Grenzwertige Testosteron-Werte und Depression beim Mann
09.03.2015 Männer mit grenzwertigem Testosteronspiegel haben ein höheres Risiko für Depression und depressive Symptome als die Allgemeinbevölkerung laut einer auf dem jährlichen Meeting der Endocrine Society veröffentlichten Studie.
Testosteronspiegel im Grenzbereich
Für ihre Studie untersuchten Michael S. Irwig und seine Kollegen von der George Washington Universität 200 Männer im Alter zwischen 20 und 77 Jahren, deren Testosteronniveau im Grenzbereich lag (zwischen 200 und 350 Nanogramm pro Deziliter).
Die Forscher sammelten demographische Informationen, Krankengeschichten, Daten zum Medikamentengebrauch und Zeichen und Symptome von Hypogonadismus (endokrine Funktionsstörung der Hoden, die zu einem Testosteronmangel führt) der Männer.
Dann maßen sie das Gesamt-Testosteron der Männer erneut und erfassten die Diagnosen für Depression aus ihrer Krankengeschichte sowie durch die Auswertung des Patientenfragebogens PHQ-9 (Patient Health Questionnaire 9 – Screening-Instrument zur Diagnostik von Depressivität).
Deutliche Depressivität
56 Prozent der Männer in der Studie zeigten deutliche depressive Symptome, eine bekannte Diagnose für Depression und/oder verwendeten ein Antidepressivum.
Die Rate depressiver Symptome war merklich höher als die 15-22% einer ethnisch gemischten Kontrollgruppe (hausärztliche Patienten) und die 5,6% bei übergewichtigen und fettleibigen US-Erwachsenen, bemerkten die Forscher.
Die am häufigsten berichteten Symptome waren
- erektile Dysfunktion (78 Prozent),
- geringe Libido (69 Prozent) und
- wenig Energie (52 Prozent).
Die Männer in der Studie zeigten auch eine hohe Prävalenz für Übergewicht (39 Prozent), Fettleibigkeit (40 Prozent) und physische Inaktivität. 51 Prozent der Männer machten nicht regelmäßig Sport (außer Spazierengehen).
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Endocrine Society, George Washington Universität; März 2015
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