Depression bei den Eltern
Psychische Krankheiten – Sozialpsychologie
- Kinder und die Depression der Eltern: mehr Stress
- Probleme depressiver Eltern bei der Erziehung
- Depression bei Großeltern
- Weitere News, Forschung zu diesem Thema
Kinder und die Depression der Eltern
Kleine Kinder reagieren auf stressende Situationen mit einem höheren Niveau an Cortisol (Stresshormon), wenn ihre Eltern mal eine depressive Störung hatten oder haben und negatives Verhalten ihnen gegenüber zeigten laut einer am 1. April online in Psychological Science herausgegebenen Studie.
Kinder von depressiven Eltern erfahren mehr Stress
Lea R. Dougherty, Ph.D. von der Universität von Maryland in College Park und Kollegen untersuchten, ob nicht-depressive Kinder im Vorschulalter von Eltern mit Depression höhere Cortisolwerte haben, wenn sie einem psychosozialen Stressor ausgesetzt würen und, ob das Verhalten der Eltern diese Wirkung mindert.
Speichelproben wurden von 160 Kindern im Alter von 3-4 Jahren nach einer Stresssituation (Aufgaben) genommen. Die Eltern wurden während einer Eltern-Kind-Interaktionsaufgabe interviewt und beobachtet.
Die Forscher stellten fest, dass nur Kinder von depressiven Eltern mit ihnen gegenüber gezeigter Ablehnung erhöhte und anwachsende Cortisolwerte zeigten, als sie durch die Aufgaben gestresst wurden.
Insbesondere trat die erhöhte Stressreaktion nur unter Kindern auf, die einer mütterlichen Depression während der ersten Lebensjahre ausgesetzt waren. Die Assoziation zwischen elterlicher Depression und Cortisolreaktion wurde von der Elternablehnung moderiert; Kinder hatten keine gesteigerten Cortisolwerte, wenn ihre Eltern wenig Ablehnung ausdrückten, selbst wenn sie eine Geschichte von Depression hatten.
Diese Ergebnisse zeigen die potenzielle Wichtigkeit von Therapie und Behandlung für Eltern mit depressiven Störungen, besonders während der Zeiten bedeutsamer neuronaler Formbarkeit, schreiben die Autoren.
Quelle: Psychological Science, Mai 2011
Probleme depressiver Eltern bei der Erziehung
22.10.2013 Depressionen bei den Eltern sind mit schlechter Elternschaft verbunden; Forscher der Universität Exeter haben sich diese Verbindung etwas näher angeschaut.
Obwohl die Verbindung zwischen Depression und einer schlechteren Erziehung schon zuvor entdeckt worden ist, erforschten die Wissenschaftler in dieser Metastudie (Analyse mehrerer Studien) zum ersten Mal die Gründe für die Probleme bei der Erziehung.
Emotionale und Gedächtnisprobleme
Vor allem scheint es so zu sein, dass depressive Eltern emotional ‚abwesend‘ bzw. ’nicht verfügbar‘ sind, und als Folge fühlen sie Scham und Schuld in Bezug auf ihre Rolle als Eltern.
Die Arbeit zeigt auch, dass Probleme mit dem Gedächtnis – ein Depressionssymptom – die Fähigkeit eines Elternteils beeinflussen kann, Ziele für das Kind in der entsprechenden Entwicklungsphase zu setzen.
In den Wochen nach der Geburt führt die Interaktion einer Mutter mit ihrem Kind zu einer Strukturveränderung im Gehirn, was ihr hilft, auf den Bedarf des Säuglings zu reagieren.
Keine Umstrukturierung im Gehirn
Diese Veränderungen können auch bei Vätern auftreten. Wenn depressive Eltern keine optimalen und häufigen Interaktionen mit ihren Neugeborenen haben, dürften sich diese Veränderungen im Gehirn nicht entwickeln, was zu Problemen bei der Erziehung und letztlich zu einem Kind mit Verhaltensproblemen führen kann.
Dr. Lamprini Psychogiou von der Universität von Exeter sagte, dass die Befunde zu wirkungsvolleren Behandlungen führen könnten, um Depression und andere psychische Störungen daran zu hindern, von den Eltern an das Kind weitergereicht zu werden.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Uni Exeter, Okt. 2013
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