Selbstmedikation mit Alkohol und Abhängigkeit
24.05.2013 Alkohol für die Selbstmedikation von Stimmungsproblemen zu benutzen steht mit einem erhöhten Risiko für eine anschließende Alkoholabhängigkeit und der Länge der Abhängigkeit in Beziehung, laut einer neuen Studie.
Rosa M. Crum, M.D., M.H.S. von der Johns Hopkins Universität in Baltimore, und Kollegen führten eine prospektive Studie (2001, 2002) mit Hilfe von persönlichen Interviews mit 43.093 Erwachsenen durch. 34.653 von ihnen wurden 2004 und 2005 erneut interviewt. Die Autoren versuchten zu prüfen, ob Selbstmedikation (mit Hilfe von Alkohol) der Symptome von Stimmungsproblemen mit der Wahrscheinlichkeit für einen anschließenden Beginn und Anhalten von Alkoholabhängigkeit in Beziehung stand.
Die Forscher stellten fest, dass die Alkoholselbstmedikation mit einem erhöhtem Risiko für Alkoholabhängigkeit und dem Andauern der Alkoholsucht bei der Nachtestung in Beziehung stand (adjustiertes relatives Risiko: 3,10 bzw. 3,45, also mehr als ein dreifach erhöhtes Risiko).
„Trinken, um Niedergeschlagenheit oder andere Stimmungsprobleme zu lindern, ist mit der Entwicklung von Alkoholabhängigkeit und ihrer Aufrechterhaltung verbunden, sobald sich Abhängigkeit entwickelt“, schreiben die Autoren. „Selbstmedikation mit Alkohol könnte ein potentielles Ziel für Prävention und frühe Intervention sein, die darauf ausgerichtet sind, das Auftreten von Alkoholabhängigkeit zu reduzieren.“
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Johns Hopkins Universität, Mai 2013