- Meditation kann nur eine begrenzte Rolle dabei spielen, aus Dir einen „besseren Menschen“ zu machen
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- M. gegen Gehirndegeneration, Gehirnabbau
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Meditation kann nur eine begrenzte Rolle dabei spielen, aus Dir einen „besseren Menschen“ zu machen
05.02.2018 Seit Jahrzehnten behaupten viele Menschen, dass Meditation die Psyche z.B. in Bezug auf die Empathie verändern kann bzw. wie wir uns anderen gegenüber verhalten.
Doch nun hat eine neue psychologische Studie ergeben, dass die Rolle der Meditation bei der ‚Verbesserung‘ des Menschen begrenzt ist.
In der Studie von Wissenschaftlern der Coventry Universität in Großbritannien, der Massey Universität in Neuseeland und der Radboud Universität in den Niederlanden wurden mehr als 20 Studien begutachtet, in denen die Wirkung verschiedener Arten von Meditation, wie Achtsamkeitsmeditation und ‚loving-kindness‘, auf prosoziale Gefühle und Verhaltensweisen untersucht wurde.
Prosoziale Gefühle
Erste Analysen zeigten, dass Meditation insgesamt einen positiven psychologischen Effekt hatte.
Bild: Michal Jarmoluk
Die Psychologen schreiben, dass Meditation die Menschen leicht bis moderat mitfühlender bzw. empathischer werden ließ, verglichen mit Kontrollpersonen, die keine anderen neuen emotionalen Aktivitäten unternommen hatten.
Weitere Analysen ergaben jedoch, dass sie keine signifikante Rolle bei der Verringerung von Aggressionen, Vorurteilen oder der Verbesserung der sozialen Beziehungen spielte.
Methodische Mängel
Das unerwarteteste Ergebnis dieser Studie war jedoch, dass die positiveren Ergebnisse, die für Mitgefühl / Empathie gefunden wurden, wichtige methodische Mängel aufwiesen – die Werte für das Mitgefühl in einigen Studien nahmen nur zu, wenn der Meditationslehrer ein Autor des veröffentlichten Berichts war, und wenn die Kontrollgruppe eine passive Warteliste war.
Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die moderaten Verbesserungen, die von Psychologen in früheren Studien berichtet wurden, das Ergebnis von methodischen Schwächen und Verzerrungen sein könnten, sagten die Forscher.
Ihre psychologische Forschung, die in Scientific Reports veröffentlicht wurde, beinhaltete ausschließlich randomisierte kontrollierte Studien, in denen Meditierende mit anderen Personen verglichen wurden, die nicht meditierten.
Alle diese Studien benutzten säkulare Meditationstechniken, die aus dem Buddhismus abgeleitet wurden, wie Achtsamkeits- und ‚Liebenswürdigkeitsmeditation‘, aber nicht andere ähnliche Aktivitäten, wie Yoga oder Tai-Chi.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Coventry Universität; Scientific Reports – DOI: 10.1038/s41598-018-20299-z; Feb. 2018
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