EPA – Eicosapentaensäure gegen Depression

EPA (Eicosapentaensäure) ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, gehört zu den Omega-3-Fettsäuren und ist bereits in Studien bei Depression eingesetzt worden.

Empfehlung hinsichtlich der Menge: 1 bis 2 Gramm EPA täglich oder 9,6 Gramm täglich insgesamt an Omega-3 Fettsäuren.

Omega-3 Fettsäuren kommen vor allem in Fischöl vor, insbesondere DHA (Docosahexaensäure), und werden für ein gesundes Nervensystem benötigt.

Studien zu EPA

Einige Studien berichten über ein niedrigeres Niveau an Omega-3-Fettsäuren bei depressiven Personen (z.B. DHA) als bei nicht-depressiven. (1, 2, 3, 4)

Ein geringes Niveau an EPA stand in Verbindung mit einem erhöhten Schweregrad der Depression. (5)

In einigen Doppel-Blind-Studien konnte eine Nahrungsergänzung mit Fischöl-Kapseln bei Kindern (6) und Erwachsenen (7) mit Verbesserungen bei der Behandlung in Zusammenhang gebracht werden; in anderen Studien war Fischöl hingegen ineffektiv. (8, 9)

Fischöl Nahrungsergänzungsmittel (Docosahexaensäure / Eicosapentaensäure) zeigten in einer ganz neuen Untersuchung eher keinen Effekt hinsichtlich von Depressionen in später Schwangerschaft und danach, bei depressiv anfälligen Frauen … siehe hier.

Eicosapentaensäure allein

Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass EPA allein Wirkung zeigte:

  1. Fallbericht einer klaren Verbesserung bei einer schweren Depression, nach der Einnahme reinen E-EPAs (4 Gramm pro Tag des Eicosapentaenoats… Ester der Eicosapentaensäure). (10)
  2. In einer Doppel-Blind-Studie mit E-EPA-Nahrungsergänzung zeigte sich eine größere Wirksamkeit als durch die Placebo-Gabe. (11) Das E-EPA zeigte Wirksamkeit, obwohl die Teilnehmer nicht auf konventionelle Antidepressiva reagierten. Diese waren ihnen während der Kur mit E-EPAs bzw. Placebos weiter verabreicht worden.
  3. Eine Studie zeigte, dass bei der Verabreichung von DHA und EPA an Patienten mit Hepatitis C allein die Eicosapentaensäure zu einer Verringerung der Depressionsrate sorgte (s.u.).

Als effektive Menge bei der Einnahme erwies sich ein Gramm pro Tag; größere Mengen resultierten nur in wenig mehr oder gar keinen Verbesserungen. Die Autoren der Studie sagen, dass zuviel E-EPA ein Ungleichgewicht mit anderen essentiellen Fettsäuren hervorrufen könnte, was die Wirksamkeit der Behandlung reduzieren mag.

Zusammenfassung: Zuverlässige und relativ konsistente wissenschaftliche Daten, die auf einen signifikanten Nutzen für die Gesundheit hinweisen.

EPA hilft bei einigen Depressionsformen

Fischöl

08.10.2014 Patienten mit einer starken Entzündung (einschließlich derer, die Zytokine zur medikamentösen Behandlung erhalten) haben ein stark erhöhtes Risiko für Depressionen. Bspw. hatten in einer Studie etwa 30% der Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Virus-Infektion nach einer 6-monatigen Behandlungsdauer mit Interferon-alpha eine Depression.

Eine Gruppe internationaler Forscher untersuchte in einer Placebo-kontrollierten Studie, ob Omega-3 Fettsäuren bei einer entzündungsinduzierten Depression helfen können.

Versuch mit Hepatitis C Patienten

Sie gaben 152 Patienten mit Hepatitis C zwei Wochen lang entweder EPA, DHA oder ein Placebo. EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind die beiden wichtigsten Omega-3 Fettsäuren in Fischöl Nahrungsergänzungsmitteln.

