Die Sucht nach Bier

Die Sucht nach Bier

Suchtkrankheiten – Alkohol

Bierinhaltsstoff Hordenin beeinflusst Belohnungszentrum

Nicht nur der Alkohol trägt zur Beliebtheit von Bier bei: Inhaltsstoff Hordenin beeinflusst Gehirn und Craving.

28.09.2017 Laut einer aktuellen im Fachblatt Scientific Reports veröffentlichten Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aktiviert der Bier-Inhaltsstoff Hordenin das Belohnungszentrum im Gehirn, wodurch Zufriedenheitsgefühle und Craving (Suchtverhalten) ausgelöst werden.

bier

Manche Nahrungsmittel und Getränke konsumiert man auch noch, obwohl man schon satt oder keinen Durst mehr hat – das wird von Psychologen als “hedonische Nahrungsaufnahme” bezeichnet. Man kann es auch als Craving oder Suchtverhalten bezeichnen. So aktivieren diese Lebensmittel über den Neurotransmitter Dopamin Gehirnbereiche der Belohnungszentren und lösen Glücks- bzw. Zufriedenheitsgefühle aus.

Alkaloid Hordenin

Daher untersuchten die Forscher 13.000 in Nahrungsmitteln vorkommende Moleküle in einer virtuellen Datenbank, ob sie an den Dopamin-D2-Rezeptor binden können. Die Substanz, die am wahrscheinlichsten von den untersuchten Molekülen an diesen Rezeptor koppeln kann, ist den Wissenschaftlern nach Hordenin – ein Alkaloid (Pflanzenstoffe wie Morphin, Strychnin und Solanin, meist giftig und bitter), die in Gerstenmalz und Bier vorkommt.

“Es ist schon überraschend, dass – ohne dass wir speziell in der Gruppe der Genussmittel gesucht haben – ein Inhaltsstoff von Bier zur Aktivierung des Dopamin-D2-Rezeptors führt”, schreibt Studienautorin Prof. Dr. Monika Pischetsrieder.

Dopamin-D2-Rezeptor

Hordenin aktiviert den Rezeptor für Dopamin D2. Allerdings aktiviert Hordenin den Dopamin-D2-Rezeptor über einen anderen Signalweg. Es nutzt dazu – im Gegensatz zu Dopamin – ausschließlich die sogenannten G-Proteine (Guanosintriphosphat-bindende Proteine, die eine Schlüsselposition in der Signalweiterleitung zwischen Rezeptor und Second-Messenger-Systemen bilden), und die Forscher vermuten, dadurch kann es zu einer nachhaltigeren Wirkung auf das Belohnungszentrum kommen.

Die Wissenschaftler überprüfen nun, ob das Hordenin im Bier ausreicht, um das Belohnungszentrum spürbar zu beeinflussen. Die Befunde legen aber nahe, dass der Bier-Inhaltsstoff “zum stimmungssteigernden Effekt” dieses so verbreiteten Getränks beitragen kann – wodurch auch Sucht bzw. Suchtverhalten beeinflusst wird.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Scientific Reports – DOI: 10.1038/srep44201; Sept. 2017

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