- Gestörtes Essverhalten bei Jugendlichen steht mit späteren Depressionen und Mobbing im Zusammenhang
- Frühere Essstörungen stehen im Zusammenhang mit dem Risiko einer langfristigen Depression bei Müttern
Gestörtes Essverhalten bei Jugendlichen steht mit späteren Depressionen und Mobbing im Zusammenhang
19.04.2018 Gestörtes Essverhalten bei Jugendlichen ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für zukünftige depressive Symptome verbunden, sowie mit Mobbing durch Gleichaltrige laut einer in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlichten psychologischen Studie.
Dr. Kirsty S. Lee und Dr. Tracy Vaillancourt von der Universität Ottawa in Kanada bewerteten bei 612 Teilnehmern der McMaster Teen Study (die 2008 begann, als die Schülerinnen und Schüler in der fünften Klasse und 10 Jahre alt waren) die Langzeitverknüpfungen zwischen gestörtem Essverhalten bzw. Essstörungen, Mobbing durch Gleichaltrige und Depressionsymptome.
Mobbing und gestörtes Essverhalten
Bild: George Hodan
Die Forscherinnen bewerteten Mobbing, Essverhalten und die depressiven Symptome über psychologische Tests und Befragungen der Studienteilnehmer in den Klassen 7 bis 11.
Die Psychologen fanden heraus, dass Mobbing durch Gleichaltrige gleichzeitig mit einem problematischen Essverhalten und depressiven Symptomen zu jedem Zeitpunkt während des Fünfjahreszeitraums verbunden war.
Depressivität
Darüber hinaus konnte bei Mädchen und Jungen ein gestörtes Essverhalten bzw. Essstörungen in Längsschnittrichtung der Studie mit depressiven Symptomen zu jedem Zeitpunkt und Mobbing durch Gleichaltrige zu zwei Zeitpunkten in Verbindung gebracht werden, schreiben die Wissenschaftler.
Interventionen, die darauf abzielen, problematisches Essverhalten bei Jugendlichen zu reduzieren, können das Risiko zukünftiger depressiver Symptome und Beziehungsprobleme verringern, schreiben die Studienautoren. Kinder mit diesen psychischen Problemen sollten demnach auch besonders im Auge behalten werden.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Ottawa; JAMA Psychiatry. 2018. doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.0284
Frühere Essstörungen stehen im Zusammenhang mit dem Risiko einer langfristigen Depression bei Müttern
14.05.2019 Eine frühere Essstörung und Körperbildprobleme vor oder während der Schwangerschaft sind mit späteren depressiven Symptomen bei Müttern verbunden laut einer im British Journal of Psychiatry veröffentlichten Forschungsarbeit.
Frühere Studien hatten gezeigt, dass sich depressive Symptome bei Müttern mit Essstörungen nach der Perinatalperiode verbessern können, aber diese Studien hatten nicht so lange Nachbeobachtungszeiten, um zu bestätigen, dass das erhöhte Risiko depressiver Symptome bei essgestörten Frauen tatsächlich anhält, schreiben die Wissenschaftler um Francesca Solmi vom University College London.
Das Forscherteam fand heraus, dass Frauen mit vorheriger Anorexia nervosa oder Bulimie nervosa über einen Zeitraum von 18 Jahren mehr Depressionssymptome aufwiesen als Teilnehmerinnen, die nie eine Essstörung hatten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University College London