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Frauen: Präferenz für männlichere Gesichter nicht von Hormonen abhängig
07.05.2018 Die Daten von fast 600 Teilnehmerinnen zeigen, dass die Wahrnehmung der Attraktivität des männlichen Gesichts von Frauen – im Gegensatz zu einigen früheren Studien – nicht von ihrem Hormonspiegel abhängt laut einer in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlichten Studie.
Benedict C. Jones vom Fachbereich Neurowissenschaften und Psychologie der Universität Glasgow und Koautoren erfassten von 584 heterosexuellen Frauen Daten zum hormonellen Status und ihrer Präferenzen (Vorlieben) in mehreren Testsitzungen. In jeder Sitzung berichteten die Teilnehmerinnen, ob sie derzeit in einer romantischen Beziehung sind und ob sie hormonelle Verhütungsmittel verwenden.
Bild: George Hodan
Sie stellten eine Speichelprobe für Hormonanalysen zur Verfügung und absolvierten eine Aufgabe, bei der ihre Vorlieben für verschiedene Formen von männlichen Gesichtern erfasst wurden.
Gesichtspräferenz
In jeder ‚Gesichts-Präferenz-Aufgabe‘ sahen die Teilnehmerinnen 10 Paare männlicher Gesichter und wählten das Gesicht jedes Paars aus, das sie attraktiver fanden, und bewerteten, wie stark ihre Präferenz war.
Die beiden Gesichter in jedem Paar waren digital veränderte Versionen desselben Fotos. Ein Gesicht wurde so verändert, damit es feminisierte Merkmale hatte, und das andere wurde so geändert, um maskulinisierte Merkmale zu demonstrieren. Um das spezifische Ziel der Studie zu verschleiern, haben die Forscher diese Attraktivitätsbewertungen mit anderen Fragen vermischt.
Männliche Gesichter attraktiver
Wie erwartet, bewerteten Frauen die vermännlichten Gesichter generell als attraktiver als die verweiblichten Gesichter.
Die Vorliebe für die männlicheren Gesichter war auch etwas stärker, wenn Frauen die Attraktivität im Rahmen einer kurzfristigen Beziehung im Vergleich zu einer langfristigen Beziehung beurteilten.
Kein hormoneller Einfluss messbar
Es gab jedoch keine Hinweise darauf, dass die Präferenzen der Frauen je nach dem Grad der fertilitätsbedingten Hormone wie Estradiol und Progesteron variierten.
Es gab auch keinen Zusammenhang zwischen Attraktivitätsurteilen und anderen potenziell einflussreichen Hormonen wie Testosteron und Cortisol.
Diese Befunde widersprechen der Annahme, dass der sexuelle Selektionsdruck Frauen dazu veranlasst, männlichere Partner zu bevorzugen (die angeblich eine größere genetische „Fitness“ haben), wenn sie am fruchtbarsten sind und am ehesten schwanger werden, schreiben die Attraktivitätsforscher.
Die Daten zeigen auch, dass die orale Empfängnisverhütung die Vorliebe der Frauen für männliche Gesichter nicht dämpft, wie bereits gezeigt wurde, schließen die Psychologen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Glasgow; Psychological Science – https://doi.org/10.1177/0956797618760197
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