Partnerwahl (Psychologie)

Attraktivität und Partnerwahl

19.09.2015 Eine aktuelle Umfrage der Chapman University untersuchte, was die Befragten als ‚wünschenswert‘ und ‚essentiell‘ bei einem langfristigen Partner erachteten.

Zwei Studien in den USA mit insgesamt 28.000 heterosexuellen TeilnehmerInnen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren äußerten sich zu ihren Präferenzen.

Hier sind einige der nach Kategorien gegliederten Befunde, die in der Zeitschrift Personality and Individual Differences veröffentlicht wurden:

Geschlechterpräferenzen, -Unterschiede

Männer und Frauen fanden es wünschenswert/wichtig, wenn die potentielle Partnerin / der potentielle Partner:

  • ein gutes Aussehen hat (M 92% vs. F 84%),
  • einen schlanken Körper hat (M 80% vs. F 58%),
  • ein festes Einkommen hat (M 74% vs. F 97%),
  • viel Geld macht oder machen wird (M 47% vs. F 69%),
  • es ist ’sehr wichtig / ein Muss‘, das er/sie mindestens ebenso viel Geld verdient (M 24% vs. F 46%),
  • eine erfolgreiche Karriere aufzeigen kann (M 33% vs. F 61%),
  • besonders für einen selbst körperlich attraktiv ist (M 40% vs. F 42%).

Selbstvertrauen bei physischer Attraktivität

Teilnehmer, die mit ihrer eigenen Erscheinung zufriedener waren, hatten keine stärkeren Vorlieben für einen Partner, der physisch für sie attraktiv ist; aber diese Personen berichteten über eine stärkere Vorliebe für Partner, die gut aussehend und schlank sind – dies galt sowohl für Männer als auch Frauen.

Einkommen

Männer und Frauen mit einem höheren Einkommen präferierten Partner, die gut aussehend sind. Männer mit höheren Einkommen zeigten stärkere Vorlieben für Frauen mit schlanken Körpern. Wohlhabendere Frauen hatten stärkere Vorlieben für Männer, die ein festes Einkommen hatten oder viel Geld machten.

Schulbildung

Männer mit höherer Bildung hatten eine stärkere Vorliebe für weibliche Partner, die gut aussehen und schlank sind; für Männer und Frauen war das Bildungsniveau nicht verbunden mit Präferenzen für ein hohes oder regelmäßiges Einkommen.

Alter

Ältere Teilnehmer – sowohl Männer als auch Frauen – hatten tendenziell schwächere Vorlieben für Partner, die sie körperlich attraktiv finden, die ebenso viel Geld verdienten wie sie selbst und die eine erfolgreiche Laufbahn aufweisen konnten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Chapman University, Personality and Individual Differences; Sept. 2015

Warum Eltern und Kinder bei der Partnerwahl streiten

Sogar im 21. Jahrhundert ist es üblich, dass Eltern versuchen die Auswahl des Partners ihres Kindes zu beeinflussen – von arrangierten Ehen bis zu eher subtileren Formen der Überzeugung. Aber die elterlichen Ansichten verlaufen oft konträr zu denen ihrer Kinder.

Ursache für den Eltern-Kind-Konflikt

Ein Forscher der Universität Bristol zeigt, dass dieser Konflikt bei der Auswahl des Partners in einem evolutionären Ressourcen-Konflikt verwurzelt sein könnte.

Tim Fawcett untersuchte, zusammen mit Wissenschaftlern der Universität von Groningen, wie die Partner-Vorlieben von Eltern und Kindern sich entwickeln.

Sie stellten fest, dass Eltern dazu tendieren, mehr Ressourcen an Kinder zu verteilen, deren Partner weniger Unterstützung bereitstellt, und dass dies zu einem Konflikt hinsichtlich der Wahl des Partners führt.

Um dies zu untersuchen, entwickelte das Team ein Computermodell, um die Entwicklung des elterlichen Verhaltens zu simulieren, wenn ihre Tochter nach einem Partner sucht.

Fürsorglicher Schwiegersohn wird bevorzugt

Die Simulation zeigt, dass Eltern normalerweise einen Schwiegersohn bevorzugen sollten, der fürsorglicher und supportiver ist, als ihn ihre Tochter wählen würde.

