31.10.2013 Obwohl pathologisches Spielen oft ein Problem von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Drogenmissbrauch-Störungen ist, ist das Verhalten wegen Behandlungs- und Finanzierungsproblemen oft nicht Ziel einer Rehabilitation.
Viele Drogensüchtige auch pathologische Spieler
Das Problem ist kein kleines: eine neue Studie zeigt, dass etwa 10-20% der Menschen mit Drogenproblemen pathologische Spieler sind.
Dr. Flora Matheson und Kollegen führten eine Überprüfung der vorhandenen Literatur hinsichtlich Drogensucht und Spielsucht durch.
In ihrer Untersuchung fanden die Autoren viele Berichte darüber, dass Spielsucht und Drogenmissbrauch miteinander verbunden sind, oder sogar eine Störung sein könnten, wegen der zugrundeliegenden Eigenschaften, wie z.B. Impulsivität.
Gemeinsame Risikofaktoren
Ein wesentlicher Teil der Literatur zeigt, dass beide Probleme normalerweise im Jugendalter beginnen und gemeinsame Risikofaktoren wie sexueller Missbrauch, Depression und Kriminalität haben.
Eine Studie fand heraus, dass Menschen mit Spiel- und Drogensucht eher einen Suzidversuch in ihrem Leben aufzuweisen hatten, sowie über Probleme zwanghaften sexuellen Verhaltens berichteten. Eine andere entdeckte, dass von beiden Problemen Betroffene dazu tendierten, ein riskantes Sexualverhalten an den Tag zu legen.
Eine andere Studie berichtete, dass Spielen ein potentieller Verstärker für Drogenmissbrauch, ein Hindernis zum Erfolg bei Drogensuchtbehandlung und eine Übersprungshandlung ist, die stärker wird, wenn jemand aufhört Drogen zu nehmen.
Die Unterschiede zwischen den beiden Problemen sind im Wesentlichen, dass langfristiger Missbrauch von Drogen schwere chronische Gesundheitsprobleme, und Spielsucht langfristige finanzielle Probleme mit sich bringen können.
Immer mehr Frauen spielsüchtig
Dr. Matheson fand auch heraus, dass die Zahl der Frauen mit Spielsucht im Steigen begriffen ist, eventuell aufgrund der Änderungen in der Verfügbarkeit und Rechtsstellung vieler Wett-/Spielangebote.
Eine australische Studie fand heraus, dass von 1.520 Menschen, die Hilfe für ihre Spielsucht-gebundenen Schwierigkeiten suchten, 46 Prozent Frauen waren. Die Vereinigung Gamblers Anonymous (Anonyme Spieler), die einmal eine fast ausschließlich männliche Organisation war, sieht inzwischen jedes Jahr immer mehr Frauen, sagt sie.
Drogenkonsum kann Spielsucht verstärken
Sie sagt weiter, dass Menschen mit Drogenmissbrauch-Störungen Ihr(en) Drogenverhalten / -konsum durch ihre Spielsucht verstärken. Eine Studie fand heraus, dass Drogensüchtige ihre Drogen vor oder nach dem Spielen/Wetten einsetzen um ihre Leistung zu verbessern und den Schmerz / die Enttäuschung des Verlierens zu mindern bzw. die Freude des Gewinnens zu verstärken.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: St. Michaels Hospital, Sept. 2013
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