Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Nutzererfahrungen zu: Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung. Die vollständigen Erfahrungsberichte sind im Anschluss darunter zu finden.
- Suche nach Austausch: Viele Betroffene fühlen sich isoliert und suchen nach Foren oder Plattformen, um ihre Erfahrungen mit ÄVPS zu teilen und sich mit anderen auszutauschen.
- Diagnose und Identifikation: Einige User berichten von ihrer Diagnose und wie sie sich mit den Symptomen der ÄVPS identifizieren, darunter Rückzug in die Fantasie und Selbstkritik.
- Therapie und Medikation: Einige Betroffene erwähnen den Einsatz von Medikamenten wie SSRI und den Wunsch nach Therapie, um mit den Symptomen besser umgehen zu können.
- Lebenslange Herausforderung: Die User beschreiben ÄVPS als eine lebenslange Herausforderung, die mit sozialer Phobie, Depressionen und tiefgreifenden Selbstzweifeln einhergeht. Sie sprechen über die Schwierigkeit, mit Kritik umzugehen und das Bedürfnis nach einem verständnisvollen Austausch.
Bitte beachten Sie, dass dies subjektive Erfahrungsberichte von Nutzern sind und psychologische / medizinische Beratung durch einen Facharzt / Psychologen / Therapeuten nicht ersetzen können. Für eine individuelle Beratung sollte immer ein Angehöriger der Gesundheitsberufe konsultiert werden.
Ich kenne das auch nur zu gut und bis vor kurzem wusste ich nicht mal, dass es diese Art Persönlichkeitsstörung gibt.
Heute hat mein Gehirn bspw. so stark auf einen kritischen Blick einer Kassiererin über reagiert, das mir nach einem verbalen Angriff sofort Hausverbot auf Lebenszeit erteilt wurde. Eigentlich hätte ein gesunder Mensch diesen kurzen Blick wahrscheinlich kaum wahrgenommen. Ähnlich wie am Eingang eines Clubs. Aber nur weil ich für einen Freund ein paar Dinge gekauft habe, die nur für Volljährige bestimmt sind, habe ich mich sofort angegriffen gefühlt. Eigentlich müsste man das mit fast 50 Jahren als Lob auffassen.
Das sind diese Komplett-Aussetzer, die mich sehr nachdenklich stimmen. Denn zum Schluss wird man der seltsame Typ sein, den die Leute meiden werden. Daraus wird sich die Dynamik wahrscheinlich noch in ungünstigen Situationen nach oben schrauben. Manchmal frage ich mich, ob obdachlose Menschen, auch an dieser Art Persönlichkeitsstörung leiden und es eines Tages so eine überschießende Reaktion des Gehirns gibt, die alles zerstört was man sich aufgebaut hat. Das macht mich sehr nachdenklich.
Ihr Lieben,
es ist schön, dass es so eine Plattform wie diese gibt, auf der so viele, tolle Menschen ihre Erfahrungen teilen. Es berührt mich sehr, eure Texte zu lesen und ich finde mich in so vielem wieder. Man spürt bei so vielen Beiträgen, wie intelligent und herzensgut die dahinterstehende Person eigentlich ist und es ist wirklich traurig, zu lesen, wie viel Leid sie erfährt. Schade, dass es hier keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und weiterem Austausch gibt.
Ich bin selbst Ende 20, habe keine offizielle Diagnose, aber finde mich in fast allen Kriterien der ÄVPS wieder. Bis auf das starke Bedürfnis nach körperlicher Sicherheit, das empfinde ich nicht. Seit meiner Jugend habe ich das Gefühl anders zu sein, keinen wirklichen Charakter zu haben, mir zu nichts eine Meinung bilden zu können. Ich erinnere mich an vieles nicht, aber was mir noch klar vor Augen schwebt, ist der Moment, als mein 13-jähriges Ich versucht hat, die besten Eigenschaften der anderen zu kopieren, um besser und „wertvoller“ zu werden. Meinen Eltern mache ich keinen Vorwurf, auch wenn sie einen recht strengen und von viel Kritik geprägten Erziehungsstill anwandten. Ich habe eine große Schwester, die quasi perfekt geworden ist und es schon immer war.
Ich habe oft das Gefühl auf der Flucht zu sein und dass mein ganzes Konstrukt von Beziehung, Freundschaften und Arbeit auf wackeligen, instabilen Stützen fußt. Solange ich unter dem Radar bleiben kann, kann ich es unter großer Mühe aufrecht erhalten. Ich bin oft umgezogen und war immer froh, wenn ich „gute Sachen“ wie z.B. bestehende Freundschaften hinter mir lassen konnte, weil ich sie mir so nicht mehr selbst zerstören konnte und es über die Entfernung einfacher wurde, einen losen Kontakt zu halten. Momentan bin ich an einem Punkt, an dem ich mich in einer dieser drei Schienen nicht mehr verstecken kann, weil ich mich beruflich selbst (zu) sehr herausgefordert habe. Ich habe jegliche Lebensfreude verloren, alle Kontakte abgebrochen und vegetiere seit Wochen nur vor mich hin. Ich sehe oft ältere Menschen und beneide sie darum, dass sie ihr Leben bereits „geschafft“ haben – wie viele wohl gerne mit mir tauschen würden?
Ich habe nach außen hin betrachtet alles – einen Partner, Freunde und Familie, die alle beteuern, mich zu lieben und zu schätzen, so wie ich bin. Ich empfinde aber auf der anderen Seite einen bis ins Unerträgliche reichenden Selbsthass und denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer nach dem anderen auch erkennen wird, was für ein langweiliger und charakterloser Mensch ich bin und wie alles nur Fassade war. Bei so vielen Selbstzweifeln bin ich doch überrascht, wie überzeugt ich von meiner eigenen negativen Selbstwahrnehmung im Gegensatz zur positiven Fremdwahrnehmung bin.
Nunja, ich begebe mich in Therapie und hoffe, dass ich auf kurz oder lang einen Weg finden werden, der mit weniger Leid verbunden ist und näher an mir selbst liegt. Es gibt Momente, in denen ich mich als glücklich bezeichnen würde und ich will herausfinden, wie ich diese vermehren kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ein „konventionelles“ Leben nicht führen kann, mit Job und Familie, auch wenn ich es mir sehr wünsche und viele andere um mich herum um ihre Leichtigkeit und Lebensfreude beneide. Mal sehen, wie es weitergeht und ob vielleicht irgendwann alles Sinn ergeben wird…
Ganz viel Liebe an euch alle!
Hallo Freunde
Bin heute zum ersten Mal auf diese Webseite gestossen. Habe bisher noch keine deutschen Foren gefunden, die sich mit der ÄVPS auseinandersetzen. … Ich bin selbst seit 2018 diagnostiziert mit der ÄVPS und es ist leider erschreckend, wie wenig darüber bekannt ist. Auch Psychologen, Ärzte, Psychiater sind da erst am Anfang. Das grösste Problem für mich ist das «Funktionieren» mit der Störung. Daher ist es für Aussenstehende kaum vorstellbar, wie sich die Krankheit anfühlt. Man funktioniert irgendwie trotzdem. Schule und Arbeit waren möglich, weil man alles in sich hineinfrisst, unauffällig bleibt und Angst vor Abhängigkeit von Sozial- oder IV-Geldern hat. Aber vor 5 Jahren bin ich dann gebrochen und direkt eingewiesen worden wegen akuter Suizidalität. Niemand konnte das verstehen. Es war ein Schock für alle, selbst für mich. Aussenstehende haben oft das Gefühl ich wäre nur faul und unmotiviert. Ich kann es ihnen aber kaum Übel nehmen, weil ich ja lange unter dem Radar konventionell funktioniert habe. Nun bin ich 25, lebe mit meiner Freundin in einer kleinen Wohnung und habe massive Existenzängste. Meine Freundin ist ebenfalls abhängig von Sozialgeldern und das Haupteinkommen kommt noch von meinem Krankentaggeld des letzten Jobs. Dies hört aber im Oktober auf und ich kann nicht mehr für meine Sicherheit und Obhut garantieren. Das Schlimmste: Ich werde auch für meine Partnerin kein Dach über dem Kopf mehr zahlen können. Wie konnte es nur soweit kommen. Ich ging auf gute Schulen, habe sogar studiert und zusätzlich dank Corona noch eine Ausbildung im Home Office abschliessen können. Ich konnte sogar den obligatorischen Militärdienst leisten. Ich hatte alle Grundlagen geschaffen, ein unabhängiges Leben zu leben und nun stehe ich mit den besten Schulabschlüssen und Arbeitserfahrungen vor der Obdachlosigkeit. Unglaublich. Diese Krankheit frisst einfach mein ganzes Potenzial und ist unheimlich selbstzerstörerisch. Man hat das Gefühl, als wäre die ganze Lebenszeit umsonst gewesen und man selbst ist daran Schuld, weil man früher nichts gesagt hat und versucht hat, sich durchs Leben zu kämpfen. Man fühlt sich wie eine erbärmliche Hypochonder, die Sozialgelder ausnutzen will. Dann kommt auch schnell der Gedanke, dass alle besser dran wären, wenn ich einfach nicht mehr existieren würde. Einhergehend kam es zu Suizidversuchen, Klinikaufenthalten, Medikamenten, Depressionen, Angststörungen. Ich kann nicht mehr. Ich habe und hatte alles (Wohnung, Job, Partnerin) und doch habe ich nichts. Ich habe ein Drittel meines Lebens gelebt und habe das Gefühl ich habe genug davon und es ist an der Zeit den Löffel abzugeben. Es ist zu anstrengend. Ich hasse mich dafür, weil ich weiss, wieviele andere Menschen auf der Welt weniger haben und dennoch glücklicher und dankbarer sind als ich. Ich habe sogar Angst davor, jegliche Hilfe anzunehmen und will niemals eine Last für jemanden sein.
So Freunde, ich habe keine Ahnung, warum ich das überhaupt posten soll. Ich kann nicht mal selbst den Text nochmals lesen aus Scham also sorry für all die Fehler. Was soll ich sagen Leute, vielleicht kann jemand mehr Sinn aus diesem Wortsalat ziehen. Take Care.
Hallo an alle,
ich bin jetzt 54 Jahre alt und habe die Diagnose ÄVPS erst vor einem Jahr erhalten. Da die ÄVPS nie wirklich behandelt worden ist, habe ich ergänzend noch die Diagnose der schweren Depression erhalten.
Ich glaube bei mir war die ÄVPS nicht angeboren. Ich habe sie in meiner Kindheit erworben.
Seit meinem ersten Tag im Kindergarten war ich ein Außenseiter. Ich war immer der längste, schwächste und langsamste. Ideale Voraussetzungen dafür, dass mich andere Kinder quälen konnten – ohne etwas befürchten zu müssen. Die sind weggelaufen und ich konnte mich nicht wehren. Meine Mutter war hilflos, für meinen Vater war ich nur nervig. Ich hatte nie in meinem Leben einen Freund. Als Kind ist das sehr schlimm wenn man nicht auf Geburtstage eingeladen wird und man auf dem Schulweg Angst hat verhauen zu werden.
Ich habe „gelernt“ mich anzupassen. Möglichst unsichtbar zu werden. Keine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Ich mache bis heute das, was andere von mir erwarten oder das, was ich glaube dass es andere von mir erwarten. Ganz oft geht es schief. Dann fresse ich den Frust in mich rein. Ich glaube, ich bestehe nur noch aus Frust.
Wenn mir jemand sagt: Wir machen jetzt was du willst. Dann versuche ich herauszufinden was der andere will und sage, dass es mein Wunsch sei. Wenn ich nachher unglücklich bin, versteht mein Gegenüber nicht was passiert ist. Ich habe mich selbst nie kennengelernt. Weiß nicht wer ich bin.
