Depression und E-Zigaretten

Depressionssymptome mit dem Rauchen von E-Zigaretten verbunden

13.02.2017 Eine neue in Nicotine & Tobacco Research veröffentlichte Studie der Universität Texas, Houston (UTHealth) hat eine Verknüpfung zwischen dem Rauchen von E-Zigaretten (Vaping) und Depression entdeckt.

e-zigarette
Bild: Horst Winkler

Die erste Studie, die eine langfristige Verknüpfung zwischen depressiven Symptomen und dem Konsum von E-Zigaretten herstellt, analysierte die Daten von 5.445 Studenten verschiedener Universitäten aus Texas.

Deutlich mehr Studenten, die über eine erhöhte Depressivität berichteten, hatten 6 Monate zuvor mit dem Rauchen von E-Zigaretten angefangen – im Vergleich zu Studenten, die über weniger oder keine Depressionssymptome berichteten.

Jedoch schien das Rauchen von E-Zigaretten nicht zu Symptomen einer Depression zu führen.

Selbstmedikation?

Die Forscher wissen nicht, warum Depressivität zu E-Zigarettenkonsum führt. Es könnte eine Selbstmedikamention sein, sagte Studienautor Frank Bandiera. Wie Zigaretten könnten sie zu einem Gefühl der Entspannung führen, wenn der Raucher sich gestresst fühlt.

Oder: E-Zigaretten könnten vermehrt von Depressiven eingesetzt werden, um mit dem Tabak-Rauchen aufzuhören – obwohl es kaum klinische Studien bislang gibt, die die Annahme unterstützen, dass E-Zigaretten helfen, mit dem Rauchen traditioneller Zigaretten aufzuhören, sagte Bandiera.

Er selbst war von den Resultaten überrascht, da frühere Forschungsarbeiten eine umgekehrte Beziehung zwischen Depression und traditionellem Zigarettenkonsum gezeigt hätten. Er nahm an, dass dasselbe für E-Zigaretten auch gilt.

Da E-Zigaretten normalerweise weniger Nikotin pro Inhalation bieten als Zigaretten, ist es möglich, dass der niedrigere Nikotin-Gehalt in E-Zigaretten diese Ergebnisse erklären könnte, vermutet er. Weitere Studien sollten diese Beziehung untersuchen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Texas, Houston, Nicotine & Tobacco Research – doi.org/10.1093/ntr/ntx014; Feb. 2017

Vaping: Studie zeigt Zusammenhang zwischen Nutzung von E-Zigaretten und Depressionen

08.12.2019 Vaping, das bereits mit Lungenschäden Verbindungen aufweist, kann auch schädliche psychische Auswirkungen haben laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie.

Nikotin

Die Forscher analysierten die Daten von fast 900.000 erwachsenen US-Amerikanern und fanden einen starken Zusammenhang zwischen Vaping – also dem Rauchen von E-Zigaretten – und Depression. Der offensichtliche Schuldige: Nikotin bzw. die Nikotinabhängigkeit.

Frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen Tabakzigaretten und schweren Depressionen und Suizidverhalten gefunden, stellen die Studienautoren um Olufunmilayo Obisesan vom Johns Hopkins Center for the Prevention of Heart Disease in Baltimore fest.

Für diese neue Studie sammelten die Forscher Daten von mehr als 890.000 Männern und Frauen, die von 2016 bis 2017 an der nationalen Umfrage des Behavioral Risk Factor Surveillance System teilnahmen.

Doppelt so häufige Depressionsdiagnose

Die Forscher fanden heraus, dass aktuelle E-Zigarettenraucher etwa doppelt so häufig mit Depressionen diagnostiziert wurden wie Menschen, die nie den Rauch von E-Zigaretten inhalierten haben. Und ehemalige Vaper waren etwa zu 60% häufiger an Depressionen erkrankt.

Auch stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Depressionsdiagnose mit häufigerem Gebrauch von E-Zigaretten, zeigten die Ergebnisse.

Nikotin verursacht Veränderungen im Gehirn, die den Stress erhöhen könnten, der zu Depressionen führt, schreiben die Forscher. Und Depressionen erhöhen das Risiko für Selbstmordgedanken und Suizidversuche.

Kurzfristig kann sich die Stimmung durch Nikotin etwas verbessern, aber eine langfristige Exposition scheint einige tiefgreifende negative Auswirkungen auf die Stimmung zu haben, schließen die Forscher.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Network Open

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