Sexuelle Objektifizierung; Sexualisierung

Sexuelle Objektifizierung; Sexualisierung

Sexualpsychologie, Sexualforschung

In der Sexualität kann es zur Objektifizierung von Frauen, Männern oder Kindern als ‚Gegenstände‘ zur bloßen Befriedigung des eigenen Sexualtriebs kommen, wobei die Person, die Persönlichkeit, die Würde des „sexualisierten Objekts“ in den Hintergrund rückt.

‚Sexobjekte‘ werden mit weniger Empathie bedacht

11.01.2018 Eine aktuelle psychologische Studie konnte mit Hilfe von Gehirnscans zeigen, dass Menschen verringerte empathische Reaktionen sexuell objektivierten Frauen (‚Sexobjekten‘) entgegenbringen.

Die Psychologin Giorgia Silani von der Universität Wien und Kollegen untersuchten in einem Experiment, welchen Einfluss Aussehen und äußere Erscheinung bzw. Attraktivität (und insbesondere sexualisierte Darstellungen) beeinflussen, wie wir jemanden wahrnehmen.

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Bild: John Hain

In der im Fachblatt Cortex publizierten Studie spielten Frauen und Männer ein Ballwurfspiel am Computer. Durch Ausschluss bzw. Einbeziehung vom bzw. ins Spiel riefen die Psychologinnen negative bzw. positive Emotionen bei den beobachteten Spielern hervor, wobei die Hirnaktivität der beobachtenden Versuchsteilnehmer durch einen Hirnscanner gemessen wurde.

Anschließend untersuchten die Psychologen die empathischen Reaktionen der Probanden und Probandinnen, wobei die „subjektive Empfindung wie auch die objektive Aktivierung des Gehirns auf sexuell objektivierte Frauen und nicht-objektivierte, also personalisierte Frauen bewertet wurde“.

Reduzierte Empathie für positive Emotionen

Es stellte sich heraus, dass einfaches Wechseln der von den BallspielerInnen getragenen Kleidung (die dann mehr oder weniger Körperteile bzw. Haut verdeckte oder offenbarte), das Ausmaß der Empathie bei den Beobachtern beeinflusste.

Allerdings wurden nur die empathischen Gefühle für positive Emotionen reduziert, nicht die für negative.

Sexualisierte Frauen – also Frauen, die sexuell objektifiziert und damit bestimmte menschliche Eigenschaften, wie Moral oder Verantwortung, zum Teil abgesprochen wurden – lösten bei den Betrachtern weniger Empathie im Vergleich zu personifizierten Frauen aus, schreiben die Forscher.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass die zugrundeliegenden Hirnprozesse für diese Reaktion eine verringerte Aktivierung des Hirnnetzwerks für empathische Gefühle ist.

„Diese Reduktion empathischer Gefühle gegenüber sexuell vergegenständlichten Frauen zeigte sich in verminderter Aktivität jener Hirnareale, die der Empathie zugrunde liegen. Dies deutet darauf hin, dass die betrachtenden VersuchsteilnehmerInnen eine verminderte Fähigkeit hatten, die Emotionen der sexualisierten Frauen zu teilen“, schließt die Sozialpsychologin.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Wien; Cortex; Jan. 2018

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