetresonanztomographie) unterzogen, während sie sich zum ersten Mal Aufnahmen auf der Grundlage ihrer persönlichen Erfahrungen anhörten.
Ähnliche Aktivitätsmuster
Auch wenn sich die einzelnen spirituellen Erfahrungen unterschieden, stellten die Forscher ähnliche Aktivitätsmuster im parietalen Cortex fest, während sich die Probanden die Ereignisse in den Aufzeichnungen vorstellten.
Potenza betonte, dass auch andere Hirnareale an der Ausbildung spiritueller Erfahrungen beteiligt sein könnten. Die Methode kann zukünftigen Wissenschaftlern helfen, spirituelle bzw. religiöse Erfahrungen und ihre Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zu untersuchen, sagte er.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Yale; Cerebral Cortex, 2018; DOI: 10.1093/cercor/bhy102
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Jetzt wird mir einiges klar: Dann stimmt es ja buchstäblich, dass Religion die Droge für das Volk ist; man könnte auch sagen, das Rauschmittel schlechthin, legal und dauernd und sofort beschaffbar. Die Priester vom Islam und Christentum als Drogendealer. Kein Wunder, dass soviele ihrer Anhänger sich nicht mit der Welt auseinandersetzen wollen und völlig weltfremde dumme Dinge tun – die befinden sich im Drogenrausch; deren Gehirn ist vernebelt.