Fischöl-Kapseln helfen nicht gegen Angst und Depression
04.11.2019 Omega-3-Fette (die in Fischöl bzw. Fischöl-Kapseln angeboten werden) haben wenig oder gar keinen Einfluss auf Angst und Depressivität laut einer im British Journal of Psychiatry veröffentlichten Studie.
Der erhöhte Verzehr von Omega-3-Fettsäuren wird weltweit stark gefördert, da man davon ausgeht, dass sie vor Krankheiten wie Angststörung und Depression schützen oder sie sogar umkehren können.
Aber eine systematische Übersicht mehrerer Forschungsarbeiten stellt nun fest, dass Omega-3-Präparate keinen Nutzen bei diesen psychischen Störungen bieten können.
Bild: Elias Shariff Falla Mardini
Das Forscherteam um Katherine H. O. Deane von der University of East Anglia analysierte die Resultate von 31 Studien mit Erwachsenen mit und ohne Depressionen oder Angststörungen. Mehr als 41.470 Teilnehmer erhielten mindestens sechs Monate lang zusätzlich langkettige Omega-3-Fette (Fischöle) oder führten ihre normale Ernährung fort.
Wenig bis keine Effekte
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Nahrungsergänzungsmittel wenig oder gar keine Wirkung bei der Prävention von Depressionen oder Angstzuständen hatten.
Frühere Untersuchungen der Forscher haben bereits gezeigt, dass langkettige Omega-3-Präparate, einschließlich Fischöle, nicht vor Krankheiten wie Herzerkrankungen, Schlaganfall oder Diabetes schützen oder das Sterberisiko verringern.
Die vertrauenswürdigsten Studien der aktuellen Forschungsarbeit zeigten einheitlich wenig oder gar keine Wirkung langkettiger Omega-3-Fette auf Depressivität oder Ängstlichkeit, und sie sollten nicht als Behandlung gefördert bzw. vermarktet werden, schreiben die Studienautoren.
In Anbetracht der ökologischen Bedenken hinsichtlich der industriellen Fischerei und der Auswirkungen auf die Fischbestände und die Verschmutzung durch Plastik in den Ozeanen erscheint es wenig hilfreich, weiterhin Fischöl-Tabletten zu schlucken, die keinen Nutzen bringen, schließen die Wissenschaftler.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: British Journal of Psychiatry – DOI: 10.1192/bjp.2019.234
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