Ein Drittel der auf eine Intensivstation wegen Sepsis aufgenommenen Kinder zeigen Jahre später Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung
08.09.2019 Eine auf dem Congress des European College of Neuropsychopharmacology in Kopenhagen präsentierte Studie zeigt, dass wegen Sepsis auf der Intensivstation behandelte Kinder ein deutlich erhöhtes Risiko für eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) haben, wobei etwa 1/3 der Kinder PTBS-Symptome zeigen.
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Bei einigen jungen Menschen können diese über Jahre nach der Entlassung bestehen bleiben. Es gibt einige Hinweise darauf, dass sich das Immunsystem dieser Kinder während ihres Aufenthalts auf der Intensivstation verändert, und dies kann ein Risikofaktor für die spätere Entwicklung von PTBS-Symptomen sein – was aber noch bestätigt werden muss.
Sepsis
Sepsis ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die durch das Immunsystem des Körpers verursacht wird, das auf eine zu starke Infektion reagiert. Es kann zu septischem Schock, Schäden an wichtigen Organen, einem schnellen und potenziell tödlichen Blutdruckabfall führen und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden.
Zwischen 2010 und 2017 beobachteten Forscher des St Mary’s Hospital und des Imperial College in London 69 junge Patienten (alle älter als 3 Jahre, Durchschnittsalter 4,2 Jahre, 48% männlich), die in eine Intensivstation zur Behandlung von Sepsis aufgenommen wurden.
Symptome Jahre später
Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 4,6 Jahren danach zeigten 31% der Kinder Anzeichen von PTBS. In einigen Fällen waren PTBS-Symptome bis zu 7 Jahre nach der Entlassung noch vorhanden.
Die Ergebnisse der Studie zeigten auch, dass Kinder, die während ihres Aufenthalts einen schnellen Entzündungsschub erlitten, einem höheren Risiko ausgesetzt waren. Die Daten wurden auf potenzielle Störfaktoren wie Verweildauer auf der Intensivstation, Medikamente usw. überprüft.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: European College of Neuropsychopharmacology