Studie findet Verbindung zwischen zwanghaftem Horten und ADHS
20.06.2020 Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Hortungsstörung (Hoarding Disorder, Messie-Syndrom, zwanghaftes bzw. pathologisches Horten) und der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen entdeckt.
Unter der Leitung von Dr. Sharon Morein von der Anglia-Ruskin-Universität (ARU) verglich die Untersuchung Erwachsene mit ADHS, die über einen NHS Trust in UK rekrutiert wurden, mit ähnlichen Personen ohne ADHS und stellte fest, dass etwa 20% der Menschen mit ADHS über klinisch signifikantes krankhaftes Horten berichteten.
Die Studie umfasste eine Reihe von Tests, darunter die Clutter Image Rating Scale, bei der den Teilnehmern eine Reihe von Fotos eines Wohnzimmers, einer Küche und eines Schlafzimmers vorgelegt wurden und sie das Bild wählen mussten, das ihre eigenen Lebensbedingungen am besten wiedergibt.
Geschlecht und Alter
Messie Wohnzimmer – Zwanghaftes Horten
Bildquelle: Shadwwulf at en.wikipedia
Frühere Forschungen zum Messie-Syndrom fokussierten sich hauptsächlich auf Menschen, die sich selbst als Horter identifizieren. Diese sind überwiegend weiblich und Mitte 50 oder älter.
Die Ergebnisse dieser neuen Forschung, die noch von Fachkollegen begutachtet werden muss, legen nahe, dass bei Menschen mit ADHS Geschlecht und Alter bei der Darstellung klinisch signifikanter Grade des Hortens, die die Lebensqualität beeinträchtigen und zu Depressionen und Angstzuständen beitragen können, eine wesentlich geringere Rolle spielen.
Krankhaftes Horten
Morein, leitende Dozentin für Psychologie an der Anglia-Ruskin-Universität (ARU), sagte: Viele von uns finden es oft schwierig, sich von einigen unserer Besitztümer zu trennen. Menschen mit einer Hoarding Disorder haben so viele Dinge angehäuft, dass sie ihre Wohnbereiche ausfüllen und überladen, was beträchtliches Unbehagen verursacht und sogar ihre Arbeits- und Sozialisierungsfähigkeit beeinträchtigt.
Den Psychologen war klar, dass pathologische Horter Probleme mit der Informationsverarbeitung und der Exekutive haben – ähnlich wie Menschen mit ADHS. Deshalb befassten sie sich mit Aspekten des Hortens bei Menschen, die eine Klinik für Erwachsene mit ADHS besuchen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bis zu einer von fünf Erwachsenen, die Hilfe bei ADHS suchen, auch Probleme mit dem Horten haben, das ihr tägliches Leben beeinträchtigt.
Zwanghafte Horter waren im Durchschnitt Ende 30 Jahre alt, und es gab keine Beziehung zum Geschlecht. Möglicherweise haben viele der älteren Horter, mit denen gearbeitet wurde, nicht diagnostiziertes ADHS, sagen die Forscher.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Cambridge Network
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