Widerstandstraining (Gewichtstraining) kann depressive Symptome bei Erwachsenen lindern
24.06.2018 Widerstandstraining (Krafttraining bzw. Training mit Gewichten, also womöglich auch Bodybuildung) ist mit reduzierten depressiven Symptomen bei Erwachsenen verbunden laut einer in JAMA-Psychiatry veröffentlichten Studie.
Brett R. Gordon von der Universität Limerick in Irland und Kollegen untersuchten den Zusammenhang der Wirksamkeit von Widerstandstraining (das Training gegen den Widerstand von Gewichten, wie z.B. beim Gewichtstraining, Bodybuilding) mit depressiven Symptomen anhand von Daten aus 33 randomisierten klinischen Studien mit 1.877 Teilnehmern.
In den Studien wurden validierte Messungen der depressiven Symptome vorgenommen, die zu Beginn und in der Mitte und/oder nach der Intervention bewertet wurden.
Insgesamt wurden 947 Teilnehmer auf Krafttraining und 930 auf eine nicht aktive Kontrollbedingung randomisiert.
Deutliche Reduktion der depressiven Symptome
Die Forscher beobachteten eine signifikante Reduktion der depressiven Symptome in der Krafttrainingsgruppe, mit einem mittleren Effekt von 0,66.
Die Heterogenität war beträchtlich, und 32,9 Prozent der beobachteten Schwankungen wurden durch Stichprobenfehler verursacht.
Unabhängig vom Gesundheitszustand, Kraftverbesserung oder Trainingsumfang
Es gab keine signifikanten Zusammenhänge im Hinblick auf das Gesamtvolumen des verordneten Gewichtstrainings, dem Gesundheitszustand der Teilnehmer und der Verbesserung der Kraft mit der antidepressiven Wirkung dieser sportlichen Aktivität.
Randomisierte klinische Studien mit verblindeter Zuweisung und/oder Bewertung zeigten eine geringere Reduktion der depressiven Symptome.
Das Widerstandstraining verringerte die depressiven Symptome bei Erwachsenen unabhängig vom Gesundheitszustand, dem Gesamtvolumen des Krafttrainings oder einer signifikanten Verbesserung der Kraft, schreiben die Autoren.
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Bessere Qualität der randomisierten klinischen Studien, die sowohl die Zuweisung als auch die Bewertung verblenden und Gewichtstraining mit anderen empirisch unterstützten Behandlungen für depressive Symptome vergleichen, sind notwendig, schlossen sie.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online May 9, 2018. doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.0572
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