Morbus Crohn u. Posttraumatische Belastungsstörung

Verbindung zwischen Crohn-Krankheit und Posttraumatischer Belastungsstörung

Die Crohn-Krankheit könnte posttraumatische Belastungsstörung (PTBS – PTSD) verursachen, sagt eine neue Studie.

Die Studie beinhaltete fast 600 Schweizer Erwachsene mit Crohn Krankheit, eine unheilbare chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die schwerwiegende Schmerzen und Durchfall verursacht.

Die Studienteilnehmer wurden hinsichtlich einer posttraumatischen Belastungsstörung am Anfang der Studie untersucht, und es wurde herausgefunden, dass 19 Prozent von ihnen die Störung hatten. Alle Teilnehmer wurden für 18 Monate überwacht. Die Forscher fanden weiterhin, dass die Crohn-Patienten durch PTBS mehr als 13mal wahrscheinlicher eine Verschlechterung der Symptome erfuhren, als jene ohne Posttraumatische Belastungsstörung.

Die Studie erschien am 2. Dezember in der Online-Ausgabe von Frontline Gastroenterology.

Crohn Krankheit

Morbus Crohn kann nicht geheilt werden, aber posttraumatische Belastungsstörung schon und Ärzte, die Crohn-Patienten behandeln, müssen hinsichtlich PTBS wachsam sein und die Patienten wegen entsprechender Therapien überweisen, sagten die Forscher um Roland von Kaenel, Professor an der Bern Universitätsklinik in der Schweiz.

Posttraumatische Belastungsstörung wird normalerweise durch Gewalttätigkeiten, Naturkatastrophen und Notsituationen ausgelöst.

Schwere Krankheiten können PTBS auslösen

Aber viele Forschungsstudien zeigen, dass schwere Krankheiten wie eben Morbus Crohn psychische Störungen auslösen können (z.B. gibt es auch einen Zusammenhang mit Angststörungen
zum Artikel).

Über einem langen Zeitraum kann posttraumatische Belastungsstörung die körperlichen, hormonellen und Immun-Reaktionen permanent verändern und einen Menschen für schwere Gesundheitsprobleme anfälliger machen, sagten die Forscher.

In den meisten Fällen vermeiden es Patienten, über Heilmittel zu reden, da es sie daran erinnert, die Krankheit zu haben, schrieben die Forscher in einer Pressemitteilung der Zeitschrift. Solches Verhalten kann unbewusst durch die übliche Kürze der Beratungszeit und Unvertrautheit der Darmspezialisten im Umgang mit dem psychologischen Bedarf ihrer Patienten hervorgerufen werden, sagten sie.
Quelle: Frontline Gastroenterology, Dez. 2010

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