Fawcett sagt: „Der Konflikt über die elterlichen Ressourcen ist wesentlicher Bestandteil des Konfliks, warum Eltern und Kinder bei der Partnerwahl andere Auffassungen haben“.

Ressourcen der Eltern

Die Simulation sagt vorher, dass, wenn Eltern Ressourcen gleich unter ihren Kindern verteilen, die Partner-Vorlieben genau übereinstimmen sollten. Aber, wenn Eltern denjenigen Kindern mehr zuteilen, deren Partner weniger investieren, ergibt sich ein Konflikt.

„Eltern bevorzugen normalerweise keines ihrer Kinder, während Kinder sich selbst höher bewerten/einschätzen als ihre Geschwister“, sagte Fawcett. „Also will jedes Kind mehr als seinen fairen Anteil der elterlichen Ressourcen bekommen.“

Dies bedeutet, dass die Kinder eher bereit sind, sich einen Partner zu suchen, der weniger fürsorglich ist, als ihre Eltern idealerweise möchten.

Werte der Kinder bei der Partnersuche

„Umfragen zeigen, dass Kinder mehr Wert auf körperliche Attraktivität, Geruch und Sinn für Humor legen, während die Eltern sich mehr Gedanken über die soziale Klasse und den familiären Hintergrund machen“, sagte van den Berg.

Diese neue Theorie (wenn richtig) beleuchtet einen faszinierenden Aspekt des menschlichen Verhaltens und könnte helfen, die Muster der Unterschiede zwischen Kulturen zu erklären.

Piet van den Berg, Autor der Studie sagte: „Unser Modell sagt vorher, dass der Konflikt stärker sein wird, wenn Väter statt Mütter die Ressourcen kontrollieren, aber dies muss erst noch getestet werden.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von Bristol, Sept. 2013

Ausschlusskriterien bei der Partnerwahl

18.04.2016 Attraktiv und klug, aber kein Glück in der Liebe? Eine in der Zeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin veröffentlichte Analyse der Befunde mehrerer Studien konnte feststellen, dass weniger das Glück oder positive Eigenschaften bei der Partnerwahl eine Rolle spielen, sondern vor allem die eigenen negativen Merkmale.

Psychologie-Professor und Studienautor Gregory Webster Forscher von der University of Florida sagt, dass mehr Gewicht auf die negativen als auf die positiven Qualitäten in einer Liebesbeziehung gelegt wird. Auch wenn jemand eine Reihe positiver Eigenschaften hat, reichen ein bis zwei negative für andere aus, keine Beziehung mit dieser Person einzugehen.

„Wir haben eine generelle Tendenz, uns eher mit den negativen Informationen zu befassen als mit den positiven“, sagte Webster.

Generelle Ausschlusskriterien

Die von den Studienautoren zusammengetragenen Ausschlusskriterien sind vor allem (in keiner bestimmten Reihenfolge):

  • Unattraktivität,
  • ungesunder Lebensstil,
  • unerwünschte Charakterzüge,
  • sich unterscheidender religiöser Glaube,
  • eingeschränkter sozialer Status,
  • sich unterscheidende Bindungsstrategien,
  • sich unterscheidende Beziehungsziele.

Bei Frauen und Personen in festen Beziehungen waren die Effekte dieser Ausschlusskriterien stärker ausgeprägt.

Webster betont, dass ein Ausschlusskriterium für eine bestimmte Person ein attraktives Kriterium sein kann für eine andere aber zum Ausschluss führt.

Zum Beispiel: Ist jemand impulsiv, wirkt diese Qualität auf einige anziehend, aber andere – eher vorausschauende und überlegende – Personen finden diesen Charakterzug nicht attraktiv.

Außerhalb von Liebesbeziehungen

Die Forscher bewerteten auch Ausschlusskriterien in nicht-romantischen Beziehungen. Die Wirkung von negativen Persönlichkeitseigenschaften in der Freundschaft ist nicht so stark wie in romantischen Beziehungen, aber einige Ausschlusskriterien – wie Unehrlichkeit – werden in allen Situationen gemieden.

Angepasste Voreingenommenheit in der sozialen Wahrnehmung

Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Theorie der adaptiven Wahrnehmungsverzerrung in der zwischenmenschlichen Kognition, wonach es sich als Überlebensvorteil zeigt, wenn man sich auf das Negative fokussiert.

