Schizophrenie und Grünflächen, Natur

Schizophrenie häufiger abseits von Grünflächen

22.05.2018 Menschen, die mit wenig Grünflächen aufgewachsen sind, entwickeln eher eine schizophrene Erkrankung (52% häufiger) als Menschen, die im Grünen mit mehr Natur aufgewachsen sind.

Grünflächen sind Wiesen, Wälder oder Getreidefelder. Alle Arten von Vegetation zählen, schreiben die Psychologen von der Universität Aarhus, Dänemark.

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Bild: Volker Lekies

Sie erfassten die Grünflächen auf Satellitenbildern von ganz Dänemark und verglichen diese Karten mit Daten aus den nationalen Registern für Personen, die zwischen 1985 und 2003 geboren wurden, und bei denen später Schizophrenie diagnostiziert wurde.

Von den erfassten Personen (insgesamt 943.027 Personen) wurden 7.509 mit Schizophrenie diagnostiziert.

Verstädterung macht anfälliger

Diejenigen mit dem geringsten Zugang zu Grünflächen – innerhalb von 210 Quadratmetern von ihrem Wohnort, was ziemlich nah ist – hatten ein höheres Risiko für die Entwicklung von Schizophrenie, schreibt Studienautorin Kristine Engemann in der Zeitschrift Schizophrenia Research.

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Stadtbewohner stärker für Schizophrenie anfällig sind. Es könnte mit einem Mangel an Grünflächen – mit zu wenig Natur in der Umgebung – zusammenhängen.

Soziale Unterstützung; aktive Bewegung

Kleinere Studien haben auch zeigen können, dass Grünflächen für einen stärkeren sozialen Zusammenhalt sorgen, und dass man eher rausgeht und sich bewegt. Dies kann sich auf die psychische Gesundheit auswirken. Vielleicht ist es also ein indirekter Effekt natürlicher Umgebungen, sagen die Forscher.

Kognitive Entwicklung; Grübeln

Andere Studien haben gezeigt, dass sich die kognitive Entwicklung von Kindern verbessert, wenn sie von mehr Grünflächen umgeben sind, und dass Menschen weniger unter rasenden Gedanken und Grübeln leiden – ein typisches Symptom der Schizophrenie.

Das Verständnis der Auswirkungen von Grün auf die psychische Gesundheit wird in einer Zeit, in der die Menschen zunehmend in Städten leben, immer wichtiger, schließen die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Aarhus; Schizophrenia Research – DOI: 10.1016/j.schres.2018.03.026

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