Nach dieser zweiwöchigen Behandlung erhielten die Patienten eine 24-wöchige Interferon alpha Behandlung und wurden wiederholt auf Depression untersucht.

Die Forscher stellten in der Zeitschrift Biological Psychiatry fest, dass die Behandlung mit EPA, aber nicht die mit DHA oder Placebo, die Häufigkeit Interferon-alpha-induzierter Depression bei Patienten, die wegen Hepatitis C behandelt wurden, verringerte.

Dr. Carmine Pariante, ein Professor am Institut für Psychiatrie, Psychologie & Neurobiologie am King’s College London, fügte hinzu: „Die Studie zeigt, dass selbst eine Kurzbehandlung (zwei Wochen) mit einem Nahrungsergänzungsmittel – mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren (EPA) enthaltend – die Raten neu auftretener Depression um 10% reduzierte“.

Außerdem verschoben sowohl EPA als auch DHA den Beginn der Depression, und beide Behandlungen wurden gut toleriert ohne ernste Nebenwirkungen.

Rolle von Eicosapentaensäure

EPA wird als „endogen“ entzündungshemmend betrachtet, und in früheren Forschungsstudien stellten die Autoren fest, dass Teilnehmer mit einem niedrigen endogenen EPA-Spiegel im Blut ein höheres Risiko für die Entwicklung von Depression hatten. Deshalb vermuten die Autoren, dass diese Ernährungsmaßnahme die natürlichen protektiven, entzündungshemmenden Fähigkeiten des Körpers wiederherstellt und auf diese Weise die Patienten vor neuen Depressionen schützt, wenn es zu einer Entzündung kommt.

Obwohl weitere Forschungsarbeiten immer noch notwendig sind und die Befunde repliziert werden müssen, zeigen diese Daten, dass Omega-3 Fettsäuren (bzw. vor allem die Eicosapentaensäure) bestimmte Patienten (mit einem hohen Depressionsrisiko aufgrund erhöhter Inflammation) wirkungsvoll vor Depressionen schützen können.

© PSYLEX.de – Quelle: Biological Psychiatry / King’s College London, Oktober 2014

Eicosapentaensäure ist hilfreich bei entzündungsinduzierter Depression

Forscher der Emory University fanden (in einer weiteren Studie) heraus, dass die Omega-3 Fettsäure EPA (Eicosapentaensäure) bei Patienten mit klinischer Depression, die ein erhöhtes Entzündungsniveau zeigten, hilfreich war.

Lachs enthält Omega 3 Fettsäuren
Bild: Lebensmittelfotos (pixabay)

Die Vielfalt der Symptome und zugrundeliegenden Variationen der Progression (Fortschreiten) von klinischen depressiven Störungen bringen Verwirrung in die Entwicklung von zielgerichteten Behandlungen gegen die Krankheit, sagte Studienautor Mark Hyman Rapaport.

„Die Entdeckung von Biomarkern, die Patienten-Untergruppen charakterisieren, ist für das Verständnis ihrer Pathogenese (Entstehung und Entwicklung der Krankheit) und für die Entwicklung von personalisierten Therapien von großer Bedeutung.“

EPA vs. DHA vs. Placebo

In einem randomisierten Versuch wurden 155 Teilnehmern entweder zwei Kapseln mit EPA oder ein Placebo, oder vier Kapseln mit DHA (Docosahexaensäure – eine andere Omega-3-Fettsäure) für acht Wochen verabreicht. Bei allen Teilnehmern war zuvor eine klinische Depression diagnostiziert worden.

Dabei zeigte sich EPA bei einer Patientengruppe mit einem hohen Niveau von mindestens einem von vier Entzündungsmarkern im Blut als wirksam. DHA war jedoch nicht in dieser Gruppe hilfreich.

Die Autoren demonstrieren in dieser Machbarkeitsstudie, dass entzündungshemmende Behandlungsformen wirkungsvoll bei diesen Depressionssubtypus sein können.

