20.09.2013 Adoptierte Teenager haben ein größeres Risiko für einen Selbstmordversuch als von ihren biologischen Eltern aufgezogene Kinder, sagt eine neue Studie.
Suizidversuche um 400% wahrscheinlicher
Die Studie mit mehr als 1.200 Jugendlichen aus Minnesota (USA) fand heraus, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Suizidversuch bei adoptierten Jugendlichen etwa viermal so hoch ist. Mehr als 8 Prozent der adoptierten Mädchen und 5 Prozent der Jungen hatten versucht, sich umzubringen, verglichen mit weniger als 2 Prozent bei den nicht-adoptierten Kindern.
Jedoch beeilte sich die leitende Forscherin, Margaret Keyes von der Universität von Minnesota in Minneapolis, zu betonen, dass Eltern nicht übermäßig besorgt sein sollten. „Die meisten der [adoptierten] Kinder wären psychologisch gesund.“
Auf weitere potentielle Risikofaktoren achten
Aber sie legt nahe, dass Eltern und Ärzte über das relativ hohe Risiko bei adoptierten Kindern, die weitere potentielle Risikofaktoren für Selbstmord zeigen (wie z.B. Drogenmissbrauch oder Probleme in der Schule), Bescheid wissen sollten.
Die Befunde basieren auf 692 Teenagern, die vor dem Alter von zwei Jahren adoptiert worden waren. Keyes und Kollegen verglichen diese Jugendlichen mit 540 nicht-adoptierten Kindern. Die Teenager und ihre Eltern wurden zu Beginn der Studie und drei Jahre später interviewt.
Adoptierte Kinder und deren Eltern
In diesen drei Jahren stellten die Forscher fest, dass 31 adoptierte Mädchen und 16 adoptierte Jungen mindestens einen Suizidversuch unternahmen.
Keyes sagt, dass Adoptivkinder mehr Schwierigkeiten mit der Resozialisierung haben könnten.
Und Angehörige der Gesundheitsberufe sollten Eltern zuhören, die besorgt sind, sagte sie. Manchmal werden Adoptiveltern als übermäßig besorgt abgetan.
„Aber ihre Sorgen sollten ernst genommen werden“, sagte Keyes.
Quelle: University of Minnesota, Sept. 2013
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