Depression und Schlafdauer
Psychische Krankheiten – Depressive Störungen
Erhöhtes Depressionsrisiko durch zu kurze oder lange Schlafdauer
01.02.2014 Zwei Studien (veröffentlicht in Sleep) mit insgesamt knapp 6.000 Teilnehmern haben herausgefunden, dass das Depressionsrisiko steigt, wenn man zu lange oder zu kurz schläft.
Risiko erhöht sich bei zu wenig oder zuviel Schlaf
Eine Studie mit 1.788 erwachsenen Zwillingen zeigte, dass die Schlafdauer außerhalb des nomalen Bereichs das genetische Risiko für depressive Symptome erhöht. Bei Zwillingen mit normaler Schlafdauer von sieben bis neun Stunden pro Tag gab es bei 27 Prozent eine Aktivierung der Gene, die mit Depressionssymptomen in Zusammenhang gebracht werden können.
Jedoch stieg das genetische Risiko
- auf 53 % bei Zwillingen mit einer kurzen Schlafdauer von fünf Stunden pro Nacht und
- auf 49% bei jenen, die 10 Stunden pro Nacht schliefen.

Wir waren überrascht, sagte Studienautor Dr. Nathaniel Watson von der University of Washington, dass das genetische Risiko sich nahezu verdoppelte im Vergleich zu den Zwillingen, die normal lang schliefen. Sowohl die Kurz- als auch die Langschläfer schienen die Gene zu aktivieren, die zu depressiven Symptomen führen.
Laut Watson, kann also ein optimierter Schlaf helfen, Prävention und Behandlung zu verbessern.
Gegenseitige Beeinflussung von Depression und Schlafmangel
Eine Studie mit 4.175 Teilnehmern im Alter zwischen 11 und 17 Jahren der University of Texas kam zu einem ähnlichen Ergebnis.
Die Befunde dort zeigten, dass ein Schlaf von nur sechs oder weniger Stunden das Risiko für Major Depression bei den Teilnehmern erhöhte, was wiederum das Risiko für weniger Schlaf erhöhte.
Dr. Robert E. Roberts sagte, die Befunde seien wichtig: zeigen sie doch, dass Schlafmangel bzw. Schlafentzug ein Wegbereiter für Major Depression sein kann. Es kann also vor anderen Depressionssymptomen auftreten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Washington, University of Texas; Jan. 2013
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