„Dinge, die einem schaden können, sind generell wichtiger [in der Aufmerksamkeit] als Dinge, die einem nützen könnten“, sagte Webster.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Florida, Personality and Social Psychology Bulletin; April 2016

Psychologischer Einfluss von Geld auf Partnerwahl und Beziehung

30.05.2016 Unsere Partnerwahl wird nicht nur durch Gefühle und Emotionen beeinflusst, sondern auch dadurch wie wohlhabend wir uns im Vergleich zu anderen fühlen, berichtet eine in der Zeitschrift Frontiers in Psychology präsentierte Studie der Universität Hong Kong.

„Wir wollten mehr erfahren über die psychologische Wichtigkeit von Geld in der Entwicklung von romantischen Beziehungen, weil sehr wenig über dieses Thema bekannt ist. Auf diese Weise würden Menschen eine bessere Perspektive über ihre Beziehungen bekommen“, erklärte Professor Darius Chan vom Fachbereich für Psychologie.

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Zufriedenheit mit Beziehung

Zwei Experimente führten die Wissenschaftler mit heterosexuellen Teilnehmern durch, die in längeren Partnerschaften lebten. Die Paare wurden dazu gebracht, sich im Vergleich zu anderen als wohlhabend oder weniger wohlhabend zu sehen, um ihr Paarungsverhalten zu untersuchen.

In der ersten Studie fanden die Forscher, dass wohlhabendere Männer mit den körperlichen Reizen ihrer gegenwärtigen Partnerinnen weniger zufrieden waren und sich mehr für Kurzzeitbeziehungen interessierten als diejenigen, die sich weniger wohlhabend im Vergleich zu anderen sahen.

Frauen mit mehr Geld stellten dagegen keine höheren Anforderungen bezüglich der physischen Erscheinung der Männer.

Interaktion mit anderem Geschlecht

Alle wohlhabenden Teilnehmer in der zweiten Studie fanden es leichter, mit einem attraktiven Mitglied des anderen Geschlechts zu interagieren als diejenigen, die sich finanziell schlechter gestellt sahen.

Interessanterweise und wie erwartet, wählten mehr Männer als Frauen – sowohl in der wohlhabenderen als auch in der finanziell schlechteren Situation – die attraktiveren Personen aus.

Einfluss der evolutionären Entwicklung

Von der Perspektive der evolutionären Entwicklung halfen bedingte Paarungsstrategien unseren Vorfahren, ihren Fortpflanzungserfolg zu maximieren, sagte Chan. Geld würde bei Frauen für weniger Variationen bei der Partnerwahl sorgen, weil der Verlust einer langfristigen Beziehung höhere reproduktive ‚Kosten‘ bedeutet.

Die Resultate unterstützen die evolutionäre psychologische These, dass Individuen ihre Strategien zur Partnerwahl an die Umweltbedingungen – wie den Besitz von Geld und Reichtum – anpassen.

Auch wenn die Studie in einer bestimmten Kultur entstand, spielen diese psychologischen Mechanismen noch wichtige Rollen bei der menschlichen Paarung in allen Kulturen, sagten die Forscher.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Hong Kong, Frontiers in Psychology – DOI: 10.3389/fpsyg.2016.00387; Mai 2016

Bei der intersexuellen Selektion kopieren Frauen die Partnerpräferenzen anderer Frauen

Solche Attraktivitätsbewertungen werden allerdings auch bezüglich abstrakter Kunstwerke von ihnen kopiert.

29.01.2018 Eine neue in Scientific Reports veröffentlichte Studie von Forschern der Universitäten St. Andrews, Durham, Exeter und Arizona State kommt zu dem Ergebnis, dass Männer einen „Attraktivitätsschub“ als potentielle Partner erhalten, wenn sie zuvor von anderen ausgewählt wurden – dies gilt jedoch auch für abstrakte Kunstwerke.

Die Studie unter der Leitung von Dr. Kate Cross vom Fachbereich Psychologie und Neurowissenschaften wirft Zweifel an der Theorie auf, dass die Evolution Frauen begünstigt, die von den Partnern anderer Frauen angezogen werden.

Kopierendes Partnerwahl-Verhalten

Das Kopieren nach dem Mate-Choice-Prinzip (intersexuelle Selektion bzw. Partnerwahl) ist eine Tendenz, potenzielle Partner attraktiver zu finden, wenn sie bereits von jemand anderem als Partner ausgewählt wurden.

