Zusammenhang zwischen Binge-Eating-Symptomen und posttraumatischer Belastungsstörung
01.11.2019 Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) berichten über eine höhere Anzahl von Binge-Eating-Symptomen als Menschen, die einem Trauma ausgesetzt waren, aber keine PTBS-Symptome entwickelten, schreiben Forscher der Universität Manitoba im Journal of Clinical Psychiatry.
Anhand einer großen, national repräsentativen Stichprobe mit über 34.000 US-Erwachsenen fanden sie heraus, dass Binge-Eating (‚Fressattacken‘) mit einer posttraumatischen Belastungsstörung bei Männern und Frauen verbunden ist, sagt Studienautor Joel Braun.
Bild: Volker Pietzonka
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen berichteten Personen, die mehr PTBS-Symptome im Zusammenhang mit negativen (intrusiven) Gedanken und Stimmungen hatten, über eine größere Anzahl von Binge-Eating-Symptomen, fanden die Autoren. Diese Verknüpfung war unabhängig von anderen psychischen Erkrankungen.
Es gibt bekannte Zusammenhänge zwischen PTBS und mehreren gesundheitlich (negativen) relevanten Verhaltensweisen wie Rauchen und erhöhten Alkoholkonsum. Auf den Zusammenhang zwischen PTBS und dem Essverhalten fokussierten sich bislang wenige Wissenschaftler.
Es ist möglich, dass Binge-Eating als Mittel zur Bewältigung der distressenden Symptome von PTBS dienen kann, sagt Braun.
In Relation zum erlebten Trauma war das mit einem Kampf verknüpfte Psychotrauma mit weniger Binge-Eating-Symptomen bei Männern verbunden (B = -0,62; SE = 0,17), während die Misshandlung von Kindern mit einer größeren Anzahl von Binge-Eating-Symptomen bei Frauen in Verbindung gebracht werden konnte (B = 0,28; SE = 0,12).
Insbesondere negative Kognitionen und Stimmungssymptome waren mit einer größeren Anzahl von Binge-Eating-Symptomen verknüpft, schreiben die Studienautoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: The Journal of Clinical Psychiatry (2019). DOI: 10.4088/JCP.19m12813
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