Der Begriff Reaktive Depression entstammt einer veralteten Einteilung der Depressionen. Danach gab (für manche Leute gibt es) vier Arten von Depressionen: die endogene Depression, die psychogene, die organische und die reaktive Depression.
Ursachen
Man sagt: reaktive Depression, wenn man glaubt, die Depression entstünde durch einen äußeren Auslöser,
- z.B. Ihr Lebenspartner verlässt Sie oder stirbt,
- Familienmitglieder sterben,
- Sie verlieren Ihren Job oder dergleichen.
Doch der Stand der Wissenschaft und der psychotherapeutischen Praxis lässt eine solche Einteilung nicht zu.
Ähnliche Begriffe zu dieser depressiven Störung:
- depressive Reaktion,
- psychoreaktive Depression,
- depressive Erlebnisreaktion,
- abnorme depressive Belastungssituation.
Doch zur Ursache der reaktiven Depression:
Wenn Ihnen unvorhergesehen etwas Schlimmes passiert, s.o., so kommt es nicht selten vor, dass Sie aus Ihrer bisherigen Bahn geworfen werden, sich erst in der neuen Situation zurechtfinden müssen. Oft haben Sie dafür nicht die Zeit, weil z. B. der Arbeitgeber Ihnen nicht die Zeit gibt.
Verlauf und Symptome
Viele Menschen stürzen dann in einen tiefen Schacht, verlieren den Boden unter den Füssen. Wenn diese Menschen dann nicht allein, oder mit Hilfe von Freunden und/oder Familienmitgliedern sich wieder „aufrappeln“ kann es zu dieser Depression kommen. D.h., wenn das Ereignis nicht mit der „normalen“ Trauer auf-/abgearbeitet werden kann kann eine reaktive Depression entstehen.
Ca. 20 % schaffen es nicht aus dieser Phase des Trauerns herauszukommen, was dann die Depression entstehen läßt. Viele Menschen wollen auch nicht das Band zum Verstorbenen/Verlorenen lösen, weil sie dann z.B. Schuldgefühle hätten, oder auch weil der Verlorene alles war, was sie hatten. Wird in solchen Fällen keine Psychotherapie o.ä. um die reaktive Depression aufzulösen, kann es schlimm enden, ja sogar zum Selbstmord kommen.
Stärker quälen Schicksalsschläge Menschen ohne Erfahrung (Seneca).