Ich habe Angst etwas falsch zu machen, abgelehnt zu werden und mache damit alles falsch.
Ich bin jetzt zum zweiten Mal verheiratet. Beide Male habe nicht ich meine Frau ausgesucht , sondern ich wurde als der Froschkönig auserkoren. Ich habe gesagt, dass ich keine Kinder will, habe aber dann doch der Adoption von 2 Kindern zugestimmt. Ich wollte wieder meine Frau nicht verärgern/enttäuschen. Heute traue ich mich nicht mehr meine Meinung zu sagen. Ich würde sonst mein bisheriges Leben gefährden und glaube es würde dann noch schlimmer wenn ich wieder allein bin.
Ich habe eine Arbeitsstelle im Öffentlichen Dienst. Bin Personalratsvorsitzender und lasse mich wieder von allen ausnutzen.
Ich habe Angst vor allem neuen. Neue Orte, Räume, Menschen. Ich vergewaltige mich jeden Tag selbst, weil ich nicht will dass mich jemand durchschaut. Den möglichen Suizid habe ich immer im Gepäck und denke jeden Tag an diese Möglichkeit.
Mir fehlen Menschen wie euch, um mich auszutauschen. Ich habe bisher noch kein vergleichbares Forum gefunden. Würde mich gern mit euch treffen.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo, ich bin 25 Jahre alt und stehe seit vielen Jahren in meinem eigene Käfig, inmitten von Nebel, mal mehr mal weniger aber immer zwischen mir Selbst und ich bin nur einen kleinen Schritt von der Klippe entfernt, von der ich manchmal abrutsche.
Konnte nicht mehr zur Arbeit gehen, hatte große Unterstützung und habe es geschafft mich zum ersten Mal an einem neuen Hausarzt zu wenden. Es war so schlimm und ich wusste nichtmal was ich überhaupt erklären sollte. Ich hatte einfach so gar keinen Plan und hab fast nur geweint, weil ich nicht sprechen konnte. Aber er war einfach so unfassbar lieb und er hat verstanden, dass gerade garnichts mehr geht. Ich bekam direkt die Diagnose mittelgradige Depression aufs Attest. Er gab mir Zeit mich etwas zu sortieren und zur richtigen Diagnose hat er mir eine stationäre psychosomatische Therapie in der Nähe empfohlen. Ich schaffte es nach einer Weile einen Termin zu vereinbaren und auch in einer Tagesklinik. Ich war extrem skeptisch wegen der stationären Geschichte – eine unmögliche Sache für mich, alleine der Gedanke macht mich Nervös, unruhig und bringt meinem Kopf zum kochen.
Dann hatte ich den ersten Termin, das Gespräch war so unsortiert und es machte mich fertig, hab auch wieder fast nur geweint, diese Frau wollte so viele Antworten, die ich nicht habe. Ich konnte niemals die wichtigsten Dinge von mir erzählt haben. Oh mein Gott, was muss die nur von mir denken. Es macht mich immernoch wahnsinnig darüber nachzudenken was sie über mich aufgeschrieben hat und was sie für einen Verdacht hat. Plötzlich bekam ich wenige Wochen darauf ein Bett. Ich war fix und alle aber mit viel Unterstützung habe ich es zum Aufnahmetermin geschafft.
Es ging mit einem Stresspegel weit über meiner Grenze ins Krankenhaus, alleine die ganzen Menschen haben mich so richtig fertig gemacht. Es war ein Schock als ich in das Krankenhauszimmer kam, ich hatte so Angst. Die Leute haben mich direkt angesprochen, das Licht, dieses Gefühl auf der Haut, die Geräusche. Dann kam das super unsortierte Therapeutengespräch, in dem ich mich erklären sollte. Sie hat mich einfach voll oft nicht verstanden und ich musste mich wiederholen. Es machte mich fertig, weil es mich jedesmal rausbrachte. Die muss denken ich bin gestört, so verwirrt wie das alles war. Ganz am Rande – da lag am Tischbein eine Büroklammer, die machte mich seit Anfang an richtig fertig, irgendwann musste ich sie aufheben. Ihre Reaktion war so: „oh, das hat sie aber jetzt gestört“. Es hat mich provoziert, ich weiß nicht ob diese Büroklammer ein Zufall war. Ich weinte viel, es waren zu viele Dinge auf die ich nicht wirklich antworten konnte und ich wurde immer nervöser und Platze fast aus meiner Haut vor Angst, Unwohlsein und meinen Gedanken. Ich sagte ihr ich kann das nicht und will nachhause. Sie sagte ich solle doch ein paar Tage bleiben um eine Diagnose festzustellen, das wäre wichtig. Und das sie einen Verdacht habe, ihn mir aber nicht mitteilen wolle, da sie denke es sei nicht so gut wenn sie mich damit gehen lasse. Ich war sehr verwirrt und wurde zum Chef der Abteilung gebeten. Ich durfte ihm so kurz wie knapp sagen wie es mir geht, während er etwas in seiner Nase herumpulte. Er redete ein paar Takte und er bat mich 1-2h zu bleiben und es mir zu überlegen. Das tat ich, alleine mit Musik in den Ohren. Dann ging ich wieder zu ihm und erklärte das ich nicht kann, ich ging dann noch am gleichen Tag.
Nun bin ich seit fast 5 Monaten krank geschrieben. Inzwischen hatte ich das Gespräch in der Tagesklinik. Mein Puls ließ meinen ganzen Körper Beben und ich hatte so Angst. Zu meiner Überraschung war das Gespräch richtig sortiert, es waren kleine Fragen und auch fast nur über meine Kindheit und ich hatte Zeit. Es durchbohrte mich kein Blick während ich nicht sprechen konnte. Schließlich komme ich für die Therapie in Frage. Aber ich hab halt fast nichts zu meiner eigentlichen Problematik gesagt und ich habe nun super Angst. In ein paar Tagen geht die Therapie los und ich weiß nicht was auf mich zukommt und das ganze macht mich eh schon so fertig.
Ich durchforste das Internet mit meiner Problematik und komme immer zu dieser selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung. Irgendwie ein Anhaltspunkt zur Erklärung für mein Verhalten seit meiner späteren Kindheit.
Die allermeisten Schilderungen hier treffen auch auf mich zu. Das ist ein komisches Gefühl, weil ich seit knapp 13 Jahren nie mit jemandem über mich gesprochen habe, weil ich immer dachte es ist halt so. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es auch vielen anderen so geht.
Ich dachte als ich jugendlich war immer mit der Zeit wird sich schon alles legen, wenn ich älter werde weiß ich schon wer ich bin und was ich will. Aber mit den Jahren wurde dieser innere Kampf meiner beiden Selbst immer unangenehmer und vorallem einseitiger. Nach jedem Rutsch in dieses Loch habe ich irgendwie an Kraft verloren. Es gab gute Phasen, die stark an mir zehrten. Bisher bin ich immer gescheitert was meine Berufung angeht. Ich hab das ein oder andere schleifen lassen und abgebrochen. Ich habe keine eigenen Sozialkontakte außer meiner Partnerin. Kein familiärer Kontakt und auch mit einer Freundin, die mit Abstand einer der tollsten Menschen ist die ich je kennengelernt habe schaffe ich es einfach nicht.
Ich muss überall was ergänzen und ich kann mich garnicht wirklich konzentrieren, wie soll ich es schaffen euch alles zu erzählen, dass ihr euch kein falsches Bild von mir macht. Ich bin gedanklich überall und nirgends. Ich bin traurig und verunsichert. Alles macht mich alles so fertig, ich bin müde und alles stresst mich. Ich bekomme die meisten alltägliche Dinge geregelt, aber wie soll ich das hinbekommen zu arbeiten und was überhaupt. Ich habe keine Energie für mehr, vor allem nicht für soziale Kontakte.
Ich habe keine Kraft mehr mich weiterhin anzupassen und nicht aufzufallen, die Gedanken über alles und jeden lassen mich schon längst an meiner Wahrnehmung zweifeln.
Ich weiß nicht was ich mir dabei erhoffe hier reinzuschreiben. Ich nutze keine sozialen Medien und vermeide auch jegliche Spur von mir im Netz und ich Texte prinzipiell nicht. Dennoch habe ich es einmal versucht meine Persönlichkeit in ein Forum zu schreiben. Es war so unsortiert und wirr. Ich kam mir vor wie ne gestörte und habe es wieder gelöscht.
Ich habe noch so viel loszuwerden. Ohne das ganze nochmal in Form zu bringen und meine Problematik weiter auszuführen, obwohl viel fehlt schicke ich es ab. Es macht mich wahnsinnig, weil ich in vielerlei Hinsicht nach Perfektion strebe und so ein Kotrolltyp bin. Bekomme kaum was erledigt weil ich zu viel drüber nachdenken muss.
Liebe Grüße und Danke.
Hallo zusammen,
erstmal möchte ich sagen, dass ich hier einige Erfahrungsberichte gelesen habe, mich mit vielen sehr stark identifizieren kann und mich vieles auch schockiert hat bzw Leid tat, weil ich den Leidensweg nachvollziehen kann.
Jetzt erzähle ich Mal etwas über mich. Ich heiße Dennis, bin mittlerweile 29 Jahre alt und habe auch schon seit ich denken kann gemerkt, dass ich sozial total ängstlich bin. Zudem muss ich mich hinzufügen,dass ich seitdem ich denken kann, nächtlich ins Bett nässe(nicht jeden Tag, aber schon regelmäßig).. dies hat natürlich im Laufe der Jahre noch mehr dazu geführt, dass ich sehr geschämt und minderwertig gefühlt habe. Habe mich zunehmend überall zurück gezogen, obwohl die Menschen in der Schule, oder sonst wo mich nicht wirklich ausgegrenzt, gemobbt oder ausgelacht haben. Ich habe mich dort selbst zurück gezogen und bin in mich gekehrt. Vielmehr habe ich in der Familie, gerade von meiner leiblichen Mutter, viel Kälte und Distanz erfahren. Normale Sachen wie eine Umarmung oder Mal einen Kuss auf die Wange kann ich mich nicht wirklich dran erinnern,dass so etwas überhaupt Mal vorgekommen ist. Bin nur bei meiner Mutter aufgewachsen, mein Vater hat sich sehr früh von meiner Mutter getrennt(mittlerweile verstehe ich auch, wieso. Aber das ist ein anderes Thema) leider war auch er mir gegenüber immer sehr distanziert und alles hat immer so gewirkt,als wäre es eine Verpflichtung für ihn. Kein Gefühl von Nähe, Zuneigung oder Liebe. Er hat mich jedes zweite Wochenende übers Wochenende abgeholt. Trotz dem war ich sehr gerne bei ihm,weil seine Frau(meine Stiefmutter) schon immer sehr herzlich zu mir war. Ich habe es gehasst,wenn mein Vater mich Sonntagabend zurück gebracht. Habe teilweise geweint und erbrochen. Meine Mutter hat sich auch nicht um das Problem mit dem Bettnässen gekümmert. Wie oft bin ich in meinem eigenen Urin aufgewacht, teilweise hat es schon nach Ammoniak gestunken, weil meine Matratze von Urin durchdrungen war. Wenn ich heute Ammoniak rieche, bekomme ich direkt Flashbacks. Mein Vater und Stiefmutter haben versucht, mir bei dem Problem zu helfen,haben auch diverse Schritte unternommen. Leider war es nicht ausreichend, da ich ja nicht so oft bzw so lange dort war. Es war schon mehrfach so, dass ich über ein halbes Jahr trocken war und es danach leider wieder angefangen hat.