Viele Arten von Vögeln und Fischen zeigen kopierendes Partnerwahl-Verhalten, das den Weibchen hilft, qualitativ hochwertige Männchen als Sexualpartner auszuwählen und somit einen evolutionären Vorteil bietet.

Einige Studien haben bereits gezeigt, dass das Kopieren von intersexueller Selektion bei Menschen scheinbar ebenfalls auftritt.

Evolutionärer Vorteil

Die Theorie ist, dass Frauen sich besonders zu Männern hingezogen fühlen, die bereits Partner sind, weil sie dann annehmen können, dass diese freundlich und vertrauenswürdig sind.

sich umarmendes Paar
Bild: Emilie Hendryx

Allerdings werden frühere Belege nun durch die neue Studie in Frage gestellt, die zeigt, dass Frauen auch die Optionen anderer kopieren, wenn sie nach der Attraktivität anderer Stimuli – wie z.B. Kunst – gefragt werden.

Die PsychologInnen erfassten die Attraktivitätsbewertungen für Bilder von Männergesichtern, Männerhänden und abstrakter Kunst, die von vorwiegend heterosexuellen Frauen gegeben wurden, bevor und nachdem sie tatsächliche soziale Informationen in Echtzeit von Gleichaltrigen erhalten haben.

Die Bewertungen für die Gesichter wurden durch die sozialen Hinweise beeinflusst, jedoch nicht mehr oder weniger als bei den Bildern von Händen und abstrakter Kunst.

Frauen kopieren Partnerpräferenzen anderer Frauen

Dr. Cross sagt: Frauen in der Studie fanden Männergesichter attraktiver, wenn andere Frauen dieses Gesicht in Hinblick auf die Attraktivität hoch bewertet hatten. Aber das Gleiche galt auch für Bilder abstrakter Kunstwerke. Frauen scheinen die Partnerpräferenzen anderer Frauen zu kopieren, aber das mag einfach daran liegen, dass Menschen generell dazu tendieren, sich von den Meinungen anderer beeinflussen zu lassen.

Die Studie zeigte auch, dass die Berücksichtigung lesbischer und bisexueller Frauen in diesem psychologischen Experiment die Ergebnisse nicht verändert hat – was nahelegt, dass Frauen auf die gleiche Weise beeinflusst werden, unabhängig davon, ob sie Männer als potenzielle Partner betrachten oder nicht.

Der soziale Einfluss

Koautorin Dr. Sally Street sagte: Der psychosoziale Einfluss betrifft jeden Bereich unseres Lebens, und das könnte auch die Partnerwahl einschließen. Aber es gibt derzeit keine eindeutigen experimentellen Belege für einen spezialisierten Mate-Choice-Kopiermechanismus beim Menschen.

Bei der Beurteilung der Attraktivität scheinen die Meinungen anderer Menschen von Bedeutung zu sein, unabhängig davon, wer oder was beurteilt wird.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität St. Andrews; Scientific Reports – DOI: 10.1038/s41598-018-19770-8; Jan. 2018

Was Luxus-Signale in der Partnersuche signalisieren: Warum manche Männer mit Geld / Wohlstand protzen und welche Frauen darauf ‚anspringen‘

08.05.2018 Wenn ein Mann (in der Partnersuche) mit Geld (Wohlstand, Luxus) protzt – auffällige Autos fährt etc. – interpretieren Menschen dieses Verhalten intuitiv als Zeichen dafür, dass er mehr an kurzfristigen sexuellen Beziehungen als an einer längerfristigen romantischen Beziehung interessiert ist laut einer im Fachblatt Evolutionary Psychological Science veröffentlichten Studie.

Im Vergleich zu Frauen geben Männer mit ihrem Geld und Wohlstand auffälliger an. Dies steht im Einklang mit ihrer typischen Rolle als Versorger und man nimmt an, dass sie so hinsichtlich ihrer Beziehungsabsichten das andere Geschlecht bewerben, schreiben die Psychologen Daniel J. Kruger und Jessica S. Kruger.

Suche nach kurzer Affäre oder Versorger

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Bild: Markgraf-Ave

In allen Kulturen spiegelt die Vorliebe einer Frau für einen bestimmten Partner zu einem bestimmten Zeitpunkt die Art der Partnerschaft wider, die sie in Betracht zieht, schreiben die Studienautoren. Körperliche Qualitäten sind wichtiger, wenn sie eine kurze Affäre im Sinn hat, während der Reichtum eines Mannes einflussreicher ist, wenn sie sich für einen geeigneten Lebenspartner entscheidet, der für ihre Kinder sorgen kann.

