Hypochondrie: Diagnose und Tests
Psychologie-Lexikon – Somatoforme Störungen
01.03.2013 Viele Patienten mit Hypochondrie fahren fort, unter den Symptomen ihrer imaginierten Krankheit zu leiden, selbst nachdem die Tests die Krankheit ausschlossen.
Positive Untersuchungsergebnisse werden ignoriert
Honoré Daumier – Der eingebildete Kranke
Hypochonder ignorieren ‚positive‘ Diagnose
1/6 der Menschen sorgen sich, dass sie krank sind, obwohl ihre Symptome keine Krankheit anzeigen; und diese Patienten bleiben oft bei ihrer Überzeugung, selbst wenn Untersuchungsergenisse bzw. Tests zeigen, dass sie bei guter Gesundheit sind, berichten schottische Forscher.
Diese Patienten sorgen sich weiter um ihre Gesundheit und bitten um weitere Tests oder um Wiederholung der Untersuchung, sagen die Forscher. „Ich war überrascht, dass viele VorsorgeuntersuchungsÄrzte dazu tendieren Tests anzuordnen, selbst wenn es keine substantielle Basis für sie gibt, in der Hoffnung, dies würde die Patienten beruhigen und ihre Sorge verringern“, sagte Dr. Bryan Bruno Vorsitzender der Psychiatrie am Lenox Hill Krankenhaus in New York City.
Es gibt einige Patienten, die sich wahnhaft hinsichtlich ihrer Gesundheit verhalten, und diese Patienten sollten psychische Hilfe aufsuchen, fügte Bruno hinzu.
Hypochondrie
Viele Patienten leiden an Hypochondrie, welche durch die Überzeugung geprägt ist, dass physische Symptome Zeichen einer schweren Krankheit sind, sogar wenn es keine medizinischen Belege gibt, die diese Annahme unterstützen, erklärte Bruno, der nicht an der Studie beteiligt war.
Der Bericht wurde in der 25. Februar Online-Ausgabe von JAMA Internal Medicine veröffentlicht.
Für die Studie überprüften Dr. Alexandra Rolfe von der Edinburgh Universität und Dr. Christopher Burton von der Aberdeen Universität Daten von 14 Studien mit beinahe 4.000 Teilnehmern.
Diagnosetests haben kaum Wirkung auf die Symptome
Rolfe und Burton stellten fest, dass Diagnosetests keine Wirkung auf die Sorgen der Patienten krank zu sein oder ihre Angst hatten. In 10 Studien hatten die Patienten weiterhin Symptome ihrer imaginären Krankheit, fanden die Forscher heraus.
„Diagnosetests für Symptome mit einem niedrigen Risiko für eine schwere Krankheit leisten wenig, um Patienten zu beruhigen, ihre Angst zu mindern oder gar ihre Symptome aufzulösen“, schlossen die Forscher.
Quelle: JAMA Internal Medicine, März 2013