Da verschiedene Faktoren an der Entstehung beteiligt sind, setzt sich auch die Therapie aus mehreren Komponenten zusammen.
- Behandlungsformen bei S.
- Neue Hoffnung für Patienten mit behandlungsresistenter S.
- Weitere News-/Forschungsartikel
Behandlungsformen bei Schizophrenie
- Elektrische Hirnstimulation
- Familientherapie (Information der Angehörigen über die Krankheit sowie Abbau von Spannungen und Aufbau eines unterstützenden Netzwerks).
- Kunsttherapie
- Medikamente: Medikamentöse Behandlung (mit Antidepressiva und Neuroleptika)
- Psychotherapie (meist Verhaltenstherapie zur Entwicklung von Strategien im Umgang mit Stress und belastenden Situationen): z. B.Kognitive Therapie, Kognitive Verhaltenstherapie
- Soziotherapie (zum Erhalt bzw. Wiedererwerb der Selbständigkeit im Alltag; auch Teilzeitunterbringung in entsprechenden Wohnheimen)
- Sport
- Tiefe Hirnstimulation
- Transkranielle Gleichstromstimulation
- Transkranielle Magnetstimulation
- Zelltransplantation
Es ist wichtig, Anzeichen für einen kommenden Rückfall frühzeitig wahrzunehmen (z.B. sozialer Rückzug, Konzentrationsstörungen, Unruhe, Schlafstörungen). Dadurch kann der behandelnde Arzt die Medikamente entsprechend dosieren und es können Maßnahmen zur Vermeidung von seelischen und körperlichen Belastungen getroffen werden.
Neue Hoffnung für Patienten mit behandlungsresistenter Schizophrenie
11.11.2014 Forscher haben einen genetischen Biomarker entdeckt, der Schizophreniepatienten identifizieren kann, die nicht auf Neuroleptika ansprechen – dies sind etwa 30% aller Schizophrenen.
Therapieresistente Patienten
„Viele behandlungsresistente Patienten werden nicht als solche erkannt und mit Mixturen aus ineffektiven Antipsychotika und anderen Medikamenten behandelt, die nur einen geringen Nutzen dafür aber schwere Nebenwirkungen haben können“, sagte Herbert Meltzer, Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung, Pharmakologie und Physiologie an der Northwestern University Feinberg School of Medicine.
Per Definition sind therapieresistente Schizophreniepatienten diejenigen, die trotz der Behandlung mit (mindestens zwei Kuren) antipsychotischer Medikamente psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen und Halluzination haben.
Bild: Gerd Altmann (pixabay)
Für ihre in Schizophrenia Research präsentierte Forschung führten Meltzer und Jiang Li eine genomweite Assoziationsstudie mit einer Gruppe weißer Schizophreniepatienten (sowohl auf die Behandlung ansprechend als auch therapieresistente Patienten) durch.
Mutation im Dopa-Decarboxylase-Gen
Bei den Schizophrenen, die nicht auf Neuroleptika ansprachen, fanden die Forscher eine Mutation im Dopa-Decarboxylase-Gen, das mit der Produktion von Dopamin und Serotonin verbunden ist. Bestimmte Variationen dieses Gens sind in vorherigen Studien mit Psychose verbunden worden.
Clozapin
Viele ehemals behandlungsresistente Patienten reagieren schließlich auf ein Medikament namens Clozapin. Jedoch wird es aufgrund potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen und erforderlichen wöchentlichen Bluttests normalerweise nicht in frühen Behandlungsstadien verabreicht.
„Dieser Biomarker kann zur leichten Identifizierung von Patienten genutzt werden, die mit Clozapin behandelt werden sollten, um so den Einsatz von Medikamenten vermeiden zu können, die nicht in der Lage sind, ihnen zu helfen. Dies kann lebensrettend sein“, sagte Meltzer, der bereits Jahre mit der Entwicklung von atypischen Antipsychotika verbracht hat, um diesen Patienten zu helfen.
Er war der leitende Forscher der klinischen Meilensteinstudie, die zur Genehmigung von Clozapin durch die FDA im Jahr 1989 führte.
Nicht jeder von Clozapin profitierende Patient hat jedoch die spezifische Dopa-Decarboxylase-Gen Mutation. Die Forscher werden zukünftig mit verschiedenen Schizophreniepatienten arbeiten – besonders Patienten anderer ethnischer Volksgruppen, um andere Biomarker und Behandlungsoptionen für jene zu suchen, die von konventionellen Medikamenten bisher nicht profitierten.
„In einem weiteren Sinn definiert diese Arbeit behandlungsresistente Schizophrenie als eine deutliche Untergruppe der Krankheit“, sagte Meltzer.
© PSYLEX.de – Quelle: Northwestern Medicine / Schizophrenia Research, November 2014
News zur Behandlung/Therapie
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