Kognitive Therapie bei schizophrenen Störungen

Kognitive Therapie bei schizophrenen Störungen „sicher und akzeptabel“

07.02.2014 Forscher der Universität von Manchester konnten zeigen, dass kognitive Therapie als sichere und akzeptable alternative Behandlung bei Menschen mit Schizophrenie-Spektrum-Störungen, die keine Antipsychotika (Neuroleptika) nehmen können oder wollen, eingesetzt werden kann.

Alternative zu Neuroleptika

In der Studie erhielten 74 Patienten (Alter: 16-65) mit einer schizophrenen Störung, die keine antipsychotischen Medikamente gegen ihre Psychosen nehmen wollten, entweder kognitive Therapie plus Standardbehandlung, oder nur die Standardbehandlung (Aufsuchen des behandelnden Psychiaters).

Zu Beginn der Behandlung und nach 3, 6, 9, 12, 15 und 18 Monaten der Therapie wurden die Schizophreniesymptome beurteilt (mit dem PANSS: positive and negative syndrome scale).

Insgesamt zeigte es sich, dass kognitive Therapie deutlich die psychiatrischen Symptome von Schizophrenie-Spektrum-Störungen reduzieren kann und eine sichere und akzeptable Alternative zu Antipsychotika ist.

Kognitive Therapie bei schizophrenen Störungen
(Symbolbild)

Wirksamkeit

Der durchschnittliche PANSS-Wert war in der Kognitive-Therapie-Gruppe beständig niedriger (die Symptome waren also reduzierter) als in der Vergleichsgruppe, die zum Psychiater ging.

Nach 18 Monaten zeigten sieben (41%) von 17 Teilnehmern mit Schizophrenie, die kognitive Therapie erhielten, eine Verbesserung von mehr als 50% beim PANSS, verglichen mit drei (18%) von 17 Teilnehmern in der Vergleichsgruppe. Kognitive Therapie wurde auch gut vertragen; und es gab nur einen geringen Drop-Out (Abbrecher bzw. Teilnehmer, die aufhörten).

Douglas Turkington, Professor für Psychiatrie an der Universität Newcastle und Ko-Autor der Studie, sagte: „Eines unserer interessantesten Ergebnisse war, dass die meisten unserer Patienten mit Schizophrenie die kognitive Therapie den Antipsychotika vorzogen“.

Die Forscher wollen nun eine große Vergleichsstudie mit schizophrenen Patienten starten, in der die Wirksamkeit der kognitiven Therapie mit der von Antipsychotika direkt verglichen wird.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University Manchester / Universität Newcastle, The Lancet, Feb. 2014

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