Schizophrenie bei ’schwarzen‘ Menschen

Wie Schizophrenie eine ’schwarze‘ Krankheit wurde

Psychische Krankheiten – Schizophrene Störungen

Schwarze werden oft mit Schizophrenie fehldiagnostiziert

Schwarze Menschen in den Vereinigten Staaten werden mit Schizophrenie mindestens fünfmal häufiger als jede andere Rasse fehldiagnostiziert.

Dieser Trend geht auf die 1960er und 1970er zurück als Gleichberechtigungsaktivismus mit Geisteskrankheit gleichgesetzt wurde, sagte Forscher Jonathan Metzl, außerordentlicher Professor für Psychiatrie und Frauenforschung an der Universität von Michigan und Direktor von U-M’s Culture, Health and Medicine Program.

Er analysierte Archive des Ionia State Hospital für kriminell Wahnsinnige und fand, dass schwarze Männer, hauptsächlich aus Detroit, während der bürgerlichen Rechtsära in die Psychiatrie gebracht und oft mit Schizophrenie fehldiagnostiziert wurden.

„Einige Patienten wurden aufgrund der Änderungen in ihrer Diagnose statt ihren klinischen Symptomen schizophren“, sagte Metzl in einer U M Pressemitteilung.

Er bemerkte, dass sich die Art, wie Schizophrenie durch die Psychiatrie definiert wurde, in den 1960ern und 1970ern änderte. Sie war vorher als eine Krankheit betrachtet worden, die gewaltlose weiße Patienten betraf, aber die Sprache änderte sich in ‚gewalttätig, feindlich, böse und aggressiv‘ um schwarze Menschen abzustempeln.

„Es ist ein Leichtes zu sagen, dass dies Rassismus war, aber es ist eine viel kompliziertere Geschichte – die sich heute immer noch abspielt“, fügte er hinzu.

Kriminalisierung und Fehldiagnosen

Die Kriminalisierung der psychischen Krankheit und die Fehldiagnose der Schizophrenie bedeuteten, dass viele schwarze Männer in Gefängnisse statt Psychiatrien gesteckt worden sind, sagte Metzl. Er bemerkte, dass die Ionia-Einrichtung im Jahr 1977 ein Gefängnis wurde.

Die überhäufige Diagnose von Schizophrenie bei schwarzen amerikanischen Menschen setzte sich trotz Versuchen fort, die kulturelle Kompetenz durch Training in den Psychiatrien zu verbessern.

„Multikulturelle Ausbildung ist wichtig, aber sie tut oft wenig, um Rassen strukturell in Gesundheitsversorgssysteme einzubetten“, sagte Metzl.

Seine Forschung erscheint in einem neuem Buch: The Protest Psychosis: How Schizophrenia Became a Black Disease.

Quelle: The Protest Psychosis: How Schizophrenia Became a Black Disease, Jan. 2010

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