Bisphenol A (BPA) und Depression

Bisphenol A (BPA) und Depression

Depressive Störungen – Ursachen/Risikofaktoren

Pränatale BPA-Exposition verbunden mit Ängstlichkeit und Depression bei Jungen

16.08.2016 Laut einer in der Fachzeitschrift Environmental Research veröffentlichten Studie der Columbia Universität steht der vorgeburtliche Kontakt mit Bisphenol A (BPA) im Zusammenhang mit einem erhöhten Auftreten von Depressionen und Ängsten bei Jungen im Alter von 10-12.

Chemikalie Bisphenol A

BPA ist ein Bestandteil vieler Gegenstände aus Plastik und ist auch in Nahrungsmittelbehältern (z.B. Konserven), Plastik-Wasserflaschen, Zahndichtungsmaterialien und Thermo-Papier (z.B. Kassenbons) enthalten.

Im Körper verhält sich BPA wie ein synthetisches Östrogen, eine Chemikalie bekannt als „endokriner Disruptor“ (Stoffe, die durch Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit schädigen können).

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Bild: Andreas Lischka

Emotional reaktives und aggressives Verhalten

Die Forscher unter der Leitung von Dr. Frederica Perera berichteten bereits in einer früheren Studie, dass der pränatale Kontakt mit BPA mit einem emotional reaktiven und aggressiven Verhalten, und mehr Symptomen von Ängstlichkeit und Depression bei Jungen im Alter von 7-9 in Verbindung stand.

In der aktuellen Studie folgten Perera und Kollegen 241 schwangeren Nichtraucher-Frauen und ihren Kindern von der Schwangerschaft bis in die Kindheit. Um die BPA-Kontamination im Körper zu messen, sammelten die Forscher Urinproben von den Müttern während des dritten Trimesters ihrer Schwangerschaft, und von den Kindern im 3. und 5. Lebensjahr. Mit 10-12 wurden die Kinder dann auf Symptome von Depression und Ängstlichkeit untersucht.

Die Forscher kontrollierten auch auf Faktoren, die vorher mit BPA-Exposition verknüpft wurden – einschließlich sozioökonomischer Faktoren.

Depressiver und ängstlicher bei höheren Bisphenol-A-Werten

Die Befunde zeigten, dass Jungen mit den höchsten Werten der pränatalen BPA-Exposition mehr Symptome von Depression und Angst zeigten als Jungen mit den niedrigsten Werten des vorgeburtlichen Kontakts mit Bisphenol A; es wurde kein solcher Zusammenhang bei Mädchen gefunden.

Diese Ergebnisse stehen mit den früheren Befunden zu BPA und der Entwicklung von Kindern im frühen Alter im Einklang, sagte Perera. Das männliche Gehirn scheint während der pränatalen Entwicklung anfälliger zu sein.

Ängstlichkeit und Depression sind schlecht für die Konzentrationsfähigkeit, die Leistung in der Schule, Sozialisation und das Schließen von Freundschaften, sagte die Neuropsychologin und Koautorin Dr. Amy Margolis vom Fachbereich für medizinische Psychologie in der Psychiatrie des Columbia University Medical Center.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Columbia Universität, Environmental Research – DOI: 10.1016/j.envres.2016.07.028; August 2016

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