Entzündungshemmende Medikamente

Dies geht konform mit früheren Studien, die die Wirksamkeit des entzündungshemmenden Medikaments Infliximab bei einigen Patienten mit behandlungsresistenter Depression zeigten, besonders bei jenen mit einem hohen Entzündungsniveau.

Laut den Autoren unterstützen diese Ergebnisse die Aussage, dass entzündungshemmende Therapeutika nur wirksam als Behandlung bei inflammationsinduzierter klinischer Depression sind. Sie sind unwirksam und potentiell schädlich bei Personen, deren Depression durch eine andere physiologische Störung verursacht wurde.

Die Autoren gehen weiter und sagen in der Zeitschrift Molecular Psychiatry: Ihre vorläufigen Daten weisen darauf hin, dass fettleibige Patienten mit Depression wahrscheinlicher ein hohes Niveau an Entzündungsmarkern haben, und von entzündungshemmenden Medikamenten profitieren könnten.

In zukünftigen Studien wollen die Forscher ihre vorläufigen Befunde replizieren (wiederholen) und den Einfluss weiterer wichtiger biologischer Maße und klinischer Merkmale untersuchen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Emory University, Molecular Psychiatry; Mai 2015

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Referenzen:

1. Edwards R, Peet M, Shay J, Horrobin D. Omega-3 polyunsaturated fatty acid levels in the diet and in red blood cell membranes of depressed patients. J Affect Disord 1998;48:149-55.
2. Maes M, Smith R, Christophe A, et al. Fatty acid composition in major depression: decreased omega 3 fractions in cholesteryl esters and increased C20: 4 omega 6/C20:5 omega 3 ratio in cholesteryl esters and phospholipids. J Affect Disord 1996;38:35-46.
3. Peet M, Murphy B, Shay J, Horrobin D. Depletion of omega-3 fatty acid levels in red blood cell membranes of depressive patients. Biol Psychiatry 1998;43:315-9.
4. Maes M, Christophe A, Delanghe J, et al. Lowered omega-3 polyunsaturated fatty acids in serum phospholipids and cholesteryl esters of depressed patients. Psychiatry Res 1999;85:275-91.
5. Adams PB, Lawson S, Sanigorski A, Sinclair AJ. Arachidonic acid to eicosapentaenoic acid ratio in blood correlates positively with clinical symptoms of depression. Lipids 1996;31:S157-S161.
6. Nemets H, Nemets B, Apter A, et al. Omega-3 treatment of childhood depression: a controlled, double-blind pilot study. Am J Psychiatry 2006;163:1098-1100.
7. Su KP, Huang SY, Chiu CC, Shen WW. Omega-3 fatty acids in major depressive disorder. A preliminary double-blind, placebo-controlled trial. Eur Neuropsychopharmacol 2003;13:267-71.
8. Grenyer BFS, Crowe T, Meyer B, et al. Fish oil supplementation in the treatment of major depression: a randomised double-blind placebo-controlled trial. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry 2007;31:1393-96.
9. Rogers PJ, Appleton KM, Kessler D, et al. No effect of n-3 long-chain polyunsaturated fatty acid (EPA and DHA) supplementation on depressed mood and cognitive function: a randomised controlled trial. Br J Nutr 2008;99:421-31.
10. Puri BK, Counsell SJ, Richardson AJ, Horrobin DF. Eicosapentaenoic acid in treatment-resistant depression. Arch Gen Psychiatry 2002;59:91-92 [Letter].
11. Peet M, Horrobin DF. A dose-ranging study of the effects of ethyl-eicosapentaenoate in patients with ongoing depression despite apparently adequate treatment with standard drugs. Arch Gen Psychiatry 2002;59:913-9.

Diese Empfehlungen sind nicht vollständig und können nicht den Rat Ihres Arztes oder Apothekers ersetzen. Weitere Behandlungshinweise sind am Ende der Seite unter Hinweise zu finden.

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