Mit 20 hatte ich für fast zwei Jahre eine Freundin und in dieser Zeit war ich ohne Medikamente (Desmopressin) trocken. Daher bin ich fest davon überzeugt,dass das Bettnässen mit der ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung zusammenhängt. Wenn es mir seelisch sehr gut ging und ich mich geliebt gefühlt habe, habe ich nicht eingenässt.
Habe hier in den Berichten bei manchen gelesen,dass sie gemieden oder sogar gemobbt worden sind wegen Aussehen. Solche Probleme hatte ich nie, aber leider ist durch diese Persönlichkeitsstörung auch so ein gewisser Schönheitswahn und Leistungszwang entstanden. Nach dem Motto: Du bist nicht gut genug, du musst besser aussehen oder du bist nur etwas wert, wenn du Leistung bringst. Ich war bisher insgesamt drei Jahre in Psychotherapie, bei zwei verschiedenen Therapeuten. Bei dem ersten, da war ich 20. Dort war ich 1,5Jahre. Habe dort aber nicht wirklich versucht an mir zu arbeiten, stattdessen habe diverse Drogen ausprobiert und bin dann dem Kiffen verfallen. Seitdem kiffe ich mit wenigen Unterbrechungen. War zwei Mal für ein halbes Jahr Clean. Es hilft mir zu verdrängen und lindert, zumindest vorübergehend den Schmerz. Andererseits verschlimmert es teilweise meinen psychischen Zustand bzw verstärkt meine Ängste. Daher mache ich mittlerweile auch nur noch Abends nach der Arbeit. Trotzdem sind die Dosen ziemlich hoch,bestimmt 2-3g am Abend. Ich könnte jetzt noch so weit ausholen und diverse Beispiele aus meinem Leben fürs Vermeidungsverhalten bringen. Ich denke, die meisten hier können nachvollziehen, auf welche Ideen man kommt Situationen zu meiden. Aber wenn man in seinem Kopf gefangen und sich so unwohl fühlt, geht man leider diesen Weg. Obwohl das genau der falsche Weg ist Situationen zu meiden. Man bestätigt dem Gehirn quasi, dass es hier eine Bedrohung gibt und flüchtet.
Ich war ca 3Jahre arbeitslos,habe zum Glück seit 7Monaten wieder Arbeit und fühle mich zumindest dort wohl. Das liegt aber auch nur daran,dass es eine sehr eigenständige Arbeit ist, ich kann mich nur auf Arbeit konzentrieren und muss mit niemanden reden. Reden geht ganz gut mit Leuten, die ich schon kenne durch gewisse Umstände kennen gelernt habe. Aber mit fremden in Kontakt kommen bzw Menschen in der Öffentlichkeit ansprechen? Um Gottes Willen, vor allem wenn es mehr als 1Person ist. Gewisse Dinge wie nach sachbezogenen Sachen fragen funktioniert leicht, weil mein Gehirn ja weiß, ich werde nur die Antwort darauf bekommen und muss keine nähere Bindung mit der Person eingehen bzw ein offenes Gespräch führen. Mein Leidensdruck war, seitdem ich den neuen Job habe, sehr gelindert. Nun bin ich mit meiner Stiefmutter und Geschwistern aktuell im Urlaub und hier sind in der Stadt so viele Menschen, ich würde am liebsten unsichtbar werden. Ich bin innerlich so angespannt und es ist extrem anstrengend. Trotzdem Versuche ich es Immer und immer wieder, der Wille ist da. Ich möchte doch nochmal irgendwann ein ansatzweise normales Leben führen. Dass es niemals 100% so sein wird, ist mir klar. Aber der Gedanke am Ende des Lebens auf das Leben zurück zu blicken ,macht mir genauso Angst. Auf jeden Fall bin ich leider durch diese Persönlichkeitsstörung sehr ich bezogen, was mir aber gar nicht gefällt. Ich würde gerne Mal jemanden aufrichtigel kennen lernen und mich nicht durch die Augen des anderen sehen.
So, jetzt komme ich Mal zum Schluss: Ich möchte demnächst nochmal in Therapie gehen und werde spätestens,wenn ich 30 werde mit dem Kiffen aufhören,weil es mich auch einschränkt und aufhält. Denn dieser Urlaub hier ist der reine Horror im Kopf,sobald wir raus gehen. Ich fühle mich ständig beobachtet und bewertet. Bilde mir teilweise ein, dass Menschen mich auslachen. Und wenn mich dann doch Mal eine andere Person anlächelt, vor allem wenn es eine Frau ist, dann komme ich gar nicht mehr aus mir heraus,kann nicht Mal zurück lächeln bzw Mimik zeigen. Und das frisst mich dann noch viel mehr auf.
Es ist nicht so, als wäre alles scheiße,habe ein paar gute Freunde,ich bin schon Mal zu dem Erlebnis gekommen eine Freundin zu haben, habe auch Rückhalt von meiner Stiefmutter,mit ihr kann ich offen über alles reden. Zudem weiß mein bester Freund,mit dem ich auch zusammen lebe von meinem nächtlichen Bettproblem. Ich habe ihm das erst nach 5Jahren anvertraut.. so, zu guter Letzt möchte ich gerne noch ein paar Worte an die anderen hier richten:
Teilweise war ich sehr erschüttert solche Berichte zu lesen und ihr habt mein tiefstes Mitgefühl, auch wenn das euch auch nicht wirklich etwas bringt.
Ich wünsche euch allen,egal wie alt ihr seid,dass ihr es schafft aus diesem Leidensweg auszubrechen und einen anderen Weg zu finden,der euch irgendwann Mal Glück und Zufriedenheit im Leben bringt. Ihr seid nicht alleine damit, aber alleine fühlen wir uns Betroffene wahrscheinlich sehr oft. Ich für meinen Teil schon.
Liebe Grüße, passt auf euch auf.
Ich habe eine AVP. Ich weiß ganz genau, wann ich krank geworden bin, es war die Schule bzw. die Mitschüler, welche mich krank gemacht haben. Ich will keine Generell-Schuld geben, aber ich bin von vielen Seiten sehr gemobbt und mit sehr bösen Worten beschimpft worden. Gemobbt und geärgert wurde ich seit ich denken kann, schom im Kindergarten ging es los. Aber als ich an das Gymnasium kam, fing es richtig an. Ich war ein schwacher Schüler, und als ich auf die anderen Mitschüler traf, die alle so intelligent waren, hab ich Angst bekommen und gedacht, ich bin zu dumm. Dann habe ich keine Freundschaften schließen können. Das habe ich auf mich bezogen, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist, dass ich ein wertloser Mensch bin. Ich bin zu dumm, zu fett, zu häßlich, ich bin im Sport zu schlecht, während die anderen alle halbe Athleten waren, ich kleide mich falsch, ich höre die falsche Musik, interessiere mich nur für falsche Themen, ich habe kein Interesse an Parties, einfach ALLES ist an mir falsch, und wenn mich jemand mögen soll, muss ich mich ändern und an die anderen anpassen. Vielleicht habe ich einiges falsch verstanden damals, und es gab doch Menschen, die mich mochten. Aber es kamen versteckte Botschaften gegen mich. Irgend jemand in der Klasse schrieb Kommentare auf meinen Tisch „Du bist immer noch nicht sitzengeblieben“. Als ich zu meinem Geburtstag in der Klasse Süßes verteilt hatte, wurde ich von jemandem mit dem Papier beworfen, zum Dank. Über meine Interessen habe ich dann auch nicht mehr gesprochen, weil ich mich geschämt hatte und befürchtete, dafür ausgelacht zu werden. Ein Mitschüler, der Klassen-Star, hatte eine Federtasche. Auf diese durften die Mitschüler ihren Namen draufschreiben nach und nach. Nur ich wurde nie gefragt, weil ich nicht cool war. Ich hab das verdammte Ding so sehr gehasst. Es war nicht nur die Klasse, in der ich diese Erfahrungen gemacht habe. Auch andere Personen haben mich beschimpft und mich geärgert. Wie habe ich es gehasst, in den Schulbus zu steigen, weil häufig Gelächter gegen mich kam. Auch wenn ich in der Stadt war, kamen mir Gruppen mit Jugendlichen entgegen, die über mich gelacht haben. Der Rummel war ganz schlimm, daher bin ich dort nicht mehr hingegangen. Vor allem wenn Frauen verletzende Dinge gesagt haben, über mein Aussehen, das hat mich am härtesten getroffen, so dass ich den festen Glauben bekommen habe, dass niemand mich attraktiv findet. Es gab eine Situation in der Tanzschule. Als die Damen sich unter den Männern jemanden aussuchen sollten, blieben nur ein anderer Teilnehmer und ich übrig. Und die Frauen sind gerannt, um bloß noch den anderen zu kriegen, mich wollte keine. Und die mit mir dann getanzt hat, hat deutlich ihren Widerwillen gezeigt. Dabei hatte ich ihr nichts getan. Verlernt habe ich, andere anzusehen, durch Frauen. Neben meiner Klasse saßen Schülerinnen der Parallelklasse immer in der Pause vor der Tür des Nebenraumes, und wenn ich raus- oder reinging, haben sie mich beschimpft und sich über mich lustig gemacht. Ich habe versucht, sie nicht anzusehen, und zu tun, als ob ich sie nicht bemerkt habe, aber der Schutz hat nicht geholfen, die Kränkungen kamen trotzdem. Weil ich den Eindruck hatte, dass ich zu minderwertig bin und andere nur belästige, habe ich dann Angst bekommen, die Leute anzusehen. Und ich fing an, mich zu verkrampfen und Zuckungen zu bekommen. Wenn jemand neben mir saß, war es mir unangenehm, dass ich in den Augenwinkeln den Sitznachbar sehen konnte. Ich befürchtete, dass er das als unangenehm ansehen könnte und dann böse auf mich sein würde. Weil er sich belästigt fühlt. Körperliche Nähe war für mich nicht ertragbar geworden, und ich habe versucht, mich an einen Einzeltisch zu setzen, wenn es möglich war. Viele Mitschüler haben gemerkt, dass ich mich verkrampft und immer wieder nervös gezuckt habe, was viele eingeschüchtert hat. Andere haben sich lustig darüber gemacht. Aber ich konnte es nicht abstellen, noch heute kommt es wieder bei mir durch. Ich bin 44 Jahre alt, und ich konnte durch meine Angst keine Beziehung zu einem anderen Menschen herstellen. Ich habe Freunde, aber wenige, und zumeist mit Menschen, die auch eine psychische Vorgeschichte haben. Durch meine Ängste habe ich mehrere folgenschwere Entscheidungen in meinem Leben getroffen. So habe ich etwas studiert, von dem ich von Anfang an hätte wissen müssen, dass ich durch meine Problematik nie darin arbeiten würde. Sozialarbeit. Weil ich gedacht habe, wenn ich mit alten Menschen arbeite, werde ich auf einfache Menschen treffen. Aber das ist ein Irrglaube, als Sozialarbeiter hat man viel Verantwortung und muss mit vielen Menschen sprechen, ich hatte aber im Inneren den festen Glauben, dass ich rein gar nichts kann. Ich hab überlang studiert, weil ich Depressionen bekam und mich mit dem Internet abgelenkt habe. Ich saß in einer emotionalen Zwickmühle. Abbrechen konnte ich nicht, weil mir gesagt wurde, dass ich nach dem Abbruch keine Lehrstelle oder anderes kriegen würde. Weil mein Lebenslauf dann beschädigt ist. Außerdem sei ich inzwischen zu alt für eine Ausbildung