PTBS verdoppelt nahezu das Infektionsrisiko
16.10.2019 Eine in Epidemiology veröffentlichte Studie hat herausgefunden, dass Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) 1,8 mal so wahrscheinlich Infektionen aufweisen wie Menschen ohne PTBS.
Verschiedene Infektionskrankheiten
Dabei steigen die Infektionsrisiken für verschiedene Infektionen laut den Studienresultaten wie folgt an:
- auf eine 1,3 mal so hohe Wahrscheinlichkeit bei Meningitis,
- 1,7 mal so wahrscheinlich bei Grippe,
- auf eine 2,7 mal so hohe Wahrscheinlichkeit für eine virale Hepatitis.
Bild: George Hodan
Die Wissenschaftler um Tammy Jiang von der Boston University School of Public Health stellten auch fest, dass PTBS die Infektionsrisiken für Männer und Frauen unterschiedlich beeinflusst, da sie beispielsweise das Risiko einer Harnwegsinfektion bei Frauen und das Risiko einer Hautinfektion bei Männern stärker beeinflusst.
Die Forscher nutzten dänische nationale Aufzeichnungen aus den Jahren 1995 bis 2011 von Personen mit und ohne PTBS-Diagnose gleichen Geschlechts und gleichen Alters. Die Forscher verglichen dann 28 verschiedene Arten von Infektionen. Nach der Anpassung an andere Diagnosen körperlicher und psychischer Erkrankungen fanden die Forscher heraus, dass Menschen mit PTBS insgesamt 1,8-mal häufiger eine Infektion aufwiesen als Personen ohne PTBS.
Unterschiede zwischen Männer und Frauen
Anschließend verglichen die Forscher Männer und Frauen mit PTBS. Sie fanden heraus, dass posttraumatische Belastungsstörungen das Risiko einer Frau für mehrere Arten von Infektionen – insbesondere Harnwegsinfektionen – stärker beeinflusst. PTBS hatte dagegen mehr Einfluss auf das Risiko eines Mannes für bestimmte andere Arten von Infektionen, vor allem Hautinfektionen, schließen die Studienautoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Epidemiology (2019). DOI: 10.1097/EDE.0000000000001071
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