Fritz Perls – Biografie, Zitate

Diese Seite beinhaltet die Biographie von Frederick ‚Fritz‘ Perls, Begründer der Gestalttherapie und einige Zitate.

Biographie

Friedrich Salomon Perls wurde am 08.07.1893 in Berlin geboren. Der Vater war jüdischer Weinhändler (für die Firma Rothschild). Zu seiner Familie hatte Fritz Perls ein zwiespältiges Verhältnis.

In der Grundschule war F. Perls stets der Klassenbeste. Das ändert sich im Gymnasium, wo er unter dem antisem. Klima leidet. Seine Leistungen werden immer schlechter; er bleibt zweimal sitzen und fliegt schließlich von der Schule. Nach einem kurzen Intermezzo als Lehrling bei einem Tuchhändler, vollendet er letztlich doch sein Abitur an einem humanistisch orientiertem Gymnasium.

1913 beginnt er ein Medizinstudium (obwohl ohne Interesse) und spielt nebenbei als Statist am expressionistischen Theater bei Max Reinhardt.

1914 wird er zum Krieg eingezogen und meldet sich für das rote Kreuz außerhalb der Kampfbereiche. 1916 versorgt Fritz Perls Verwundete im Fronteinsatz und bekommt das Eiserne Kreuz.

1920 Examen in Medizin und ein Jahr später promoviert Friedrich Perls. Eröffnet eine Praxis in Berlin.

Auswanderung wegen der Krisen in Deutschland in die USA, wo er sich nicht wohl fühlt. Er geht 1924 zurück nach Deutschland und eröffnet 1924 wieder eine Praxis. Perls beginnt 1925 eine Psychoanalyse bei Karen Horney.

1926 lernt Fritz Perls den Gestalt-Ansatz durch Kurt Goldstein kennen. Hier lernt er auch die Studentin der Psychologie Lore Posner (spätere Laura Perls) kennen, die er 1930 heiratet.

Bis 1933 Kontakt mit Wilhelm Reich und Engagement in der Berliner Linken, dann Flucht nach Amsterdam. Finanzielle und soziale Not lassen die Perls durch Vermittlung von Ernest Jones nach Südafrika emigrieren, wo F. Perls das „South African Institute for Psychoanalysis“ gründet. Nach schlimmen Entbehrungen geht es den Perls hier gut.

1936 Ablehnung bei Vortrag auf Psychoanalytiker Kongress in der Tschechoslowakei. Auch Ablehnung bei Besuch in Wien bei Freud. Frederick S. Perls steht dem Theorien von Freud immer ablehnender gegenüber.

1941 Zusammen mit Lore verfaßt er „Ego, hunger and aggression“
1942 Eintritt in die Armee als Psychiater.
1946 Fritz Perls wird aus der Armee entlassen und geht in die USA.
1950 Kristallisiert Awareness-Theorie heraus und prägt den Begriff Gestalttherapie. Das Buch Gestalttherapie wird veröffentlicht.
1960/61 Fritz Perls beschäftigt sich mit existentieller Psychiatrie und studiert Zen in Japan.
1964 geht ans Esalen-Institute und tritt dort die „dritte Welle“ der humanistischen Psychologie los, und die Gestalttherapie wird in den USA immer bekannter.
1969 Gründung des „Gestaltkibbuz“ am Lake Cowichan, Kanada
1970 Tod Fritz Perls‘.

Fritz Perls Zitate

Zitate von Psychologen / Psychotherapeuten

Dies ist die beste aller möglichen Welten, und jeder ehrliche Mann hat die Pflicht
zu sagen, dass sie ein Dreck ist!
(Bradley, zit.n.Fritz Perls)

Zitate von Fritz Perls


Ich nehme es dir übel,
wenn du mir nicht alles gibst.
Ich fordere dass du vollkommen gibst,
was du bist.

Zitate von Fritz Perls


„Und nun etwas Grundsätzliches zu Wachstum und menschliches Potential. Meine Definition lautet folgendermaßen: Ich verstehe unter Wachstum und Reifung die Umwandlung der Unterstützung, die wir durch die Umwelt erhalten, in Selbstständigkeit und Selbsthilfe.“
(F.Perls/P.Baumgardt(1990): Das Vermächtnis der Gestalttherapie)

Zitate von Fritz Perls


Ich tu, was ich tu; und du tust, was du tust.
Ich bin nicht auf dieser Welt, um nach deinen Erwartungen zu leben,
und du bist nicht auf dieser Welt, um nach den meinen zu leben.
Du bist du, und ich bin ich,
und wenn wir uns zufällig finden, – wunderbar.
Wenn nicht, kann man auch nichts machen.

Zitate von Fritz Perls


Wir können nie verstehen,
welche Haltungen für einen Menschen charakteristisch sind,
wenn wir nur wissen, woher er kommt.
Wenn wir aber verstehen,
wohin er geht,
können wir seine zukünftigen Schritte
und sein zielgerichtetes Handeln vorhersagen.

Zitate von Fritz Perls


Die Körperhaltung einer Frau auf dem «Heissen Stuhl» kommentierte Perls wie folgt: «Ihr merkt, Ellen ist ein geschlossenes System. Die Beine sind geschlossen. Sehr schwierig, sich mit einem geschlossenen System zu unterhalten.

Zitate von Fritz Perls


„Don`t push the river it flows by itself.“

„Da liegt für mich die Bedeutung des Traumes – er ist eine existentielle Botschaft. Er ist nicht nur eine unvollendete Situation, er ist nicht allein aein akutes Problem, er ist nicht allein ein Symptom oder ein Charakterzug. Er ist ein existentielles Zeichen, eine Botschaft. Er betrifft unsere gesamte Existenz, unser gesamtes Drehbuch.“

Weitere Zitate anderer Psychologen und Psychotherapeuten

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