geworden, so dass mir nur das Studium blieb. Durch meinen Glauben, zu dumm für alles zu sein, hab ich befürchtet, dass ich keine Ausbildung schaffen werde. Aber im Studium zu bleiben, bedeutete für mich schweren emotionalen Stress, weil ich genau wusste, dass ich nie in dem Beruf arbeiten werde und ich hier ein totes Kind zur Welt bringen muss. Und ich war mit absolut sicher, dass ich eh die Prüfungen nicht bestehen werde, zumal das Studium im Schwerpunkt auf die Themen Kinder und Jugendliche ausgerichtet war. Mit Kindern hatte ich aus der Schulzeit Probleme, weil mich sogar jüngere Schüler beschimpft hatten. Bis heute habe ich Mißtrauen gegen Kinder, auch wenn ich vielen damit wohl Unrecht tue. Aber Kinder können sehr direkt sein, und das macht mir Angst. Ich habe mich durch mein Studium doch noch durchgekämpft und es abgeschlossen, aber dann kam der nächste Konflikt. Meine Eltern haben mir gesagt, dass ich mich bewerben soll, aber ich wollte nicht. Ich war froh, dass ich den ganzen Mist endlich hinter mir hatte. Häufig habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich das Falsche studiere, und dass ich in dem Bereich nicht arbeiten kann. Sie haben mir zugesichert, dass ich nach dem Abschluss was anderes machen kann, und dass sie mich unterstützen werden. Beide hatten Angst, dass ich keine Arbeit finden und eine kaputte Zukunft bekommen werde. Ich war zu der Zeit in Therapie bei einem Verhaltenstherapeuten. Als das Studium beendet war, endete auch die Therapie. Mir wurde geraten, einen Klinikaufenthalt zu machen, weil in der Therapie meine Ängste nich richtig bearbeitet werden konnten. Nur die Depressionen wurden etwas aufgefangen. In der Klinik konnte mir einiges geholfen werden, aber mehrere Dinge schmerzten mich sehr. Viele Mitpatienten hatten sehr gute Jobs, andere waren in Beziehungen oder hatten Familie, und ich lebte aus Angst noch bei meinen Eltern. Ich verglich mein Leben mit dem anderer und fühlte irgendwie, dass meine Probleme einen geringeren Wert hatten als die anderer. Einige Mitpatienten hatten Eheprobleme, Probleme mit ihren Kindern, hatten Schwierigkeiten im Berufsleben, und ich dagegen stand da mit „Kinderproblemen“, weil ich kein erwachsenes Leben geführt habe. Ich habe mich geschämt, über mich etwas zu erzählen, zumal ich ein berufliches Versagen mit meinem Studium hinter mir herzog. Ich entwickelte Gefühle für eine Mitpatientin. Immer verliebe ich mich in Frauen, die für mich unerreichbar sind, so dass ich sie gar nicht erst anspreche. Weil ja eh klar ist, dass ich mir nur eine blutige Nase holen werde. Ich habe aber nur Freundschaft mit ihr geschlossen, weil ich gehofft hatte, bei ihr unterschwellig für mich Gefühle zu erreichen. Ich habe mit ihr über die sozialen Medien gesprochen, habe ihr Geschenke geschickt. Sie war in einer Beziehung, und ich wollte ihren Partner unbedingt ablösen. Irgendwann eröffnete ich ihr aber, dass ich mehr als nur Freundschaft von ihr wollte. Als ihre Beziehung auseinanderbrach und sie kurz darauf einen neuen Partner fand. Ich gab zu, dass ich seit zwei Jahren diese intensiven Gefühle hatte. Darauf brach sie den Kontakt endgültig ab, weil sie nicht die gleichen Gefühle für mich hatte. Ich habe es auf mich bezogen, dass ich zu minderwertig für Frauen bin. ich bin ein Mensch, der in vielen Dingen wie Peter Pan geblieben ist. Ich habe sehr viel Fantasie und beschäftige mich mit Nerd-Themen. Ich bin nie gerne auf Parties gegangen, was andere nicht verstehen konnten. Ich habe lieber mir wenigen Menschen über diese oder jene Themen geredet, aber eine ausgelassene Feierei mit Alkohol und Tanz war nie meines. Und ich möchte keine Familie gründen, ich möchte keine Kinder haben. Ich wünsche mir eine Beziehung mit einem Menschen, der ähnlich wie ich ist, zurückgezogen und introvertiert. Aber so ein Mensch ist schwer zu finden, und ich bin traurig, dass ich immer nur auf Menschen stoße, die Lebensmuster haben, welche meinen total widersprechen. Ich konnte beruflich wieder auf die Füße kommen, und in fortgeschrittenem Alter (über 30) noch eine Ausbildung kriegen. Und in dem Beruf arbeite ich auch. Allerdings bin ich sehr zurückgezogen und meide andere Kollegen, weshalb ich wohl schon den Beinamen „Der Sonderbare“ bekommen habe. Ich konzentriere mich voll auf die Arbeit und bin immer der Letzte, der abends das Haus verlässt. Was anderes als die Arbeit habe ich nicht, denn andere Menschen kann ich nicht an mich heranlassen. Weil sie sich für Dinge interessieren und Lebensmuster haben, die meinen absolut widersprechen. Ich befürchte, dass ich abgelehnt werde, wenn ich mein wahres Gesicht zeige. Daher bin ich der stille und immer hilfsbereite, aber auch unnahbare Kollege. Meine Pause nehme ich zumeist allein, um nicht auf andere zu treffen. Ich arbeite wirklich gerne, aber die Arbeitstage bereiten mir auch immer Traurigkeit.
Hallo, liebe Leser/innen!
Ich bin 27 (weiblich) und ich bekam vor 4 Jahren die Diagnose Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung. Dieser Kommentar könnte lange werden, also schon mal sorry für die Zeit, die ich hier einnehme. Ich war schon seit ich denken kann „anders“. Als Kind hatte ich schon Gefühle sehr intensiv wahrgenommen, habe mich aber nie getraut das auszudrücken. Auch wenn es mir schlecht ging, kam nie ein Wort aus meinem Mund. Zuhause fühlte ich mich am meisten wohl, aber es kamen auch Zeiten, wo mein Zuhause nicht mehr „sicher“ für mich war. Bin öfter umgezogen, musste 5x die Schule wechseln bis ich 14 war. Ich hatte immer das Gefühl, was ich möchte wird nicht in Betracht gezogen. Meine Kindheit habe ich nie als schön, geborgen oder sicher gesehen. Wenn man meine Familie fragt, würden sie es nicht so schlimm bezeichnen – meine eigene Wahrnehmung von der Vergangenheit ist mehr traumatisiert dargestellt. Ich bin mir sicher, andere Kinder hätten vielleicht nicht so gelitten wie ich, aber ich war schon immer ein sehr sensibler, empfindlicher Mensch. Ich habe auch gute Erinnerungen, aber wenn mich jemand nach meiner Kindheit fragt, kommen immer die schlimmsten Zeiten hoch. Schule war für mich meist sehr schwierig, einsam. Ich war immer die Schüchterne – zurückhaltend, still, keine Meinung, wenig Freunde. Dabei bin ich eigentlich ganz anders (offener), wenn ich mit Menschen zusammen bin, bei denen ich mich sicher und vertraut fühle. Mit knapp 19 musste ich mein letztes Schuljahr abbrechen, da es mir einfach nicht mehr möglich war, dem Stress standzuhalten (den schulischen aber vor allem den sozialen Aspekt). Danach kam der komplette Zusammenbruch. Ich wollte nichts mehr machen. Nach 13 Jahren Schule, die man für mich auch mit „Überlebenstraining“ bezeichnen könnte, weil ich doch immer in diesem Überlebensmodus (Fight or Flight) war, hatte ich einfach keine Kraft mehr. Burnout. Ich habe dann 6 Jahre in Isolation gelebt. Ging kaum raus. Freunde hatte ich nur zwei, die mir noch von meiner Schulzeit blieben, die ich aber nur einmal im Jahr sah. Kontakt also nur mit Familienmitgliedern. Keine Arbeit. Durch den Kontrollverlust in all meinen Lebensbereichen entwickelte sich während dieser Zeit eine Essstörung bei mir. Das war das Einzige was ich irgendwie kontrollieren konnte, und das positive Feedback zu meiner Gewichtsabnahme (die Bestätigung und Zuneigung anderer, die mir sonst fehlte) hat dieses gestörte Verhalten natürlich noch mehr motiviert. Mir ging es dann so dermaßen schlecht (konnte gar nicht aus dem Bett), wurde immer depressiver, dass mich meine Familie zu einer Therapie gedrängt hat. Ich war nur einverstanden, weil ich glaubte, sie würden mich sonst hassen oder verstoßen. Meine Familie war und ist seit langer Zeit meine einzige Stütze. Zunächst hatte ich eine gute Erfahrung mit einer Gesprächstherapie, aber danach folgten sehr negative Erfahrungen mit Psychiatern, die mir den Rest meines Selbstbewusstseins und meine Hoffnung raubten, weil sie einfach nicht wussten wie sie mit mir umgehen sollten. Seitdem habe ich es nicht mehr versucht. Ich habe Gott sei Dank meine Essstörung alleine besiegt, mit Online-Hilfe, aber die restlichen psychischen Probleme blieben natürlich. Einer dieser Psychiater mit dem ich damals sprach, gab mir die Diagnose ÄVPS nach einem 30-minütigen Gespräch. Ich habe es nicht ernst genommen. Ich hielt das für unkompetent und übereilig. Habe es fast 4 Jahre lang verdrängt. Es gibt ja auch nicht gerade viele Informationen darüber online, weswegen ich zunächst skeptisch war, aber nach langer Recherche und Selbst-Analyse wurde mir klar, dass der Psychiater damals vollkommen richtig lag. Ich bekomme schon jahrelang kein festes Einkommen, keine Unterstützung, hab nicht mal eine Krankenversicherung. Das alles ist mir extrem peinlich – wenn mich jemand darauf anspricht (Familienmitglieder, Bekannte oder Dienstleister) blocke ich komplett ab, ich könnte heulen. Meine Mutter ermöglicht es mir, ein Dach über den Kopf zu haben und auch sonst alles wirklich Nötige zu haben, aber ohne meine Familie wäre ich längst nicht mehr hier. Die Behörden verlangen Dokumente, Nachweise, ärztliche Zeugnisse, Gespräche usw. für finanzielle Unterstützung für mich, was für mich fast unmöglich zu bewältigen ist. Deswegen bekomme ich schon seit Jahren nichts. Telefonate, Termine, Vereinbarungen, Beurteilungen, Prüfungen und Therapiesitzungen sind für mich das absolut Schlimmste. Alle Situation, wo ich in irgendeiner Weise beurteilt/verurteilt werde triggern mich. Ich komm dann in eine negativen mentalen Teufelskreis und bekomme auch körperliche Symptome, die es mir unmöglich machen, das Haus zu verlassen. Wie vorhin schon erwähnt, mir fällt das Leben leichter, wenn ich das alles verdränge, aber das funktioniert immer nur kurzzeitig, denn ich stoße immer wieder sehr schnell an meine Grenzen. Mir wird immer wieder bewusst, dass ich kaum selbstständig bin. Habe keinen Führerschein (hatte schon immer Angst vor diesen Prüfungen und den Kursen), kein Einkommen, keine eigene Wohngelegenheit, brauche Hilfe bei vielen Dingen, die Erwachsene eben so erledigen müssen und