Transgender wird von der WHO nicht mehr als psychische Störung eingestuft
30.05.2019 Transgeschlechtliche Menschen (auch als Transgender bezeichnet) werden von der Weltgesundheitsorganisation nicht mehr als Menschen mit einer psychischen Störung bzw. Erkrankung eingestuft.
WHO-Offizielle stimmten dafür, den für Transgender verwendeten Begriff – Geschlechtsinkongruenz – aus dem Kapitel über psychische Störungen der Organisation zum Kapitel über sexuelle Gesundheit in der 11. Revision ihrer Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten und damit verbundenen Gesundheitsproblemen zu verschieben. Diese Überarbeitung tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.
Geschlechtsinkongruenz
Der Begriff Geschlechtsinkongruenz wird von der WHO verwendet, um Menschen zu beschreiben, deren Geschlechtsidentität sich von dem Geschlecht unterscheidet, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.
Die neue Klassifikation für Transgender soll ihre soziale Akzeptanz verbessern und ihnen gleichzeitig Zugang zu wichtigen Gesundheitsressourcen verschaffen, sagte die WHO im vergangenen Jahr, als sie die geplante Veränderung ankündigte.
Stigmatisierung
Die Geschlechtsinkongruenz wurde aus den Störungen der psychischen Gesundheit herausgenommen, weil es nun ein besseres Verständnis dafür gibt, dass dies nicht wirklich ein Zustand der psychischen Gesundheit ist, und es hatte so Stigmatisierung verursacht, sagte Lale Say von der WHO gegenüber der Nachrichtenorganisation CNN.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: CNN
Weitere Artikel, News zu diesem Thema
- Psychische Störungen bei Transgender und Gender-diversen Menschen häufiger. Studie untersuchte Auftreten von psychischen Störungen und Suizidalität bei Transgender- und Gender-diversen Menschen
- Psychiatrische Versorgung bei Transgender- und genderdiversen Menschen. Bewährte Praktiken für die psychiatrische Versorgung von transsexuellen und genderdiversen Menschen empfohlen
- Transgender-, nicht-heterosexuelle Jugendliche: höhere Suizidalität. Studie untersuchte Häufigkeit von Suizidgedanken und Suizidversuche bei sexuellen Minderheiten und Transgender-Jugendlichen