Spielsucht verursacht durch übermäßigen Optimismus

03.05.2013 Zwanghafte Spieler leiden an einer Optimismus Fehleinschätzung bzw. Voreingenommenheit, die ihre subjektive Wahrnehmung der Wahrscheinlichkeit modifiziert und ihre Entscheidungen in Situationen, wie z.B. Spielen / Wetten mit hohem Risiko, beeinflusst.

Dies ist die Schlußfolgerung von Jean-Claude Drehers Forscherteam am CNC (Centre de Neurosciences Cognitives, CNRS / Université Claude Bernard Lyon). Diese Befunde könnten die Anfälligkeit bestimmter Personen erklären und antizipieren, und so zu neuen therapeutischen Ansätzen führen.

Eine wachsende Anzahl von Spielern leidet unter pathologischem Spielen bzw. Spielsucht, eine Krankheit, die normalerweise durch einen Verlust der Impulssteuerung oder einer Verhaltensabhängigkeit (Zwangsstörung) charakterisiert wird.

Die Forscher führten einen Versuch mit zwanghaften Spielsüchtigen durch und maßen die Wahrscheinlichkeitsverzerrung und die Optimismusausprägung der Teilnehmer bei Spielen mit hohem Risiko.

Spielsucht und übermäßiger Optimismus

Das Hauptergebnis ergab, dass es bei pathologischem Spielen zu einer Verzerrung in der subjektiven Repräsentation der Wahrscheinlichkeiten kommt. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Zwang zum Spielen / Wetten aber nicht durch eine übertriebene Verzerrung der Wahrscheinlichkeit, sondern eher durch eine erhöhte optimistische Voreingenommenheit erklärt wird.

Mit anderen Worten, ohne Rücksicht auf die objektive Wahrscheinlichkeit eine Wette / ein Spiel mit hohem Risiko zu gewinnen, tendieren pathologische Spieler dazu, diese Wahrscheinlichkeit ‚besser‘ (für sich) einzuschätzen, als sie tatsächlich ist.

Die Forscher beobachteten auch, dass unter den Teilnehmern der Studie die Intensität dieser Voreingenommenheit bedeutend mit dem Schweregrad der Symptome der Spielsucht in Beziehung gesetzt werden konnte.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Université Claude Bernard, April 2013

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