das ist mir alles sehr peinlich. Zukunftsängste sind mittlerweile auch stark. Ich vermeide fast alles, was mir schwerfällt. Denke immer „ach, irgendwann werde ich das schon alleine schaffen“ oder „irgendwann wird ein Wunder geschehen“. Es fällt mir leichter, mich auf Dinge zu konzentrieren, die mir gut tun. Viel Ablenkung, kreative Betätigungen oder mich Situation zu stellen, die für mich trotz sehr großer Überwindung doch noch irgendwie machbar sind, aber das sind dann Kleinigkeiten, die für Andere komplett bedeutungslos sind. Alleine Spazierengehen zum Beispiel ist für die meisten Menschen kein Problem, aber für jemanden wie mich eben schon. Das sind dann soziale Ängste, denen man sich nicht nur ein mal stellen muss, um sie zu „heilen“, sondern immer und immer wieder, was sehr ermüdend ist. Meine Hoffnung, mein Leben alleine in den Griff zu bekommen, schwindet von Tag zu Tag. Ich weiß jetzt, dass ich professionelle Hilfe brauche und ich werde es nochmal versuchen. Mir selbst einzugestehen, dass ich „krank“ bin, war für mich nie eine ernsthafte Option. Mir immer wieder vor den Augen zu halten, dass ich psychische Probleme habe und deswegen mein ganzes Leben lang sozusagen in meiner eigenen kleinen Welt lebte, ist schmerzhaft. Das Ding ist, wenn ich in meiner Komfortzone bin, geht es mir nicht schlecht, da fühle ich mich nicht krank oder abnormal. Es gibt Phasen, wo es keine Auslöser für meine ÄVPS gibt und ich alles Schwierige so stark vermeiden kann, dass ich mich eigentlich wie ein normaler Mensch fühle, aber sobald ich getriggert werde – sobald eine Situation ansteht, wo meine extremen Ängste hervorkommen – bin ich fast wie gelähmt. Es ist fast so als gäbe es zwei Versionen von mir. Wenn ich mich wohl fühle, bin ich offenherzig, nett, kreativ, sogar lustig, aber wenn meine Störung überwiegt, bin ich sehr still, ängstlich, vermeidend, kalt, impulsiv und es ist mir nicht möglich mich wie ich selbst zu fühlen. Ich hatte immer schon Probleme mit meiner Identität. Wer bin ich eigentlich, wer wäre ich ohne meine Ängste? Welche meiner Eigenschaften sind wirklich ich, und welche davon hab ich mir nur angeeignet vor Angst aus Ablehnung? Was ist meine Aufgabe auf dieser Welt? Bin ich eigentlich wichtig? Ich hatte immer eine große Anpassungsfähigkeit, d.h. wann immer ich auf neue Leute stoße, sei es im realen Umfeld oder im Internet, verhalte ich mich immer so wie ich denke, dass diese Menschen es von mir erwarten. Es passiert auch, dass ich bestimmte Verhaltensmuster von meinem Gegenüber mit der Zeit übernehme. Es ist nie meine Absicht, mich zu verstellen. Es fällt mir auch nicht schwer mich anzupassen, es passiert fast schon automatisch, weil ich meine Gesprächspartner (die wenigen, die ich hatte) immer bestätigen wollte und einfach wollte, dass sie mich mögen, aber das passiert oft alles unterbewusst bis ich letztendlich erkenne – meist wenn etwas schief läuft oder Meinungsverschiedenheiten entstehen – dass ich nicht authentisch war oder ich mich plötzlich nicht mehr gut fühle mit dieser Person, weil ich, wenn ich mal meine Individualität rauslasse, abgelehnt werde. Ich weiß meist gar nicht mehr wie ich ich selbst sein kann oder was das überhaupt bedeutet. Ich will die andere Person befriedigen, das ist meistens meine Priorität. Ich will sie richtig behandeln, beschützen und ihr das Gefühl geben, dass sie komplett frei sein kann bei mir. Und dabei kommen oft meine eigenen Bedürfnisse zu kurz, weswegen die wenigen Freundschaften, die ich in den letzten Jahren hatte (überwiegend online) in die Brüche gingen. Ich hab einfach oft das Gefühl missverstanden zu werden, egal wie sehr ich versuche mich deutlich auszudrücken. Wenn jemand mein Vertrauen ein einziges mal missbraucht, schwirrt mir das immer im Kopf herum und ich denke, ich wäre nie gut genug, nie normal genug. Ich weiß, dass die meisten mit ÄVPS ein sehr geringes Selbstwertgefühl haben. Für mich ist es aber ein eher unterbewusstes Gefühl, denn ich hatte noch nie bewusste negative Hassgedanken gegenüber mir selbst. Ich sehe mich eigentlich als guter, sehr freundlicher, liebenswerter Mensch und denke auch, dass ich Andere mit viel Aufmerksamkeit, Unterstützung und Verständis behandle, aber meine Hintergedanken sagen mir doch immer wieder, dass mich niemand versteht und dass ich durch meine Ängste jeden früher oder später verletze oder dass ich ausgenutzt werde oder dass die Menschen, die mich lieben eigentlich etwas Schlechtes von mir denken.
All diese Erfahrungsberichte zu lesen hat mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin, aber es hat mich auch traurig gemacht, denn ich wünschte, niemand von uns müsse so etwas durchmachen. Wenn du es geschafft hast bis zum Ende zu lesen, danke und ich hoffe, dass sich vielleicht irgendjemand in meinen Worten wiedererkennt. Ich möchte mit positiven Worten abschließen, denn wir haben schon genug Sorgen: Ich habe Hoffnung und wünsche jedem von uns, dass egal wie winzig dieser Hoffnungschimmer in unseren Herzen ist, dass dieser immer bleibt. Ich weiß, dass wir Glück verdienen. Ich weiß, dass auch Du ein schönes authentisches Leben verdienst. Such dir die Hilfe, die du brauchst, egal wie oft du schon enttäuscht wurdest. Das werde ich jetzt jedenfalls machen, ich schulde es nicht nur mir selbst, sondern auch jeder Person, der es genauso geht. ♡
Ich habe erst seit ein paar Monaten einen Namen für meine Störung (ÄVPS). Ich bin jetzt 53 Jahre, wußte immer dass etwas nicht stimmt mit mir, konnte es aber nie greifen.
Seitdem ich 3 Jahre alt war, wurde ich in meiner Kindheit gemieden. Ich war immer der längste, schwächste und langsamste. Man konnte mich schlagen und davonlaufen. Alle haben mich ausgelacht. Keiner wollte mit dem Looser befreundet sein. Da hat sich bis heute wenig geändert.
Ich habe immer versucht allen zu gefallen. Mache immer was von mir erwartet wird, will es allen Recht machen.
In meiner ersten Ehe, hat mich meine Frau nur ausgenutzt. Ich war so lange gut, bis sie einen besseren gefunden hat. Nach 7 Jahren war Schluss. Ich konnte mich nicht trennen. Bin unfähig Nein zu sagen, auch wenn es mir schadet oder mich umbringt.
Seit 16 Jahren habe ich nun eine zweite Ehe. Ich habe zwar immer gesagt was ich nicht will – Kinder, Tiere und alles bei dem ich einen Teil von der Nähe meiner Frau abgeben muss. Aber am Ende habe ich dann doch alles gemacht was sie wollte. Weil ich nicht wieder allein sein wollte.
Vor ein paar Jahren habe ich gesagt was mir alles nicht gefällt, wo ich Ja gesagt habe, aber Nein meinte. Seitdem wird die Beziehung nur noch durch die Kinder (adoptiert) zusammengehalten, die beide selbst psychisch krank sind.
Ich habe zwar eine Familie, fühle mich aber innerlich völlig einsam.
Ich habe dann gelernt, dass mir ein Fetisch quasi Schutz und Wärme gegen die Einsamkeit geben kann. Ich trage oft meine Latexjeans quasi als Panzer gegen die Umwelt. Natürlich werde ich nun wieder in eine Ecke gestellt. Latex steckt leider oft noch in der Schmuddelecke in den Köpfen der Leute. Aber mir hilft es zu mir zu stehen. Zu zeigen, dass ich auch einen eigenen Willen habe.
Ihr Kennt eventuell den „Beschützmich-Hund“ von Lauras Stern. So fühle ich mich mit meiner Latexjeans wenn ich mich aus meinem Mauseloch raustraue.
Hallo,
wie sehen bei euch Symptome/Anzeichen für eure ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung aus? Ich fang mal an:
Ich weiß, dass ich eine ÄvPS habe, weil ich glaube, dass es ein besseres Leben für mich gibt, aber ich kann mich nicht motivieren, rauszugehen und es zu suchen. Ich habe Angst vor noch mehr Stress und Problemen mit anderen Menschen und ich schließe mich stattdessen lieber zuhause ein.
Hallo, ich habe die Diagnose ängstlich-vermeidende-persönlichkeitsstörung und Depression vor 7 Jahren mit 20 in einer psychiatrischen Einrichtung bekommen und wollte mich dazu überwinden, hier meine (Lebens-)Erfahrung zu teilen.
Diesen Post hier zu schreiben, kostet mich, wie schon erwähnt Überwindung und lässt meinen Körper leicht zittern, weshalb ich sowas eigentlich vermeide, genauso wie Telefonate, Kommentare unter Youtube Videos, etc. Aber durch und seit Corona hab ich seit fast 2 Jahren nur mit meinem Freund und seiner Familie zu tun. Meine Therapie ist vor dem ersten Lockdown, beendet gewesen. Zum Glück! Ich weiß nicht wie oft ich hätte absagen müssen, weil irgendwas anders ist! Schon vor der Pandemie musste ich erstmal damit klar kommen, mit Bus und Bahn zu fahren. Ich habe auch versucht zur tagesklinik zu gehen. Eigentlich hätte man mich mit dem Taxi eingesammelt aber ich hatte starke Einschlafprobleme. Ich hab es nur selten geschafft, um 7.30uhr vor der Tür zu stehen. Und dann den Bus zu nehmen ebenso. Beim Anblick des höchstwahrscheinlich voller Schüler seiender Busses. Bekam ich Angst und hab kehrt gemacht. Ich wollte nicht berührt werden und es war mir sehr unangenehm beim busfahrer eine Karte zu kaufen, weil ich das Gefühl hatte, unter Druck zu stehen, ähnlich wie beim einkaufen. Es hat lange gebraucht, das Hallo und danke, ebenfalls beim Kassierer rauszubekommen. Ich wollte nicht in der Öffentlichkeit auffallen.
„Ja keine falschen Bewegungen, es könnte mich jemand sehen.“
Als währe ich ständig unter Beobachtung irgendwas falsch zu machen.
Ich war in der Schule schon so. In der Grundschule hab ich mich nicht getraut, zu fragen auf die Toilette gehen zu dürfen. Ich hatte Angst vor den Blicken und dem Lachen der Mitschüler. Was denkbare Konsequenzen zog. Ich kam oft zu spät und stand dann teilweise Minuten lang vor der Tür bis ich mich getraut habe zu klopfen. Wenn ich zu spät kam, dann lieber bis zur Pause. Ich war dann einfach da.
In meiner ganzen Schulzeit, hatte ich eigentlich keine richtigen Freunde. Ich hab mir auch immer eingeredet, dass ich gar keine bräuchte, dass es sowieso meine eigene Schuld ist, wenn ich mich nicht traue andere anzusprechen. Immerhin wenn ich dann jemanden kennengelernt hatte, baute sich eine Hürde auf, die ich nicht überwinden konnte und die entstandene Freundschaft verfloss.
