Hyperhidrose mit Krankheitshäufigkeit von Depression, Angststörung verknüpft
20.11.2016 Hyperhidrose (übermäßige Schweißproduktion) ist laut einer im Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlichten Studie der University of British Columbia mit einer erhöhten Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von Ängstlichkeit bzw. Angststörungen und Depression verbunden.
Prävalenz (Krankheitshäufigkeit)
Bild: Barbara Bonanno
Dr. Rayeheh Baharund Kollegen untersuchten die Prävalenz von Angst– und depressiven Störungen bei Patienten mit oder ohne Hyperhidrose.
Etwa 1-2 % in Deutschland sind von Hyperhidrose betroffen, bei der der Körper unabhängig von der Temperatur oder Zeit übermäßig und unkontrollierbar viel Schweiß produziert.
In der aktuellen Studie wurden 2.017 ambulante Dermatologie-Patienten von den Wissenschaftlern auf Depression und Angst mit dem Patient Health Questionnaire-9 und den Skalen für Generalisierte Angststörung (7) bewertet.
Die Forscher stellten fest, dass die Prävalenz für Angst 21,3 Prozent und für Depression 27,2 Prozent bei Patienten mit Hyperhidrose im Vergleich zu 7,5 bzw. 9,7 Prozent bei Patienten ohne (beide P <0.001) betrug.
Dosis-Wirkungs-Beziehung
Positive Zusammenhänge bestanden auch bei der Ausprägung des Schwitzens und der Häufigkeit von Angststörungen und Depression. Diese Verbindung zeigte sich unabhängig von demographischen Faktoren und Hauterkrankungen, schreiben die Wissenschaftler.
Verschiedene statistische Analysen zeigten diese deutliche Verknüpfung zwischen Hyperhidrose und dem Auftreten von Depression bzw. Angststörungen in einer von der Ausprägung des Schwitzens abhängigen Weise, schließen die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of British Columbia, Journal of the American Academy of Dermatology – doi.org/10.1016/j.jaad.2016.07.001; Nov. 2016