Elektrokonvulsionstherapie gegen Suizidgedanken

Elektrokonvulsionstherapie scheint wirksam gegen Suizidgedanken zu sein

04.06.2019 Fast die Hälfte der Amplitude, die typischerweise in der Standard-Elektrokrampftherapie (EKT) verwendet wird, scheint bei der Behandlung von Suizidgedanken wirksam zu sein, berichten Forscher im Journal of Affective Disorders.

Die kleine, randomisierte Pilotstudie untersuchte Elektrokonvulsionstherapie bei suizidalen Patienten mit schwerer depressiver Störung und bipolarer Depression, wobei drei Patienten mit EKT mit niedriger Amplitude bei 500 Milliampere und vier mit einer Standardamplitude von 900 Milliampere behandelt wurden.

Zuvor konnte gezeigt werden, dass eine geringere Stromamplitude weniger kognitive und Gedächtnis-Nebenwirkungen hat als die Standardamplituden-EKT.

Alle klinischen Ergebnisse waren ähnlich, sagt Studienautor Nagy A. Youssef von der Augusta Universität.

Schnellere Wirkung

Patienten, denen die EKT mit niedriger Leistung verabreicht wurde, konnten sich in der dritten EKT-Sitzung von ihren suizidalen Gedanken befreien, während es in der Standardgruppe durchschnittlich vier Sitzungen dauerte.

Die ‚Elektroschocktherapie‘ mit niedriger Amplitude erreichte auch, dass die Patienten innerhalb weniger Minuten nach der Behandlung aufwachten, anstatt erst innerhalb von etwa 15 Minuten – ein positiver Prädiktor für kognitive Nebenwirkungen der Therapie – im Wesentlichen ohne Auswirkungen auf das Gedächtnis oder die Kognition.

Größere Linderung von Depressivität und Suizidalität

Patienten, die Elektrokrampfbehandlung mit niedriger Amplitude erhielten, schienen auch ein höheres Maß an Linderung ihrer Selbstmordgedanken zu erreichen – mit höheren Werten von der Grundlinie bis zur Nachbehandlung als mit der Standard-Amp – ECT-5.1 im Vergleich zu 3.0 – basierend auf einem 10 Punkte Fragebogen, der zur Erfassung von Depressionsschwere und spezifisch Suizidgedanken dient.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Affective Disorders – DOI: 10.3390/brainsci9050099

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