Zuhause gab es auch nur Stress. Meine Mutter hätte eigentlich schon viel mit sich selbst zu tun gehabt. Heute weiß ich, das sie damals psychisch gar nicht in der Lage gewesen wäre, sich um mich oder gar um all meine Geschwister kümmern können. Trotzdem vermeide ich den Kontakt zu ihr, weil es mir nicht gut tut.
Ich war viel allein mit mir selbst. Hab viel geweint, wenn ich abends im Bett lag und mir gewünscht jemand anderes zu sein. Ich hab meine Frustration und Wut an meinen Geschwistern ausgelassen. Meine Mutter hatte Angst vor mir und mir doch all ihre Traumata erzählt. Ich war gefühlt nie gut genug für irgendjemanden.
Mit 19 war ich schon gar nicht mehr in der Lage normal zu leben. Ich war recht stark übergewichtig, konnte nicht mit Menschen kommunizieren, Angst davor überhaupt gesehen zu werden, Schuldgefühle, Suizid gefährdet.
Ich persönlich, hab gar nichts ändern wollen, weil für mich war ich normal. Man hat mir ein Ultimatum gestellt. Entweder Klinik oder Straße. Das einzige was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wollte, war auf der Straße zu leben.
In der Klinik hatte ich Glück, 2 Wochen lang ein Zimmer für mich alleine zu haben. Ich hab mich verkrochen, da ich sowieso nicht alleine rausdürfte. Jedesmal wenn schritte sich meiner Tür näherten, bekam ich panik. Ich konnte nicht essen weil ich mich beobachtet fühlte. Und ne „extrawurst“ , also nach allen anderen, alleine zu essen, wollte ich auch nicht. Es hat sich erst alles gebessert als, eine mitpatientin an die Hand genommen hat.
Ich denke es braucht nur eine Person, die einen versteht und unterstützen kann. Das Problem daran ist, das es zuviel sein kann, für eine Person.
Für mich: ich bin an einem Punkt, ich bräuchte theoretisch nur meinen Freund. Aber er kann nicht alles tragen. Meine „Freunde“ sind für mich zu weit weg. Telefonieren, tu ich nicht, weil ich nicht stören will. Schreiben ist oftmals nur was oberflächliches. Mein Freund WILL dass ich mit ihm rede und das tu ich auch so gut ich kann. Aber oftmals führt das nur zu Streit, bei dem ich nichts sagen kann, weil ich sofort los heule. Das was ich hatte sagen können, bleibt mir danach im Kopf und wenn es dann Stunden oder Tage oder nach Monaten rauskommt, stellt sich ihm die Frage, woher kommt dieser Gedanke jetzt.
Weil ich mich oft selbst ins kalte Wasser geschmissen habe, konnte ich mit immer währenden wiederholen von „Übungen“ erleichtern. Das, und viel Ablenkung und Verständnis und Spaß, einfach um sich selbst zu stärken. Und eine Gesprächstherapie. Weil man kann mit vertrauten und Freunden viel reden aber man bekommt wahrscheinlich keine sachliche Erklärung oder Sichtweise, die einem helfen kann, neutral an die eigenen Gefühle ranzugehn.
Ich habe vor ca. einem Vierteljahr die Diagnose „ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung“ bekommen, als ich einen stationären Aufenthalt in einer Psychiatrie hatte.
Ich bin jetzt 24, wahrscheinlich hatte ich dieses „Verhalten“ schon in der Kindheit, welches sich dann in der Jugend verschlimmerte.
Das Schlimmste daran sind wahrscheinlich die ewigen Gefühle der Minderwertigkeit und die Sehnsucht nach Bestätigung von anderen Menschen und somit die Hoffnung, dass das alles besser werden kann.
Ich fange nächstes Jahr eine Verhaltenstherapie an. Ich bin gespannt, wie sehr mir das helfen kann.
Ich würde gerne hier Menschen zum Austausch kennenlernen.
Möchte ein paar Erfahrungen beisteuern. Beziehungsweise ich möchte berichten, welche Dinge mir bisher geholfen haben. Ich möchte nicht generalisieren: Diese Dinge werden wahrscheinlich nur manchen helfen können, weil zwar die Diagnose die gleiche ist, aber doch ist jeder ein anderer Mensch. Ein paar der Tipps brauchen auch keine große Überwindung und kann man einfach ausprobieren anstelle es zu vemeiden 🙂
1. Was oben auch schon stand: Eine Therapie kann sehr hilfreich sind. Die Schwelle einen Therapeuten zu suchen kann aber hart sein (War es für mich jedenfalls). Eine Idee kann sein, erstmal mit seinem Hausarzt darüber zu sprechen und vielleicht kann dieser auch einen Therapeuten empfehlen oder Alternativen aufzeigen. Mir war es wichtig diesen Tipp aufzuführen, weil Hilfe von außen vieles einfacher machen kann.
So und nun zu Tipps, die weniger Überwindung brauchen:
2. Mir hat geholfen meine Sichtweise über meine Angst zu verändern. Ich hatte früher meine Angst immer als störend empfunden – wie eine Art Feind. Das war aber bei mir Teil des Problems. Als ich meine Angst als Teil von mir gesehen habe – hat es geholfen. Ich habe angefangen meine Ängste aufzuschreiben und zu überlegen, was an der Angst dran ist und was gerade überzogen ist. Wenn dann die Angst wieder aufgetaucht ist, habe ich ihr in Gedanken gut zugeredet (als ob ich ein Kind tröste. Ich hab der Angst, aber nicht gesagt, dass sie gehen soll! Ich habe nur gesagt, dass sie nicht so laut sein muss, weil wir das zusammen schaffen.). Nach ein paar Wochen hat das geholfen. Wer des Englischen mächtig ist, es gibt einen passenden TED Talk zu dem Thema, der das wahrscheinlich besser beschreibt. (How to stop feeling anxious about anxiety: youtube). Zusammengefasst: Ich habe angefangen meine Ängste zu akzeptieren. Das gleiche habe ich nach dieser positiven Erfahrung auch auf andere Emotionen wie Zorn oder Trauer angewendet, was mir zusätzlich geholfen hat.
3. pro-aktiv sein oder anders ausgedrückt, sich mehr darauf zu konzentrieren was mach beinflussen kann anstelle sich z.B. auf Sachen zu konzentrieren, die man nicht ändern kann (vergangene Fehler z.B.). Hier bin ich selbst noch stark am ausprobieren, aber in den letzten Wochen hat das sehr geholfen.
4. Die Einstellung, dass es OK ist, dass man Dinge nicht zu 100% so sehen muss wie andere und trotzdem aus den Tipps von anderen lernen kann. Die Einstellung hat mir geholfen, ein paar nützliche Tipps aus Büchern zu ziehen. Auch wenn mir 90% eines Buches nicht geholfen/gefallen haben, können 10% neue Ideen einen Unterschied machen. Das gilt auch nicht nur bei Büchern, sondern auch bei Tipps von Freunden oder Famile. Nur weil eine Idee nicht zu 100% auf die eigene Situation passt, kann es trotzdem helfen oder Teil einer anderen Lösung sein.
Falls jemand anderes noch gute Ideen hat, bin ich auch interessiert an weiteren Lösungen. Die eine Patentlösung wird es wohl nicht geben. Das ist aber auch ein beruhigender Gedanke, denn das heißt es gibt viele kleine Lösungen und jede kleine, machbare Lösung macht das Leben etwas glücklicher. Mir hilft der Gedanke enorm.
PS: Ich weiß nicht ob man das Dogma, dass die Probleme einer Persönlichkeitsstörung für immer bleiben, so in sich verinnerlichen sollte. Die betreffenden Bestandteile der Persönlichkeit bleiben wahrscheinlich ähnlich, aber nicht unbedingt die Probleme. Es heißt auch nicht, dass man nicht lernen kann, mit seiner Persönlichkeit umzugehen und glücklich zu werden, oder? Außerdem ist man nicht nur seine Diagnose. Das ist meine Meinung und meine Erfahrung.
24.06.2021 Ein ganzes Jahr ist nur vergangen seit meinem letzten Schreiben, doch ich bin immer noch nicht richtig weiter gekommen! Ich habe inzwischen die Erwerbsminderungsrente bei der Rentenkasse beantragt, doch die wurde einmal abgelehnt! Also habe ich mit dem Sozialverband VDK Widerspruch dagegen eingelegt!
Mir geht es gar nicht gut! Ich bin dauernd am Grübeln wie es weiter geht! Manchmal denke ich, dass es besser wäre wenn ich wieder arbeite, aber ich habe immer diese diffusen Ängste! Damit kann ich nicht richtig arbeiten! Ich habe dann Angst, dass alles eskaliert! Dass ich vor Angst nicht zur Arbeit fahren kann.
Im März habe ich eine RPK (Rehabiliatation Psychisch Kranker) ambulant gemacht, habe aber die Hälfte der Zeit gefehlt, weil ich Angst vor den anderen hatte und vor kleinen Dingen, so dass die Massnahme abgebrochen wurde. Von der Rentenkasse sagen sie, dass ich noch mehr als 6 Stunden arbeiten kann, aber wie soll das gehen? Ich komme mir so klein vor! Jahrelang habe ich gearbeitet, aber es war immer schwer mit den Ängsten!
Ich habe dies bestätigt bekommen: paranoide Schizophrenie, Post Traumatische Belastungssyndrome, Depressionen und chronische Rückenschmerzen! Die ÄVPS werde ich wohl auch haben. Trotz allem quält man mich, indem man mir keine Rente bezahlen will! Ich habe auch immer schwere Jobs gemacht, die ich kaum noch schaffe! Das macht alles nicht leichter!
Ich habe letztes Jahr Tagesklinik gemacht, dass REHA, anschließend die RPK (Rehabilitation Psychisch Kranker), aber mir geht es immer schlechter! Seit zwei Monaten gehe ich zu einer Freikirche! DAS macht mich wirklich froh! Die Gemeinde betet für mich, und mit Jesus geht es mir gut! Ansonsten trinke ich aber viel Bier vor Angst und um mich zu betäuben! Erst im Juli habe ich endlich wieder einen Termin beim Psychiater Man kriegt kaum Termine, und ich sehe auch keinen Ausweg, außer vielleicht die Rente und die Freikirche!
Ich grüße alle, die auch psychisch erkrankt sind! Wir müssen füreinander beten! Es muss irgendwie einen Ausweg geben …
Habe die Diagnose auch. Ich leide sehr darunter. Die Störung macht mich zu einem Feigling, der sich nicht wehren kann. Dadurch können die Leute mit mir machen was sie wollen, ich lasse es zu.
Alle Therapien konnten bisher nicht heilen. Oft das Gefühl das ich etwas falsch mache, dass es da nicht weitergeht. Ich komme nicht wirklich über einen Punkt hinaus. Manchmal Lichtblicke der Erkenntnis aber leider nie von langer Dauer. Angst holt mich immer wieder ein.
Den Gedanken nicht zu glauben macht mir Angst. Einerseits scheint es DIE Lösung zu sein, andererseits stehe ich dann im luftleeren Raum, völlig verwirrt und völlig ohne Halt, extrem verunsichert. Was soll ich denn glauben, wenn ich meiner eigenen Wahrnehmung nicht trauen kann? Wer oder was bin ich dann? Bei der Arbeit ständig Angst dass wieder etwas nicht gut ist. Angst vor ZS und Kritik. Verunsicherung, wenn dann jemand von den Chefs daneben ist, mache ich genau alles falsch, weil ich nervös und verunsichert bin. Nur wenige Freunde. Bei einer bin ich nervös vor dem Treffen und spiele dann iwas vor. Aber es geht mir eigentlich meistens beschissen. Nur kann ich ja auch nicht immer jammern sonst rennen noch alle weg von mir. Resignation, Müdigkeit. große große Müdigkeit. Ich kann diesem Leben nicht die Stange halten, bin überfordert.
