Musiktherapie bei Depression

Musiktherapie bei Depression

Depressive Störungen – Behandlung, Therapie, Prävention

Musiktherapie erhöht Selbstwertgefühl und verringert Depression bei Kindern und Jugendlichen

24.10.2014 Forscher der Queen’s University Belfast haben entdeckt, dass Musiktherapie (MT) die Depression bei Kindern und Jugendlichen mit Verhaltens- und emotionalen Problemen verringern kann.

In einer großen Studie wurde bei mit Musiktherapie behandelten Kindern eine Verbesserung des Selbstwertgefühls und der Depressionssymptome erreicht (im Vergleich zu behandelten Kindern, die keine Musiktherapie erhielten). Musiktherapierte Kinder zeigten auch verbesserte kommunikative und interaktive Fähigkeiten.

251 Kinder und junge Leute nahmen an der zwischen März 2011 und Mai 2014 stattfindenen Studie teil. Sie wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt: 128 bekamen die normale Versorgung, die anderen 123 zusätzlich MT zu der üblichen Behandlung.

Alle waren wegen emotionaler, Entwicklungs- oder Verhaltensproblemen behandelt worden. Frühe Befunde legen nahe, dass die Erfolge auch langfristig erhalten bleiben.

Studienleiter Sam Porter von der School of Nursing and Midwifery der Queen’s University sagte: „Diese Studie ist ungeheuer wichtig, da es nicht viele effektive Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und junge Menschen mit Verhaltensproblemen und psychischen Bedürfnissen gibt.“

Erster robuster wissenschaftlicher Beleg für die Wirksamkeit

Die Wissenschaftler führten auf der Konferenz in der Riddel Hall an der Queen’s University Belfast weiter aus, dass MT schon oft bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen eingesetzt worden ist. Aber zum ersten Mal konnte ihre Wirksamkeit in einem definitiv randomisiert kontrolliertem Versuch in einer klinischen Einrichtung gezeigt werden.

Die Befunde seien dramatisch und unterstreichen die Notwendigkeit, MT als eine konventionelle Behandlungsoption verfügbar zu machen. Lange Zeit hat es nur anekdotische Belege und wenige Forschungsbefunde darüber gegeben, wie gut MT funktioniert. „Jetzt haben wir robuste klinische Belege, die ihre positiven Wirkungen zeigt.“

Das Forscherteam sieht sich jetzt die Daten an, um festzustellen, wie kosteneffektiv Musiktherapie im Vergleich mit anderen Psychotherapieformen ist.

© PSYLEX.de – Quelle: Queen’s University Belfast, Oktober 2014

Weitere Resultate aus der Studie:

Musiktherapie verringert Depressionssymptome bei Kindern, Jugendlichen

04.11.2016 Forscher der Universitäten Bournemouth und Queen’s University Belfast konnten erstmals in einem klinischen Setting zeigen, dass Musiktherapie die Depression bei Kindern und Jugendlichen mit emotionalen und Verhaltensproblemen lindern konnte.

In der bislang größten Studie dieser Art wurden 251 Heranwachsende im Alter von 8 – 16 Jahren zufällig zwei Behandlungsgruppen zugeteilt: Die einen erhielten allein die übliche Behandlung (Kontrollgruppe); die anderen die übliche Behandlung plus Musiktherapie – für 12 Wochen.

musikinstrumente
Bild: Stefan Schweihofer

Alle Kinder waren wegen emotionaler Probleme, Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen in Behandlung. Follow-Up-Tests wurden 13 und 26 Wochen nach Behandlungsbeginn durchgeführt.

Weniger Depressionssymptome

Es zeigte sich, dass die mit Musiktherapie behandelten Heranwachsenden deutlich bessere Werte beim Selbstwertgefühl und signifikant weniger Depressionssymptome hatten als die der Kontrollgruppe, schreiben die Forscher um Prof. Sam Porter.

Soziale Fähigkeiten

Auch zeigten die Teilnehmer im Alter von 13 Jahren und älter, die an der musiktherapeutischen Behandlung teilgenommen hatten, deutlich bessere kommunikative und zwischenmenschliche Fähigkeiten – verglichen mit der Kontrollgruppe.

Die musiktherapeutische Intervention verbesserte ebenfalls die sozialen Funktionen in allen Altersgruppen.

Die im Fachblatt Journal of Child Psychology and Psychiatry publizierten Befunde sind besonders wichtig, weil sie zum ersten Mal nicht auf Erzählungen (hinsichtlich der Wirksamkeît von musiktherapeutischen Interventionen) oder kleinen Teilnehmergruppen beruhen, sondern auf einer wissenschaftlichen klinischen Studie mit ausreichend großer Teilnehmerzahl, sagten die Studienautoren.

Die Forscher wollen nun die Resultate daraufhin analysieren, wie effizient die Musikbehandlung im Vergleich zu anderen Therapien ist.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Bournemouth, Queen’s University Belfast, Journal of Child Psychology and Psychiatry – DOI: 10.1111/jcpp.12656; Nov. 2016

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