Schizophrene in Filmen

Filme zeigen oft Stereotype von Menschen mit Schizophrenie; sie werden als gewalttätig und unberechenbar gezeigt, sagt eine Forscherin, die behauptet, dass Hollywood Fehlinformationen verbreitet, über Symptome, Ursachen und Behandlung dieser psychischen Krankheit.

Darstellungen von Schizophrenen in Hollywood Filmen

Für die in der Juli-Ausgabe von Psychiatric Services herausgegebenen Studie, untersuchte Patricia Owen vom Psychologie Fachbereich der St. Marys Universität in San Antonio, Texas, 41 englischsprachige Filme, die zwischen 1990 und 2010 herauskamen und mindestens einen Hauptcharakter mit Schizophrenie hatten.

Owen stellte fest, dass 83 Prozent jener Charaktere als gefährlich oder gewalttätig (sich selbst oder anderen gegenüber) dargestellt wurde. Fast ein Drittel dieser psychisch Kranken zeigte gemeingefährliches Verhalten und ein Viertel Suizid-Verhalten, sagte die Forscherin.

Risiko für Gewalttätigkeit bei Menschen mit Schizophrenie gering

Laut U.S. National Institute of Mental Health ist das Risiko für Gewalttätigkeit bei Menschen mit Schizophrenie gering. Doch das Selbstmordrisiko ist höher als durchschnittlich. Etwa 10 Prozent, hauptsächlich junge Männer töten sich, sagt das Institut.

Wahnvorstellungen, akustische und visuelle Halluzination und desorganisierte Sprache oder Gedanken werden von den meisten Charakteren gezeigt, bemerkte die Studienautorin in einer Pressemitteilung der American Psychiatric Association.

Aber viel verbreitetere Symptome der Schizophrenie, wie flacher Effekt, verarmte Sprache und ein Mangel an Motivation werden viel weniger häufig gezeigt.

Fast ausschließlich Männer werden mit Schizophrenie gezeigt

Obwohl das Auftreten von Schizophrenie fast gleich ist unter Frauen und Männern, sind fast 80 Prozent der Charaktere mit Schizophrenie männlich, fand die Studie.

Die Untersuchung bemerkte, dass jedoch die Filme auch einige Charakterisierungen von Schizophrenie richtig hinbekamen. Insbesondere hatten etwa die Hälfte der Charaktere einen niedrigen sozioökonomischen Status, der mit Daten über die psychische Krankheit übereinstimmt. Außerdem stellten etwa die Hälfte der Filme die Behandlung mit Psychopharmaka dar. Psychotherapie und Gruppentherapie wurden nicht oft dargestellt.

Owen sagte, dass mehr Forschung nötig ist, um zu verstehen, wie Filme öffentliche Wahrnehmungen von Schizophrenie beeinflussen, und um zu bestimmen, wie Empathie und Verständnis zu steigern sind.

Unter den Filmen, die einen Charakter mit Schizophrenie hatten, waren z.B. A Beautiful Mind und Donnie Darko.
Quelle: Psychiatric Services. Juli 2012

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