- Toxische Chefs täuschen ‚Nettigkeit‘ vor, anstatt nett zu sein, wenn sie ramponiertes soziales Image reparieren wollen
- Jekyll-und-Hyde-Vorgesetzte richten bleibenden Schaden an. Mitarbeiter haben es schwer, wenn Vorgesetzte zwischen positivem und negativem Verhalten pendeln
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Toxische Chefs täuschen ‚Nettigkeit‘ vor, anstatt nett zu sein, wenn sie ramponiertes soziales Image reparieren wollen
05.02.2021 Ausfallende bzw. toxische Führungskräfte (‚Chefs‘) können ihre Positionen behalten, indem sie oberflächliche Schritte unternehmen, um ihr soziales Image nach ihren Ausbrüchen zu reparieren. Sie handeln jedoch nicht gezielt, um ihr Verhalten zu ändern laut einer psychologischen Studie der University of Wyoming.
Reparieren des beschädigten sozialen Images
Shawn McClean und Kollegen zeigen, dass Vorgesetzte oft davon getrieben sind, einfach ihr soziales Image zu reparieren, anstatt echte Wiedergutmachung zu leisten und ihr Verhalten zu ändern. Infolgedessen verzeihen Mitarbeiter scheinbar missbräuchlichen Vorgesetzten, die versuchen, nach missbräuchlichem Verhalten ’nett zu tun‘, was den Kreislauf des toxischen Verhaltens verstärkt.
Bild: Gerd Altmann
Die Forscher befragten 79 Chefs, die sich freiwillig zur Teilnahme an der Studie bereit erklärten, unter anderem aus den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Einzelhandel und Beratung.
Die Studie sammelte Informationen darüber, wie sich die Führungskräfte nach Vorfällen verhielten, in denen sie ihren Untergebenen sagten, sie seien inkompetent, in ihre Privatsphäre eindrangen oder negative Kommentare über sie gegenüber anderen machten.
Anstatt Schritte zu unternehmen, um den durch ihr toxisches Verhalten verursachten Schaden wirklich zu reparieren, wie z.B. eine aufrichtige Entschuldigung anzubieten, waren viele der Chefs mehr damit beschäftigt, ihr soziales Image zu reparieren, fanden die Forscher heraus.
Manipulative Anbiederung und Selbstdarstellung
Die Chefs taten ihren Angestellten kleine Gefallen mit dem ausdrücklichen Ziel, dass die Angestellten sie wohlwollender betrachten, während sie gleichzeitig selbstdarstellendes Verhalten an den Tag legten, wie z.B. hervorzuheben, wie hart sie arbeiten oder was für tolle vergangene Erfolge sie hatten.
Folglich, auch wenn toxische Chefs nach einer ihrer ausfallenden Episoden oberflächlich betrachtet rücksichtsvoll gegenüber ihren Opfern zu sein scheinen, berichteten die Chefs in der Studie über ein Verhalten, das stattdessen ein oberflächlicher Versuch des Impression-Managements ist, schrieben die Forscher in ihrem Artikel in der Personnel Psychology.
Infolgedessen war es unwahrscheinlich, dass toxische Chefs ihr Verhalten änderten, vor allem weil sie sich darauf fokussierten, ihr schlechtes Verhalten durch manipulative Anbiederung und Selbstdarstellung zu vertuschen, und nicht darauf, ihr toxisches Verhalten tatsächlich zu ändern.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Personnel Psychology (2020). DOI: 10.1111/peps.12424
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