Vater mit Depression

Vater mit Depression

Psychische Krankheiten – Verhaltenspsychologie

Depression des Vaters: Verhalten des Kindes

Kinder mit einem depressiven Vater zeigen wahrscheinlicher emotionale oder Verhaltensprobleme, sagen neue Forschungergebnisse.

Die meisten früheren Forschungen zielten auf depressive Mütter und die negative Wirkung, die deren Depression auf ihre Kinder haben kann laut den Forschern von der NYU School of Medicine.

Die gegenwärtige Studie schloss Daten von über 7.200 US-Haushalten ein. Etwa 25 Prozent der Kinder, deren Mutter und deren Vater Symptome von Depression zeigten, hatten emotionale oder Verhaltensprobleme.

Etwa 15 Prozent der Kinder, deren Väter depressive Symptome hatten, und 20 Prozent der Kinder, deren Mütter depressive Symptome hatten, zeigten auch emotionale oder Verhaltensprobleme.

Etwa 6 Prozent der Kinder, deren Eltern keine Depressionssymptome hatten, zeigten emotionale Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten.

Die Befunde unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die Rolle von Vätern in den Leben von Kindern und Familien zu erkennen, sagte der Forscher Dr. Michael Weitzman, Professor für Pädiatrie und Umweltmedizin in einer Universitätspressemitteilung.

Faktoren

Etwa 6 Prozent der Väter zeigten Depressionssymptome nach der Studie. Faktoren, die mit der Depression der Väter in Zusammenhang standen, waren:

  • in Armut leben;
  • ein behindertes oder chronisch krankes Kind haben;
  • das Zusammenleben mit einer Ehefrau oder einem Partner, der depressiv ist und
  • eine schlechte physische Gesundheit besitzen.

Arbeitslosigkeit

Der stärkste Vorhersagefaktor für Depression bei Vätern war Arbeitslosigkeit – arbeitslose Väter waren 6,5-mal wahrscheinlicher depressiv (dazu auch der Artikel Arbeitslosigkeit und Depression).

Das ist besonders wichtig bei der gegenwärtigen hohen Arbeitslosenquote (derzeit in den USA), bemerkten die Forscher.

Väter spielen eine immens wichtige Rolle in den Leben von Kindern und Familien und werden allzuoft vergessen, bei unseren Versuchen Kindern zu helfen. Wir hoffen, dass diese neuen Befunde dabei helfen werden, Strategien zu entwickeln, um die sehr große Anzahl von Vätern mit Depression zu identifizieren und zu behandeln, sagte Weitzman.
Quelle: Maternal and Child Health Journal. März 2012

Depressivität bei Heranwachsenden mit der D. des Vaters verknüpft

18.11.2017 Heranwachsende, deren Väter depressive Symptome haben, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit selbst Depressionssymptome bekommen, zeigt eine in Lancet Psychiatry veröffentlichte Studie unter Leitung des University College London.

Ähnlich große Verbindung wie bei Mutter

Während die Verbindung zwischen Depressionen bei Müttern und Depressivität bei ihren Kindern gut etabliert ist, zeigt die neue Studie einen Zusammenhang zwischen depressiven Störungen bei Vätern und ihren heranwachsenden Kindern, unabhängig davon, ob die Mutter Depressionen hat.

niedergeschlagener mann
Bild: George Hodan

Die Auswirkungen der Erkrankung bei Vätern und Müttern auf die Symptome ihrer Kinder waren ähnlich groß.

Es besteht die häufige Fehlannahme, dass Mütter stärker die psychische Gesundheit ihrer Kinder beeinflussen, während Väter einen geringeren Einfluss haben, schreibt Studienautorin Dr. Gemma Lewis. Die aktuellen Studienbefunde zeigen aber, dass der Einfluss nicht geschlechtssspezifisch ist.

Familienorientierte Interventionen zur Depressionsprävention konzentrieren sich oft mehr auf Mütter, aber unsere Ergebnisse legen nahe, dass wir uns genauso auf die Väter fokussieren sollten, sagte sie.

Die Psychiater werteten die Daten zweier großer Längsschnittstudien mit insgesamt knapp 14.000 Familien aus. Es wurden die elterlichen depressiven Symptome mit Hilfe eines Fragebogens erfasst, als die Kinder im Alter von 9 und 7 Jahren waren.

Dosis-Wirkungs-Beziehung

Die jugendlichen depressiven Symptome wurden bewertet, als die Heranwachsenden 13 und 14 Jahre alt waren. Die Studienstichproben waren repräsentativ, d. h. sie umfassten auch Menschen mit Depressionssymptomen, die aber keine Behandlung aufgesucht hatten.

Nach der Bereinigung um mögliche Störfaktoren wie die mütterliche Depression, das Familieneinkommen und der elterliche Alkoholkonsum fanden die Forscher heraus, dass ein 3-Punkte-Anstieg (eine Standardabweichung) beim Stimmungs- und Gefühlsfragebogen (Mood and Feelings Questionnaire – MFQ; ein gebräuchliches Maß für depressive Symptome) – seitens der Väter mit einem Anstieg der MFQ-Punkte bei den Jugendlichen um 0,2 Punkte einherging. Die Ergebnisse wurden in beiden unabhängigen Studienstichproben repliziert.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University College London; Lancet Psychiatry – DOI: 10.1016/S2215-0366(17)30408-X; Nov. 2017

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