Psychopathie: Die Pupillen reagieren anders bei Bedrohung
19.12.2018 Die Augen von Psychopathen reagieren ungewöhnlich, wenn ihnen Bilder von schlimmen / angsteinflößenden Dingen – wie verstümmelte Körper oder bedrohliche Hunde – gezeigt werden, demonstriert eine neue Studie von Psychologen der Universitäten Cardiff und Swansea.
Psychopathen zeigen Unterschied in Augenreaktion
Bild: pixabay
Das Team untersuchte die Wirkung von unangenehmen Bildern auf Täter mit ausgeprägterer Tendenz zur Psychopathie und ’normalen‘ Tätern. Sie stellten einen deutlichen Unterschied in der Augenreaktion fest: Die Augen psychopathischer Täter zeigten keine Pupillenvergrößerung, während die Pupillen von nicht-psychopathischen Tätern sich weiteten.
Dr. Dan Burley von der psychologischen Fakultät der Universität Cardiff sagte, die Ergebnisse lieferten physische Belege für ein emotionales Defizit, das psychopathischen Straftätern gemeinsam ist.
Die Pupille ist seit langem als Indikator für die Erregung einer Person bekannt. Kartenspieler haben gelernt, die Augen ihrer Gegner genau zu betrachten, um zu beurteilen, ob sie eine gute Hand haben, und so mancher scharfsinnige Verkäufer weiß, dass er seinen Preis erhöhen kann, wenn die Augen des Käufers dessen Begeisterung über das Produkt zeigen.
Weitung der Pupille
Ebenso weitet sich die Pupille in der Regel, wenn ein Bild uns schockiert oder erschreckt. Die Tatsache, dass diese normale physiologische Reaktion auf Bedrohungen bei psychopathischen Straftätern reduziert wird, liefert einen offensichtlichen körperlichen Marker für dieses Persönlichkeitsmerkmal, sagt der Psychologe.
Interessanterweise zeigten die Augen der psychopathischen Täter eine normale Reaktion auf positive Bilder, wie Welpen oder glückliche Paare. Dies legt nahe, dass Psychopathie nicht mit einer allgemeinen Schwierigkeit bei der Reaktion auf Emotionen verbunden ist, sondern mit einer spezifischen Unempfindlichkeit gegenüber bedrohlichen Informationen – d.h., Psychopathen haben Probleme Bedrohungen zu erkennen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Cardiff University
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