Binge-Eating und Nahrungsunsicherheit

Binge-Eating und Nahrungsunsicherheit

Nahrungsunsicherheit steht im Zusammenhang mit Bingeeating-Störung und Fettleibigkeit

24.12.2018 Nahrungsmittelunsicherheit – also Probleme, sich ausreichend mit Nahrung für regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten zu versorgen – war in einer aktuellen Studie des International Journal of Eating Disorders mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Binge-Eating-Störungen und Adipositas (Fettleibigkeit) verbunden.

Nahrungsunsicherheit ist auf begrenzte finanzielle Ressourcen zurückzuführen. Paradoxerweise ist die Nahrungsunsicherheit jedoch mit Überernährung und Übergewicht verbunden.

Nahrungsunsicherheit und die Psyche

Essen im Kopf
Bild: Gerd Altmann

Es ist wichtig, mögliche Zusammenhänge zwischen Binge-Eating-Störung und Ernährungsunsicherheit (also Hunger, Mangelernährung, Fehlernährung, Überernährung) zu untersuchen, da Binge-Eating mit schwerwiegenderen psychischen und körperlichen Gesundheitsproblemen verbunden ist als Überernährung oder Fettleibigkeit allein.

Um dies zu erforschen, befragten die Forscher 1.250 erwachsene US-Amerikaner und kategorisierten sie in drei Gruppen:

  1. gesundes Gewicht,
  2. Binge-Eating-Störung und
  3. Fettleibigkeit.

Das Team untersuchte die finanziellen Auswirkungen auf das Ernährungsverhalten der Teilnehmer in den letzten 12 Monaten.

Ein größerer Anteil der Personen innerhalb der Binge-Eating-Störungs- und Adipositas-Gruppen berichteten, dass sie die Größe ihrer Mahlzeiten verringerten oder Mahlzeiten übersprangen und weniger aßen, als sie vermeintlich sollten – im Verhältnis zu den Teilnehmern der gesunden Gewichtsgruppe.

Anfällig für die Essstörung

Dies ist eine wichtige Studie, weil sie unsere Sichtweise darüber erweitert, wer für Binge-Eating-Störungen anfällig sein könnte, schreiben Grace Rasmusson von der psychologischen Fakultät der Yale Universität und Kollegen.

Obwohl normalerweise an selbst auferlegte Diäten (um Gewicht zu verlieren) gedacht wird, die mit Binge-Eating verbunden sind, deuten die psychologischen Befunde darauf hin, dass extern auferlegte Einschränkungen der Ernährung auch mit Binge-Eating zusammenhängen, schließen die Psychologen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: International Journal of Eating Disorders – https://dx.doi.org/10.1002/eat.22990