Hallo zusammen,
ich habe zwar keine Diagnose, aber ich kann mich mit den beschriebenen Symptomen total identifizieren. Bei der kleinsten Kritik fange ich an zu weinen und falle innerlich praktisch in mich zusammen. In Gesellschaft mit mehreren Personen halte ich mich zurück. Ich kann dann einfach nicht frei reden. Dann versuche ich das irgendwie zu kompensieren, werde nervös und dann mache ich Sachen, bei denen andere Leute denken, was macht Sie denn jetzt wieder? Das Problem habe ich schon seit meiner Kindheit. In Gegenwart von Personen mit starkem Selbstvertrauen ist es besonders schlimm. Da fühle ich mich richtig unwohl und will dann einfach nur noch weg. Ich befinde mich bereits in einer Verhaltenstherapie und nehme Antidepressiva. Ich habe bei der Recherche im Internet diese Störung entdeckt und das hört sich sehr nach mir an. Jedes mal wenn ich Kritik bekomme, fange ich an zu weinen und kann mich erstmal tagelang nicht beruhigen, weil ich ständig darüber nachdenken muss, was mir gesagt wurde. Ich bekomme oftmals direkte Kritik von meinem Bruder und meiner Schwägerin, aber nicht weil Sie mich ärgern wollen, sondern weil sie mir helfen wollen. Da ich aber gar nicht damit umgehen kann, bin ich innerlich immer mehr zusammen gefallen. Die Folge war, dass ich mich immer mehr zurück gezogen habe, auch vor meiner Familie, obwohl diese neben mir wohnen und sie selbst wenn ich draußen war, gemieden habe. Die weitere Folge war natürlich, dass sich die Kinder meines Bruders immer mehr vernachlässigt habe und diese dann glaubten, dass ich sie nicht mehr lieb habe. Aber wie erklärt man das Kindern? Mein Bruder und meine Schwägerin sind auch sauer auf mich. Mein Bruder und meine Schwägerin wollten mir helfen und wollten mehr über den Therapieverlauf wissen. Somit habe Ich Ihnen die Unterlagen gegeben und was Sie dann gelesen haben, hat schwer getroffen, weil sie jetzt denken, dass ich aufgrund der ganzen negativen Gedanken, die ich habe, undankbar bin. Der Konflikt belastet mich schwer und ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Arbeiten kann ich Gott sei Dank und das vom Homeoffice. Die Arbeit gibt mir sogar gerade einen Halt über den Tag und eine Struktur für den Tag und hier fühle ich mich auch bestätigt und angenommen. Ich bin leider deswegen sehr verzweifelt und weiß momentan nicht weiter. Hat mir jemand einen Tip, was ich jetzt tun kann?
Hallo! Bei mir wurde diese Ängstlich – Vermeidende Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Ich bin Ende 20. Habe mit 17 wegen Depressionen um Hilfe gebeten aber außer Tabletten nichts bekommen…
Jetzt ist alles aus den Fugen geraten. Ich hab sogar meinen Job gekündigt weil ich nicht in der Lage war mit meinen verärgerten Arbeitskollegen zu reden und keine Belastung für sie sein wollte.
Ich bin einfach nur verzweifelt…
Im Moment bin ich zum ersten Mal in einer Klinik weil ich mich endlich bei den Ärzten durchsetzen konnte.
Kennt jemand Selbsthilfegruppen oder ähnliches?
Hallo alle, bin wieder da!
Zurzeit versuche ich dem Grund meiner „Ängstlich – Vermeidenden“ – Persönlichkeitsstörung auf dem Grund zu kommen! Wie alle Betroffenen habe ich ja auch viel Leid dadurch erfahren wie ich ja schon erzählt habe! Ich will aber sagen, dass man NICHT aufgeben sollte, denn es ist eine STÖRUNG, die man selber NICHT erkennt und andere nehmen sie als Teil deiner selbst war! Wie Du auch! Kennt ihr ja als Betroffene! Ich bin 55, habe einen erwachsenen Sohn und Frau und TROTZDEM habe ich mein Leben lang diese Störung gehabt!
Im Fernsehen sah ich einen Bericht über eine Frau ÜBER 80, die sich in Therapie begeben hat wegen ihrer Kindheit! Die Kindheit ist wie das Fundament deines Lebens und bei einer Persönlichkeitstörung MUSS man die Ursachen finden!
Ich bin nun seit September 2019 krank geschrieben und lese viel über meine Diagnose im Internet! Ich wollte gerne Tagesklinik machen, aber wegen Corona hat sich das alles verschoben! Ich habe telefonische Betreuung von der Krankenkasse, doch auf Grund der Diagnose von einem Psychiater versuche ich nun die URSACHE zu finden!
Ihr MÜSST euch unbedingt klar machen, dass es eine PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG ist, dass ihr quasi KRANK seid, aber das dies NICHT eure eigentliche Persönlichkeit ist! Euer ganzes Verhalten beruht darauf, aber es ist NICHT euer selbst! Wenn ihr DAS begreift könnt ihr die Ursachen suchen! Man MEINT man würde so sein, aber man ist es nicht!
Also unsere ÄVPS ähnelt der „Sozialen Phobie“! Aber eine ÄVPS hat man schon LÄNGER, darum empfindet man sie als Teil seiner selbst!
Zum ersten Mal im Leben habe ich meinem Vater nun gesagt, dass ich ihn ALS KIND als Bedrohung empfunden habe, als seltsam dominant! Ich habe gelesen, dass ein ÄVPS auslösendes TRAUMA meistens schon als Kind ausgelöst wird! Darum MUSS man die Gefühle die man ALS KIND damals gehabt hat in den Situationen zulassen! Als Erwachsener wirkt es seltsam, aber es sind die Kind Gefühle!
Das Gespräch mit meinem Vater war wie erwartet! Er zeigt sich zwar verständnsivoll, aber irgendwie ist er dennoch dabei der DOMINANTE Vater! Wahrscheinlich will er diese Rolle immer einnehmen aus einem unbekannten Grund! Vermutlich sagt er sich, es muss so sein, FRÜHER war es so. So ähnlich argumentiert er auch und hält auch Ohrfeigen und Schläge als Erziehungsmethoden für angemessen in bestimmten Situationen. Er wollte sowas auch umsetzen manchmal, da er dies selbst in der Schule erlebt hat!
Für meine Gesundheit nun muss ich die SCHAM überwinden und die Gefühle als Kind zulassen und darf dabei KEINE Rücksicht auf meine Eltern nehmen, sondern es so sagen wie ICH es empfunden habe als Kind!
Also ich habe große Angst als Kind vor dem dominanten Vater gehabt und habe mich NIEMALS von ihm verstanden gefühlt! Als 6 – jähriger hatte ich schlimme Angst vorm Schlafen! Ich rannte immer runter und mein Vater wollte mich als Strafe dafür verprügeln! DAS habe ich ihm NIEMALS verziehen, und ich wollte mich quasi in der Pubertät dafür an ihm rächen! AUCH HEUTE stellt er diese Erziehungsmethode damals als richtig dar in dem Gespräch gestern anstatt sich bei mir zu entschuldigen! Die bindung zwischen ihm und mir ging dadurch völlig kaputt als Kind! Es kommen gerade große Gefühle von HASS auf ihn hoch! Er will immer eine gute Vater – Sohn – Bindung ist aber eigentlich ein Narr!
Meine Mutter war wie gesagt traumatisiert vom Krieg und später auch körperlich krank! Wenn ich zum Beispiel spielte war sie auf einmal GRUNDLOS böse und zog sich dann drei Tage in ihr Zimmer zurück! Abends sagte sie dann meinem Vater, dass ich böse gewesen sei und er schimpfte dann als der Dominante! Ich fühlte mich SCHULDIG, obwohl ich GAR NICHTS gemacht hatte! Heute sagt mein Vater meine Mutter sei schuld, ich habe es als Kind falsch empfunden! Aber GENAU DAS ist der Grund!! Ich fühlte mich immer „falsch“ und habe die ÄVPS entwickelt! Ich wollte unbewusst meinen Eltern TROTZDEM gefallen, nun ÄNGSTLICH – VERMEIDEND, denn ich war ja schuld! Mein Vater kapiert noch immer nicht, dass ER und meine Mutter schuld sind, sie geben MIR die SCHULD! Aber ich nehme es NICHT MEHR an!
Ich fühle innerlich eine große Erleichterung wenn ich es jetzt quasi „ausspreche“! Es sitzt wie ein Stein in meinem Herz!
Zwischen Mutter und Vater besteht ja eine natürliche Bindung. Wenn die gestört ist kann man Persönlichkeitsstörungen entwickeln.
Und so empfinde ich ALLE Menschen quasi als mich beobachtend, wie ich es als Kind verinnerlicht habe! Ich meine immer irgendwelche Menschen von früher würde ich wieder treffen und sie würden sagen: „Mein Gott! In dir habe ich mich aber geirrt! Du bist der größte Looser aller Zeiten!“ Dabei könnten mich solche Menschen doch SUBJEKTIV am Arsch lecken! Aber ich empfinde es so, und DAS ist die ÄVPS!!
Im vierten Schuljahr schrieb ich mal eine 4 -! Ich war sehr traurig. Andere Schüler meinten nur: „Das ist doch nicht so schlimm!“
Als ich nach Hause kam war meine Mutter wieder zutiefst beleidigt deshalb! Ewig war SIE SELBST gekränkt und mein Vater hat sie noch in Schutz genommen! Natürlich versuchte ich es den beiden Recht zu machen ALS KIND und entwickelte die ÄVPS!
Ich empfand die ÄVPS aber als „DAS LIEBE KIND!“ Das war das Fatale! In der Jugend wollte ich dann mit aller Gewalt gegen das „LIEBE KIND“ angehen, eigentlich gegen das „ÄNGSTLICH – VERMEIDENDE“! So wurde ich wütend und voller Hass und erlebte weitere traumatische Erlebnisse und große Probleme!
Nun merke ich WARUM ich so bin und kann auch mal den Hass auf meine Eltern raus lassen! Objektiv haben sie es nicht extra böse gemeint, aber ich muss zulassen, dass sie groben Scheiß gemacht haben – ich muss es emotional zulassen! Denn es geht UM MICH und nicht um meine Eltern!
Und GENAU DESHALB habe ich die „ÄNGSTLICH – VERMEIDENDE PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG“! Und die nachfolgenden Symptome!
So müsst ihr es auch erkennen und eure zu Grunde liegenden Gefühle ZULASSEN!
Ein wahrer Mensch hat HERZ, ich konnte das erst viel erkennen! Unseren Sohn haben wir gerade liebevoll und mit Respekt erzogen, DAS haben wir richtig gemacht! Aber ICH war halt auch oft ängstlich, meine FRAU hat das ausgeglichen!
Denooch bin ich wohl ziemlich STARK von Natur aus, ansonsten hätte ich das alles nicht geschafft mit der ÄVPS, den PTBS, den Ängsten und Depressionen!
Ich habe eine Ängstlich – Vermeidende Persönlichkeitsstörung, dadurch Post Traumatische Belastungssyndrome, generalisierte Angststörung und Depressionen.
Hört sich heftig an, ist aber logisch schlussfolgernd. Meine Mutter war traumatisiert vom Krieg, sie lag auf einem Leichenhaufen als Kind und sah wie ihre Mutter vergewaltigt wurde. Daher hatte sie später Ängste und Depressionen. Die Veranlagung wurde dann GENETISCH an mich weiter vererbt.