Diese psychologische Studie untersuchte, wie die Darstellung des Wohlstandes eines Mannes von anderen interpretiert wird.

Zwei Gruppen von Studenten wurden in anonymen Online-Umfragen befragt. Sie lasen zuerst die Beschreibungen von zwei Männern, die Autos kauften. Die Teilnehmer bewerteten dann die Anzeichen hinsichtlich Dating- und Elternverhaltens, des Interesses an Beziehungen und Attraktivität für andere.

Sicherheit vs. „Schein“

Beide Männer gaben die gleiche Summe Geld aus. Ein Mann investierte das Geld in ein zuverlässiges Auto, der andere entschied sich für einen Gebrauchtwagen und gab das restliche Geld für auffällige Anschaffungen wie neue Lackierung, größere Räder und ein beeindruckendes Soundsystem für das Fahrzeug aus.

Sowohl männliche als auch weibliche Teilnehmer bewerteten den Mann mit dem auffälligen Auto als „eher an kurzen sexuellen Beziehungen interessiert“.

Er erzielte höhere Punktewertungen für seine Bemühungen, eine Partnerin zu finden, erhielt aber niedrigere Scores dafür, wie viel er als potenzieller Lebenspartner investieren wollte.

Alte evolutionspsychologische Muster voll intakt

Der auffällige Mann war für Frauen für kurze sexuelle Begegnungen attraktiver, erfüllte aber nicht die Anforderungen der Frauen für einen langfristig engagierten romantischen Partner einer Beziehung, in der eine Familie gebildet werden sollte.

In diesem Fall hatte der Mann, der das unauffälligere Auto kaufte, viel besser abgeschnitten. Insgesamt erhielt er Bestnoten als potenzieller Lebenspartner, Elternteil und Versorger, schlossen die Psychologen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Michigan; Evolutionary Psychological Science (2018). DOI: 10.1007/s40806-018-0151-y

Vor dem Eisprung

29.08.2018 Eine im Fachmagazin Journal of Personality and Social Psychology publizierte psychologische Forschungsarbeit untersuchte, ob sich die Präferenzen der weiblichen Partnerwahl kurz vor dem Eisprung verändern.

Ruben C. Arslan vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Kollegen werteten anonyme Tagebucheinträge von 1,043 Frauen (durchschnittliches Alter 25,5 Jahre, in heterosexuellen Beziehungen) aus.

Generell erhöhtes Verlangen

In den Tagebüchern sollten die Frauen Angaben zur Beziehung, sexuelle Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Partnerbeziehung, Grad ihres Verlangens nach dem Partner oder anderen Männern und Flirt-Verhalten machen. Zusätzlich sollten sie ihre eigene Attraktivität bewerten, Angaben zur Kleiderwahl machen, Angaben zum Zeitraum der Menstruation und es wurden weitere psychologische Daten erfasst.

Die Befunde ergaben, dass die Teilnehmerinnen vor dem Eisprung ein erhöhtes generelles sexuelles Verlangen haben – nach dem Partner und nach fremden Männern.

Keine Auswirkungen auf die Partnervorlieben

Jedoch gab es vor dem Eisprung keine Auswirkungen auf die Vorlieben hinsichtlich der Partnerwahl der Frauen: Sie fanden ihren Partner nicht weniger anziehend, und flirteten oder gingen nicht öfter fremd.

Sie nahmen sich in der fruchtbaren Phase allerdings selbst als attraktiver wahr. Veränderungen bei der Kleiderwahl oder bei weiteren psychologischen Eigenschaften (Narzissmus) bzw. Verhaltensweisen konnten die Wissenschaftler nicht beobachten.

Bei den Teilnehmerinnen, die hormonell verhüteten und so den Eisprung blockierten, zeigten sich keine der obigen Verhaltensweisen während des Zyklus. Die sexualpsychologischen Beobachtungen und die selbstwahrgenommene Attraktivität zeigten sich bei diesen Frauen auf einem gleichbleibenden Niveau.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Personality and Social Psychology. Advance online publication. http://dx.doi.org/10.1037/pspp0000208

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