Obwohl die meisten Menschen Vergnügen am Essen und sogar Probleme haben, Nahrung, die sie lieben nicht zu essen, sagen Anorektiker oft, dass Essen sie ängstlicher macht. Sich weigern zu essen – Essensverweigerung – ist das, was ‚belohnender‘ erscheint.
Dopamin lässt Angst bei Anorektikern ansteigen
Eine neue in der Zeitschrift International Journal of Eating Disorders herausgegebene Studie hilft zu erklären, warum diese Symptome bei Anorexie auftreten.
Für die Studie verwendeten Wissenschaftler eine einmalige Dosis der Droge Amphetamin, das Dopamin im Gehirn freisetzt; Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wurde dann eingesetzt, um die Aktivität des freigesetzten Dopamins zu visualisieren.
Bei den gesunden Teilnehmern ohne Essstörung war die Amphetamin-induzierte Freigabe des Dopamins mit Gefühlen eines starken Vergnügens im ‚Belohnungszentrum‘ des Gehirns verbunden. Jedoch Menschen mit Anorexie brachte Amphetamin dazu, sich ängstlicher zu fühlen, und aktivierte den Teil des Gehirns, das sich um Konsequenzen sorgt.
„Dies ist die erste Studie, die einen biologischen Grund demonstriert, warum Personen mit Anorexie eine paradoxe Reaktion auf Nahrung zeigen“, sagte Walter Kaye, M.D, Professor der Psychiatrie und Direktor des Eating Disorder Treatment and Research Programs an der Universität von California-San Diego School of Medicine.
Dopamin belohnt bei Anorexie nicht
„Es ist möglich, dass, wenn Leute mit Anorexie essen, sie die verwandte Freigabe des Neurotransmitters Dopamins ängstlich macht, statt ein normales Gefühl der Belohnung zu erfahren. Es ist verständlich, warum es so schwierig ist, Leute mit Anorexie dazu zu bringen, zu essen und zuzunehmen, weil Nahrung intensiv unbequeme Angstgefühle generiert.“
Interessanterweise, enthielt die Studie Personen, die sich für mindestens ein Jahr von Anorexie erholt hatten, so dass man annehmen konnte, dass das provozierte Gefühl möglicherweise durch vorher vorhandene Eigenschaften verursacht war, anstatt eine Reaktion darauf: äußerst untergewichtig zu sein.
Gegenwärtig gibt es wenige Behandlungen, die belegbar die Kernsymptome bei Anorexie reduzieren, inklusive essinduzierter Angst. Wege zur Hilfe von anorektischen Patientinnen zu finden, damit diese essen und Gewicht zulegen ist notwendig für die Behandlung, auch wenn Nahrung immer noch von schweren Ängsten begleitet wird.
Die Studie wurde zum Teil vom National Institute of Mental Health und der Prince Foundation getragen.
Quelle: International Journal of Eating Disorders, Juni 2011