Kardiovaskuläre Risikofaktoren stehen in Verbindung mit kognitiver Beeinträchtigung bei Schizophrenie
05.03.2021 Kardiovaskuläre Risikofaktoren sind mit kognitiven Beeinträchtigungen bei Menschen mit Schizophrenie verbunden laut einer in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.
Dr. Katsuhiko Hagi von Sumitomo Dainippon Pharma in Tokio und Kollegen führten eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse durch, um den Zusammenhang zwischen Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen (KVE) und der Kognition bei Menschen mit Schizophrenie zu untersuchen. Es wurden Daten aus 27 Studien mit 10.174 Personen mit Schizophrenie einbezogen.
Die Forscher fanden heraus, dass Patienten mit Schizophrenie, die das metabolische Syndrom, Diabetes oder Bluthochdruck hatten, signifikant größere allgemeine kognitive Defizite aufwiesen; nicht-signifikant größere Defizite wurden bei Patienten mit Adipositas, Übergewicht und Insulinresistenz beobachtet.
Bei der Analyse der kognitiven Teilbereiche waren kardiovaskuläre Risikofaktoren mit kognitiver Dysfunktion in fünf Bereichen bei Diabetes und in vier Bereichen bei metabolischem Syndrom und Bluthochdruck verbunden.
Bei Menschen mit kardiovaskulären Risikofaktoren sollte eine kognitive Beeinträchtigung erkannt und hinsichtlich der kardiovaskulären Risikofaktoren und der kognitiven Leistungsfähigkeit interveniert behandelt werden, schreiben die Autoren.
Zusätzlich sollte die Akkumulation oder Verschlechterung von kardiovaskulären Risikofaktoren so weit wie möglich verhindert werden, indem Psychopharmaka mit geringem Risiko für eine Verschlechterung der KVE-Risikofaktoren und Kognition gewählt werden und ein gesundes Lebensstilverhalten gefördert wird, schließen die Studienautoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online March 3, 2021. doi:10.1001/jamapsychiatry.2021.0015
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