Jugendliche mit sozialer Phobie benutzen früher Alkohol, Marihuana

07.06.2013 Unter Jugendlichen mit Abhängigkeitssyndrom, beginnen diejenigen mit Angststörungen früher Marihuana und Alkohol zu konsumieren.

Früher Beginn des Drogenmissbrauchs

Im Durchschnitt beginnen diese mit 10,6 Jahren – ca. 2,2 Jahre früher als Teenager ohne Angststörung laut einer Studie der Case Western Reserve University School of Medicine.

„Dieser Befund überraschte uns“, sagte Forscherin Alexandra Wang. „Es zeigt, dass wir früher mit der Prävention bei illegalen Drogen und Alkohol, und der Behandlung von sozialer Phobie (bei Kindern) beginnen müssen.“

Die Studie untersuchte 195 14 bis 18 Jährige (102 Mädchen), die mit einem Abhängigkeitssyndrom diagnostiziert wurden.

Soziale Phobie, Panikstörung, Agoraphobie

Die Forscher untersuchten die Geschichte der Jugendlichen auf den Konsum von illegalen Drogen und Alkohol, und auf drei Angststörungen: soziale Phobie, Panikstörung und Agoraphobie.

Marihuana war die beliebteste Droge der Wahl. Von 195 Teilnehmern zeigten 92 % Marihuana-Abhängigkeit, und hatten mit 13 Jahren angefangen; 61 % waren alkoholabhängig, und hatten mit 13,5 Jahren im Durchschnitt angefangen.

Soziale Phobie und Panikstörung traten häufiger auf

Jugendliche mit einer sozialen Phobie oder einer Panikstörung zeigten mit einer weit höheren Wahrscheinlichkeit eine Marihuana-Abhängigkeit, sagte Wang. Beide Angststörungen traten mit höherer Wahrscheinlichkeit vor der Marihuanaabhängigkeit auf.

Etwa 80 Prozent der Teenager mit sozialer Phobie und 85 Prozent mit Panikstörung hatten Symptome dieser Störungen vor dem Beginn ihres Drogenmissbrauchs. Panikstörung tendierte dazu vor der Alkoholabhängigkeit zu beginnen, und trat bei 75 Prozent der alkoholabhängigen Jugendlichen auf.

Es gab keinen klaren Beleg, ob Agoraphobie vor oder nach Marihuanagebrauch oder dem ersten Trinken von Alkohol auftrat laut den Autoren.

Eine Einschränkung der Studie laut dem Forscherteam bestand darin, dass 128 (66 Prozent) der Teenager straffällig geworden waren, eine durch das Gericht verordnete Behandlung ihres Drogenmissbrauchs erhalten hatten. Diese Befunde könnten deshalb vielleicht nicht auf weniger schwer abhängige Jugendliche verallgemeinert werden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Case Western Reserve University, Mai 2013

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