Als Kind war ich SEHR ängstlich, Mutter traumatisiert, Vater dominant und kann Gefühle micht zeigen.
Darum suchte ich nach Lösungen, fühlte mich minderwertig und ängstlich, begann bestimmte Menschen zu hassen, weil ich ihnen die Schuld gab. Konnte nicht vergeben.
In der Jugend eskalierte es: ich wurde leicht rot und ging dagegen an mit Rückzug und verbaler Gewalt. Ich schaffte mir quasi ein ZWEITES Ich, das auf jeden Fall das verletzte Ich vor erneuten Angriffen schützen sollte. Ich sah mich nur durch andere.
Jugendtherapie. Und schlechte Schulnoten um zu Fliehen! Ich konnte nicht erkennen was mit mir los war! ALLE Menschen schienen mich zu beobachten! Von der traumatisierten Mutter und dem dominanten Vater, die mir immer ein schlechtes Gewissen einreden wollten bekam ich keine seelische Hilfe! Sie kamen nicht an mich dran! Dann Ausbildung mit einem tyrannischen, nervlich fertigem Chef! Darum dann Selbstmordversuch, überlebt!
Dann lernte ich meine Frau kennen! Zum ersten Mal geliebt OHNE diesen Druck der Eltern! Aber die Persönlichkeit war schon ängstlich – vermeidend jetzt!
Ich feierte oft krank vor Angst, weinte viel! Die Leute mobbten mich wie auch in der Schule! Ich konnte mich schlecht wehren, wollte als gutes Vorbild gelten! So wie ich es als Kind vermisst habe! So wurde ich verarscht!
Nun kam immer mehr Hass hoch! Gesprächstherapie, dann ambulante Therapie! Danach wurde ich auf der Arbeit zusammen geschlagen! Post Traumatische Belastungssyndrome davon und von früher!
Ich war in einer Firma 16 Jahre, dann insolvent! Danach Leiharbeiten. Ich wurde auch körperlich krank von den SCHWEREN Arbeiten! Schlimme psychische Probleme! ZWEI stationäre Therapien! Ich floh voller Angst während einer Umschulung in den Wald, ließ mich wieder krank schreiben, irrte verwirrt durch den Wald! Selbstmordgedanken!
Die Angst generalisierte sich! Wenn Leute reden meinte ich nun, dass sie über MICH reden! Wenn Menschen einem begegnen fühlte ich große Angst und weinte! Auf Arbeiten versteckte ich mich in Pausen unter Treppen, aß auf Toiletten, ging im Winter draußen im Regen spazieren vor Angst!
Nun wieder krank, nehme Antidrepessiva ein, das lockert etwas. Vorher auch Hass mit Flashbacks vom Mobbing! Es waren manchmal wirklich schlechte Menschen, aber eben auch verstärkt durch die ÄVPS! Manchmal brach Hass hoch in Worten. Aber ich tue keinem was, es ist „nur“ eine tiefe Verzweiflung, es sind die PTBS!
Ich wusste nich was los ist mit mir, jetzt habe ich die wohl richtige Diagnose. Ich habe Gesprächstherapie, will noch Tagesklinik machen und eine REHA.
Es ist jetzt etwas besser, ich hoffe, dass ich irgendwann wieder arbeiten kann. Meine Familie mit Frau und Sohn gibt Ruhe, aber ich kann sie nicht mit Problemen belasten.
Ich weine nicht mehr so viel, aber die Angst ist nicht weg! Morgens stehe ich sehr ängstlich auf. Auf Arbeiten hatte ich oft große Angst. Die Leute waren Feinde für mich und viele nutzten meine Gutmütigkeit aus.
Mit der Diagnose kann ich nun besser an der Ursache arbeiten, weiß was mir los ist!
Hallo zusammen
Ich möchte hier auch einfach mal mein Erleben und meine Erfahrungen teilen und schauen, ob es jemandem ähnlich geht.
Ich habe keine Diagnose und war bisher auch nicht in Therapie oder so, dennoch glaube ich (Selbstdiagnose), dass ich unter gewissen Aspekten der unsicher vermeidenden PS leide. Ich lebe am liebsten zurückgezogen in meinen vier Wänden. Eigentlich sind die einzigen Menschen, mit denen ich richtig gerne Zeit verbringe, mein Freund sowie meine Familie. Bei anderen Beziehungen wie Freunde, von denen ich einige, aber nicht sehr nahestehende habe, rede ich mir zwar ein, dass mir die Treffen guttun, jedoch stehe ich da immer unter permanentem Druck. Deshalb ergreife ich auhc niemals die Initiative für ein Treffen. Am schlimmsten ist, dass ich mir auch permanent überlege, wie ich nach aussen wirke. Ich kann mich dann oft auch gar nicht richtig auf ein Gespräch konzentrieren, da ich immer bereits vorher schon überlege, was ich nun am besten sage, was dem Gegenüber gefallen könnte.
Und nun mein persönlicher Killer (alles andere wäre ja noch aushaltbar): Ich habe in jedem meiner Personenkreise (Also Arbeitsteam, oder die verschiedenen Kollegenkreise, ja sogar in der Familie) EINE Person, bei der ich, wenn ich mit ihr zusammen bin (am schlimmsten ist es, wenn auch noch andere Leute da sind), das Gefühl habe, ich muss es ihr ganz besonders recht machen! Ich kann dieser Person im Beisein der anderen Leute oft nicht mal richtig in die Augen schauen, habe Herzklopfen, etc., weil ich ANGST habe, die Person könnte merken, dass ich ihr gegenüber irgendwie komisch bin. Dabei sind es alles Personen, mit denen ich wahrscheinlich am besten auskommen würde. Ich habe dann so enormen Druck und denke Gedanken wie „Jetzt muss ich aber sie wiedermal anschauen, sonst meint sie, ich mag sie nicht“, etc. Und das Anschauen ist dann aber mit hooher Überwindung verbunden. Ich bekomme jeweils bei dem Gedanken, diese person bald zu sehen, schon Angst!
Geht es jemandem ähnlich?
Hallo
Ich identifiziere mich auch damit und Depression habe ich auch.
Bei mir war es so, dass ich in der Schulzeit geschwänzt habe. Ich habe damals gelogen, ich wäre krank. Husten vorgespielt. Hat funktioniert. In det Schule war viel Mobbing in der Klasse. Auf dem Pausenhof wollte ich meist mich zurückziehen.
Ich lebte mit 15 aus anderen Gründen in einem Heim für Jugendliche. Dort schwänzte ich dann auch aber ging einfach nicht zur Schule statt mich krank zu stellen.
Ich sollte auch zum Psychiater bin hingegang und dann einfach nicht mehr.
Ich war auch der Jugenepsychiatrie. Da sollte ich Arbeitstherapie machen. Bin aber nur einmal da gewesen und lag ansonsten dann morgens rum.
Manchmal traue ich mich nicht einmal an Türen zu klopfen. Ich drehe um und ab nach Hause ins Bett. Falls was ist, wird gelogen.
Heute mache ich nichts mehr. Ich vermeide so gut wie jede neue Erfahrung. Ich vermeide Freunde. Ich vermeide „Hallo“. Ich lebe so vor mich hin und irgendwann würde es wahrscheinlich in die Obdachlosigkeit führen, wenn ich nicht in Sozialhilfe für psychisch Kranke bekäme.
Ich soll Therapie machen aber ich vermeide selbst Telefonate für Termine. Ich rede immer drum rum.
Wenn ich etwas mache, dass ich vermeiden will, dann wird mir schlecht und übel. Schlimme Nervösität und das Gefühl von Kontrollverlust ob ich gleich heulen könnte oder Menschen totschlagen müsste. Danach kommt Scham, Selbtshass und Grübeln ob ich was falsch gemacht hab. Einfach wut und ekel. So als hätte man mich in Schleim eingetaucht oder ob man einfach meine Seele ge****t hätte. Deswegen ziehe ich Vermeiden vor. Dann muss ich diese „böse schlimme Welt“ nicht ertragen.
Ich bin kein gutes Beispiel. Ich bin völlig geisteskrank. Behalte aber vieles davon allein für mich.
Hallo zusammen,
geht mir ähnlich wie Vanilla. Bin Anfang 30, ÄVPS und starke soziale Phobie.
Probleme seit der Schulzeit, zahlreiche Arbeitsstellen gewechselt bis zum entgültigen Knockout.
Klinikaufenthalt steht ebenfalls an. Vanilla magst du vielleicht berichten, wie es in den Kliniken für dich war?
Ich habe ebenfalls ävps, bin mittlerweile 31 und leide seit meiner Kindheit, wurde viel zu spät erst mit 16 behandelt, damals allerdings noch bezüglich Depressionen. Bin in Therapie, habe viele Klinikaufenthalte hinter mir. Hinzu kommt auch noch eine soziale Phobie. Freue mich auf einen Austausch.
Hallo! würde jemand bitte vielleicht seinen Erfahrungsbericht schreiben, wäre wichtig für mich? Ich habe die Diagnose ävps seit einem halben Jahr und suche Austausch.
Hallo, habe auch dieselbe Diagnose bekommen und würde mich deswegen auch gerne mit anderen darüber austauschen wollen. Leide schon seit dem ich ein jugendlicher bin darunter und würde gerne wissen wie andere damit klarkommen. Würde auch über Email mit jemanden darüber schreiben.
Hallo,
ich habe auch die Diagnose „ängstlich vermeidend“ allerdings „nur“ als Akzentuierung.
Ich bin auch am Austausch interessiert, allerdings möchte ich raus aus dem ganzen Schlamassel.
Bin schon 49. Bei mir traten die Probleme schon in der Schule auf, ich wusste schon damals, dass ich anders bin: dünnheutig, unter ständiger (Selbst-)Beobachtung. Phasenweise lief es auch ganz gut, habe immerhin 2 gesunde Kinder. Ich dacht immer, mit dem Alter kommt die Gelassenheit irgendwie. Leider nicht.
Heißt ja eigentlich wohl jetzt Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung früher auch Hypersensitive Persönlichkeitsstörung.
Ein richtiges Forum für ÄVPS hab ich jetzt so auch nicht gefunden wo man seine Erfahrungen austauschen kann.
Ja, ich passe auf jeden FAll perfekt zu den diagnostischen Kriterien, aber ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken. Es ist zu deprimierend, denn Persönlichkeitsstörungen sind lebenslang und es gibt wirklich nicht viel, was man dagegen tun kann. Ich hasse den Gedanken, dass etwas mit meiner Persönlichkeit nicht stimmt.
Ja. ävps wurde auch bei mir diagnostiziert. Ich habe immer in meinem eigenen kleinen Traumland gelebt.
Ich habe mich immer am meisten mit einer vermeidenden Persönlichkeitsstörung identifiziert. Ich habe mich immer in die Fantasie zurückgezogen, um meinen eigenen schmerzhaften Gedanken und der traurigen Realität meines Leben zu entkommen.
Glücklicherweise haben mir Medikamente geholfen, weniger kritisch gegenüber mir selbst zu sein. Ich tendiere dazu, wirklich hart zu mir selbst zu sein und endlos selbstzerstörerische Gedanken durchzudenken. Zum Glück gibt es SSRI.
Suche mach Betroffenen mit Selbstunsicherer bzw. ängstlich-vermeidender Persönlichkeitsstörung (ävps).
Habe selbst eine Diagnose mit ävps und suche andere Menschen, die ebenfalls betroffen sind und sonstige Erfahrungen mit dieser Störung haben.
Es gibt kaum richtige Seiten bzw. Foren dazu, vielleicht könnte man hier vielleicht deswegen seine Erfahrungen austauschen?!