Bipolare Störung:
Job, Arbeit, Arbeitsplatz
Psychische Störungen – Affektive Störungen
Arbeitslosigkeit durch Erkrankung
08.08.2017 Menschen mit bipolarer Störung gehen oft in die Arbeitslosigkeit aufgrund von sozialem Ausschluss, Stigma und Stereotypen, die sich am Arbeitsplatz gegen sie richten laut einer in der Fachzeitschrift Journal of the Society for Social Work & Research publizierten Studie.
Mitarbeiter mit bipolarer affektiver Störung (BAS) müssen über ihre Erkrankung Kollegen und Arbeitgeber Auskunft geben, um besondere Arbeitsbedingungen oder mehr Unterstützung zu erhalten, aber oft sind die Ergebnisse bzw. Folgen negativ, sagen die Forscher der Universitäten Michigan und California, Los Angeles.
Gefährdete Jobsicherheit
Bild: PublicDomainPictures (pixabay)
Laut den Wissenschaftlern deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Offenlegung die Jobsicherheit gefährden kann, sagte Studienautorin Lisa O’Donnell.
Die Studie untersuchte die Beziehung zwischen sozialen Stressoren bei der Arbeit – wie soziale Isolation, Konflikte mit anderen und Stigmata – und der Leistungsfähigkeit im Job.
Die 129 Studienteilnehmer im Durchschnittsalter von 49 Jahren aus der Prechter Längsstudie zur Bipolaren affektiven Störung beantworteten Fragen zu Konflikten am Arbeitsplatz, Ausgrenzung und Stigmatisierung durch Mitarbeiter, soziale Unterstützung und ihre Stimmung.
Mobbing, Stigmata
Starke depressive Symptome und Konflikte trugen zu größeren Arbeitsbeeinträchtigungen bei, zeigte die Forschung. Ausschluss durch Kollegen und die Auswirkungen von Stigmata (mit Zuweisungen wie schwach, faul oder inkompetent) prognostizierten den Arbeitsstatus (also eine evtl. zukünftige Entlassung und Arbeitslosigkeit) der Betroffenen.
Ausschluss bei der Arbeit – das ist eine passive Form von Mobbing – kann zu negativen Konsequenzen führen, wie z.B. geringere soziale Unterstützung von anderen, schreiben die Forscher.
Wichtigkeit des Eingreifens
Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit von Interventionen, um die Beziehungen zu Mitarbeitern und Vorgesetzten zu verbessern, sagte Koautor Joseph Himle, Professor für Soziale Arbeit und Psychiatrie.
Weitere Studien sind erforderlich, um die Herausforderungen in der Arbeitsumgebung zu identifizieren – wie z.B. unflexible Arbeitszeiten, niedrigere Löhne – die Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen häufig erleben.
Personen mit bipolarer Störung könnten von der Arbeit mit psychologisch geschulten Klinikern, wie Sozialarbeitern, profitieren, um bessere strategische Wege für den Umgang mit ihrer Krankheit am Arbeitsplatz zu entwickeln, und Arbeitslosigkeit zu vermeiden, sagt Himle.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universitäten Michigan und California, Los Angeles, Journal of the Society for Social Work & Research; Aug. 2017
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